Winnie Byanyima, Oxfams Gesicht:
Vor wenigen Tagen erst erregte die Wohlfahrtsdachorganisation Oxfam mit einer Studie Aufmerksamkeit die Aussage:
1 Prozent der Weltbevölkerung besäßen bald mehr als der Rest.
In Zahlen bedeutet das: 2013 gehörten 48 Prozent des Wohlstands nur einem Prozent der Weltbevölkerung, 2016 soll der Anteil bei über 50 Prozent liegen. Einschätzung Byanyima: Die Kluft zwischen den Reichsten und dem Rest wächst schnell.
Die Studie ist ein Paradebeispiel für Agenda-Setting. Beim Weltwirtschaftsforum mit 2500 Teilnehmern aus 140 Ländern rangieren Themen wie die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich sowie die Gefahr einer erneuten Verschärfung der Euro-Schuldenkrise weit oben auf der Tagesordnung.
Matteo Renzi, Italiens Ministerpräsident:
Davos dürfte auch zur Bühne für Matteo Renzi werden. Eine Bühne, auf der er die Solidarität der Euro-Partner einfordern könnte. Gefragt ist freilich nicht sein griechischer Gegenpart Antonis Samaras, der um seine Wiederwahl bangen muss und gar nicht erst anreist, sondern vor allem Angela Merkel, die deutsche Bundeskanzlerin.
Ein vermutlich interessantes Aufeinandertreffen. Denn erst im Oktober murrte Renzi, er habe genug von Merkels Ratschlägen.
Petro Poroschenko: Der ukrainische Staatschef führt die Delegation seines Landes in Davos an - seine Rede am Eröffnungstag wird von den Teilnehmern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Wegen der erneut aufgeflammten Kämpfe in der Ostukraine muss Poroschenko bereits am Mittwoch wieder abreisen. Den übrigen Teilnehmern des Forums bleibt mehr Zeit, über Russland und die Ukraine zu diskutieren ...
Angela Merkel:
Die deutsche Bundeskanzlerin steht am Donnerstag auf der Rednerliste - also am gleichen Tag, an dem die EZB wahrscheinlich Anleihenkäufe im großen Stil beschließen wird. Mit ihrer Sparpolitik hat sich die Bundeskanzlerin in Europa nicht viele Freunde gemacht. Doch ohne Hilfe aus Deutschland wird Europa kaum aus der Krise kommen.
Christine Lagarde, Lenkerin des International Monetary Fund (IMF):
Lagarde wird möglicherweise das gleiche Ziel haben wie Byanyima, denn auch sie wird auf die Ungleichgewichte in der Welt hinweisen. Allerdings wird sie das weniger aus der Position des Bittstellers tun, sondern als Chefin des Weltwährungsfonds. Und diese Institution neigt bekanntlich dazu, klare Vorstellungen von Problemen zu entwickeln und ebenso klare Vorstellungen von Lösungen.
Für Angela Merkel bedeutet das vor allem eines - es wird wieder darum gehen, dass Deutschland sich als Lokomotive Europas stärker einbringen müsse. Davos - ein ideales Podium für Lagarde.
Eric Schmidt:
Google-Chef auf Charme-Offensive. Sein Unternehmen soll wachsen, immer weiter. Dazu denkt man offenbar über den Einstieg bei dem Raketenbauen SpaceX nach. Denn Satelliten könnten helfen, auch Entwicklungsländer ans Internet anzuschließen.
Aber auch der politische Diskurs ist Schmidt ein Anliegen. Denn noch bangt Europa vor der Marktmacht des Internetkonzerns. Eine erneute Charmeoffensive Schmidts kommt da gerade recht - schließlich ist das erklärte Ziel des Weltwirtschaftsforums, "den Zustand der Welt zu verbessern". Erklärtes Ziel des World Economic Forum ist es, «den Zustand der Welt zu verbessern». Dass dabei auch das Knüpfen geschäftlicher Kontakte bestens möglich ist, gilt als willkommener Nebeneffekt.
Gegründet wurde das WEF von dem aus Ravensburg stammenden Ökonomie-Professor Klaus Schwab. Der heute 75-Jährige will die unabhängige Stiftung noch mindestens bis zum 50. Weltwirtschaftsforum im Jahr 2020 leiten. Dem Forum gehören mehr als 1000 Unternehmen an - darunter 122 der weltweit größten als strategische Partner.
Razmig Hovaghimian:
Wirklich bekannt ist Hovaghimian nicht. Doch dafür spricht er eines jener Themen an, das in digitalen Zeiten viel diskutiert wird: Wie verdient man im Internet Geld, wie können und wie sollen Rechte im Internet gewahrt werden? Da er Mitgründer und CEO von Viki ist, einer Streaming-Website, hat er naturgemäß ein lebhaftes Interesse an diesen Fragen. Und postete bereits vorab einen entsprechenden Beitrag. Titel:
Game of Thrones und die Schlacht um ein neues Geschäftsmodell. Der Milliardenmarkt des Internets ist in Davos gut aufgehoben.
Matteo Renzi, Italiens Ministerpräsident:
Davos dürfte auch zur Bühne für Matteo Renzi werden. Eine Bühne, auf der er die Solidarität der Euro-Partner einfordern könnte. Gefragt ist freilich nicht sein griechischer Gegenpart Antonis Samaras, der um seine Wiederwahl bangen muss und gar nicht erst anreist, sondern vor allem Angela Merkel, die deutsche Bundeskanzlerin.
Ein vermutlich interessantes Aufeinandertreffen. Denn erst im Oktober murrte Renzi, er habe genug von Merkels Ratschlägen.
Petro Poroschenko: Der ukrainische Staatschef führt die Delegation seines Landes in Davos an - seine Rede am Eröffnungstag wird von den Teilnehmern mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt werden. Wegen der erneut aufgeflammten Kämpfe in der Ostukraine muss Poroschenko bereits am Mittwoch wieder abreisen. Den übrigen Teilnehmern des Forums bleibt mehr Zeit, über Russland und die Ukraine zu diskutieren ...
Foto: Sergey Dolzhenko/ dpa
Christine Lagarde, Lenkerin des International Monetary Fund (IMF):
Lagarde wird möglicherweise das gleiche Ziel haben wie Byanyima, denn auch sie wird auf die Ungleichgewichte in der Welt hinweisen. Allerdings wird sie das weniger aus der Position des Bittstellers tun, sondern als Chefin des Weltwährungsfonds. Und diese Institution neigt bekanntlich dazu, klare Vorstellungen von Problemen zu entwickeln und ebenso klare Vorstellungen von Lösungen.
Für Angela Merkel bedeutet das vor allem eines - es wird wieder darum gehen, dass Deutschland sich als Lokomotive Europas stärker einbringen müsse. Davos - ein ideales Podium für Lagarde.
Eric Schmidt:
Google-Chef auf Charme-Offensive. Sein Unternehmen soll wachsen, immer weiter. Dazu denkt man offenbar über den Einstieg bei dem Raketenbauen SpaceX nach. Denn Satelliten könnten helfen, auch Entwicklungsländer ans Internet anzuschließen.
Aber auch der politische Diskurs ist Schmidt ein Anliegen. Denn noch bangt Europa vor der Marktmacht des Internetkonzerns. Eine erneute Charmeoffensive Schmidts kommt da gerade recht - schließlich ist das erklärte Ziel des Weltwirtschaftsforums, "den Zustand der Welt zu verbessern". Erklärtes Ziel des World Economic Forum ist es, «den Zustand der Welt zu verbessern». Dass dabei auch das Knüpfen geschäftlicher Kontakte bestens möglich ist, gilt als willkommener Nebeneffekt.
Gegründet wurde das WEF von dem aus Ravensburg stammenden Ökonomie-Professor Klaus Schwab. Der heute 75-Jährige will die unabhängige Stiftung noch mindestens bis zum 50. Weltwirtschaftsforum im Jahr 2020 leiten. Dem Forum gehören mehr als 1000 Unternehmen an - darunter 122 der weltweit größten als strategische Partner.