Rohstoffsuche Dem Schiefergas auf der Spur

Auf der Suche nach Gas durchleuchtet ein Team der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe den Untergrund. Wie viel von dem kostbaren Rohstoff lagert im Schieferstein? manager magazin hat die Wissenschaftler bei ihrer Arbeit begleitet.

Ein Wald im Wesergebirge zwischen Bückeburg und Porta Westfalica: Hier sammeln die Wissenschaftler Erkenntnisse über unkonventionelle Kohlenwasserstoffe, kurz: Schiefergas.

Dunkle Steine deuten auf einen hohen Anteil von Kohlenstoff, sagt Fossilienforscher Friedrich Luppold von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe.

Erkennt der Statigraph bestimmte Muschel- oder Krebsfossilien im Gestein, lassen sich Rückschlüsse auf Alter und Beschaffenheit der Kohlenwasserstoffe ziehen.

Über Tage sind die Ritzen des Schiefergesteins deutlich zu erkennen. In mehr als 1000 Meter Tiefe stehen sie unter hohem Druck und sind enger - dafür enthalten sie möglicherweise Gas oder Öl.

Die Bläschen beim Salzsäure-Test beweisen: Der Fels enthält Kohlenstoffe.

Im Geozentrum Hannover untersuchen die Wissenschaftler die Gesteinsproben später genauer. Etwa 30 Beschäftigte der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe arbeiten für das Projekt "NiKo" (abgeleitet von "nicht-konventionelle Kohlenwasserstoffe).

Im Lager werten Geologe Stefan Ladage (Mitte) sowie seine Kollegen Friedrich Luppold (r.) und Ulf Rogalla Bohrkerne aus...

...mit ihrer Hilfe lässt sich der Kohlenstoffgehalt in größeren Tiefen bestimmen.

Selbst mit dem Mikroskop ist jedoch kaum zu erkennen, was in den winzigen Gesteinsporen lagert. Deshalb untersuchen die Wissenschaftler den Schiefer auf mehr als 20 verschiedene Weisen. Dazu gehört, eine Probe zu zermahlen und anschließend zu röntgen. Die Stahlenreflexe geben Aufschluss über die Mineralien, aus denen der Stein besteht. Das wiederum ermöglicht Rückschlüsse auf den Anteil organischer Bestandteile.

In zerkleinerter, getrockneter und geschliffener Form nehmen sich andere BGR-Mitarbeiter die Steine vor...

...darunter Jolanta Kus. Mithilfe optischer Spezialgeräte gelingt es ihr, die Poren auf einem Bildschirm abzubilden und zu vermessen - oft sind sie gerade einmal 1,65 Mikrometer groß. Mit ihren Methoden kann sie auch abschätzen, welche Temperaturen das Gestein schon einmal gesehen hat - eine entscheidende Information darüber, ob und wieviel Kohlenwasserstoffe darin zu erwarten sind.