Neue Modellpolitik nach Abgasskandal Mit diesen Autos will Volkswagen jetzt sauber werden

Neues Vorzeige-Luxusmodell: Der VW Phaeton wird elektrisch. Schließlich, so Volkswagen, verkörpert der Wagen "seit der ersten Generation die technologische Kompetenz und den Markenanspruch von Volkswagen". Vulgo: Batteriefahrzeuge werden bei dem Autohersteller deutlich an Bedeutung gewinnen.

Und so will Volkswagen auch mehr Langstrecken-Elektroautos bauen: Die Wagen sollen auf eine Reichweite von 250 bis 500 Kilometer kommen - wie der schon auf der IAA vorgestellte Audi E-tron Quattro Concept (Foto).

Dazu konfiguriert Volkswagen den Modularen Querbaukasten neu. Er soll es auch ermöglichen, Plugin-Hybride mit größerer Reichweite herzustellen.

Auch der Diesel hat eine Zukunft bei Volkswagen, aber er soll sauber werden. Nur noch die beste Abgastechnik soll zum Einsatz kommen...

... und die heißt laut VW-Markenchef Herbert Diess Adblue. Künftig sollen alle Selbstzünder mit Harnstoff betankt werden - damit Stickoxide besser herausgefiltert werden. Dies dürfte die Kosten der Dieselautos deutlich erhöhen - fraglich erscheint deshalb, ob Modelle wie der Polo künftig überhaupt noch mit Diesel erhältlich sein werden.

Bei den Benzinern will Volkswagen auch besser werden - und dazu die TSI-Technik optimieren. Schon heute ist ein Verbrauch von deutlich unter vier Litern auf 100 Kilometern möglich - zumindest auf dem Prüfstand. Vor allem aber stoßen Benziner weniger Schadstoffe wie Stickoxide aus.

Ein kleines Comeback könnten Erdgasantriebe feiern - auch diese Antriebsart hat sich Diess auf die Fahnen geschrieben. Die Erdgasmotoren verursachen fast keine Schadstoffe und sind sparsam.

Sauberer könnten die Autos auch durch das so genannte 48-Volt-Bordnetz werden. Es handelt sich dabei um eine schwache Form des Hybridantriebs, bei dem unter anderem der Turbolader elektrisch unterstützt wird.

Bemerkenswert: Keine große Rolle spielt in Volkswagens Säuberungsplänen der klassische Vollhybridantrieb, wie ihn Toyota im Prius und in anderen Autos verwendet. Der VW Jetta wird wohl der einzige VW-Vollhybrid bleiben. Damit bestätigt sich ein Trend, über den manager-magazin.de bereits vor der VW-Krise berichtet hatte.