Ausbildung schlägt Studium Lehrer und Co: Wo Uni-Absolventen weniger Geld bekommen als VW-Arbeiter









Gute Arbeit, gutes Geld: Bei Volkswagen hat der Satz offenbar Gültigkeit. Ein nach drei Jahren fertig ausgebildeter Facharbeiter bekommt als Berufsstarter laut Haustarifvertrag 3542 Euro brutto im Monat. Nach der jüngsten Tariferhöhung um 4,3 Prozent sind es künftig rechnerisch sogar 3694 Euro - eine Zahl, die noch nicht bestätigt ist. Dazu gibt es eine monatliche individuelle Leistungszulage von im Schnitt 100 Euro. Obendrauf kommt der Jahresbonus. Dieser orientiert sich am Gewinn des Unternehmens und lag zuletzt oft zwischen 5000 und 10.000 Euro. Es gilt die 35-Stunden-Woche.
Von derartigen Vergütungs-Strukturen schon zum Berufsstart können manche Akademiker nur träumen. Zum Beispiel...
Lehrer: Angestellte Pädagogen kommen an Grundschulen als Berufseinsteiger auf gut 3200 Euro im Monat - nach Abitur, Hochschulstudium und Referendariat (Tarifvertrag der Länder). Verbeamtete Lehrer starten je nach Bundesland in einer ähnlichen Größenordnung oder etwas höher - haben allerdings mehr Netto vom Brutto, da Abzüge für Renten- und Arbeitslosenversicherung wegfallen.
Architekten/Bauingenieure: Die Spannweite bei der Vergütung dieser Berufsgruppe ist groß. Laut einer Umfrage der Bundesarchitektenkammer von 2015 erhielten jedoch angestellte Architekten in Architektur- und Planungsbüros im Schnitt nur 42.000 Euro im Jahr, also 3500 Euro im Monat. Berufseinsteiger werden demnach oft mit 2500 Euro abgespeist. Aktuellere Zahlen des Portals gehaltsvergleich.com deuten darauf hin, dass sich daran bis heute wenig geändert hat.
Ingenieur im Groß- und Außenhandel: Während die meisten Ingenieure mit höheren Gehältern als VW-Arbeiter rechnen dürften, liegen manche auch darunter, vor allem in Ostdeutschland. So bekommen Ingenieure im Groß- und Außenhandel (Sachsen-Anhalt) laut WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung ein Mindest-Grundgehalt von 3499 Euro im Monat. Gearbeitet werden müssen 39 Stunden - vier mehr als in Wolfsburg.
Eventmanager: Selbst Studienabsolventen mit einem Master in der Tasche kommen in der Eventbranche zumindest anfangs auf keinen grünen Zweig. Knapp 34.000 Euro im Jahr seien im Schnitt drin, hat gehalt.de ermittelt. Im Monat sind das gerade mal gut 2800 Euro.
Sozialpädagoge: Die Arbeit mit Menschen wird oft schlechter bezahlt als die mit Maschinen - das wird beim Vergleich zwischen dem Gehalt für VW-Arbeiter und Akademikern besonders deutlich. Eingestellt werden Sozialpädagogen derzeit ab einem Gehalt von 2846 Euro im Monat, wie das WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung festhält.
IT-Servicemanager: Bei der Deutschen Post setzt dieser Beruf ein Studium und mehrjährige berufliche Erfahrung voraus. Dennoch springen laut WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung g gerade einmal 3719 Euro im Monat heraus. Verrechnet mit der Arbeitszeit von 38,5 Stunden, ist das weniger als ein VW-Arbeiter zum Berufseinstieg bekommt.
Journalist: Vertreter der so genannten vierten Gewalt im Staat spüren seit Längerem einen Umbruch in der Branche. Auflagen von Zeitungen sinken, Werbeerlöse auch. Berufsanfänger, die meist studiert und / oder eine Journalistenschule absolviert haben, bekommen bei Tageszeitungen und Magazinen laut den Tarifverträgen um die 3300 Euro im Monat. Im Online-Bereich sieht es mitunter noch schlechter aus.
(Im Bild: Hape Kerkeling als Reporter Horst Schlämmer)
Im aktuellen Tarifabschluss haben Volkswagens Arbeitnehmervertreter noch weitere Vorteile herausgehandelt (im Bild: Betriebsratschef Bernd Osterloh). Ein Zusatzentgelt, das erstmals im August 2019 ausgezahlt werden soll, beträgt 27,5 Prozent eines Monatsgehalts. Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen können wählen, ob sie stattdessen lieber sechs zusätzliche freie Tage hätten. Außerdem fließt mehr Geld in die betriebliche Altersvorsorge. Von all dem können viele Akademiker nur träumen.
Architekten/Bauingenieure: Die Spannweite bei der Vergütung dieser Berufsgruppe ist groß. Laut einer Umfrage der Bundesarchitektenkammer von 2015 erhielten jedoch angestellte Architekten in Architektur- und Planungsbüros im Schnitt nur 42.000 Euro im Jahr, also 3500 Euro im Monat. Berufseinsteiger werden demnach oft mit 2500 Euro abgespeist. Aktuellere Zahlen des Portals gehaltsvergleich.com deuten darauf hin, dass sich daran bis heute wenig geändert hat.
Foto: Wolfram Kastl/ picture alliance / dpaIngenieur im Groß- und Außenhandel: Während die meisten Ingenieure mit höheren Gehältern als VW-Arbeiter rechnen dürften, liegen manche auch darunter, vor allem in Ostdeutschland. So bekommen Ingenieure im Groß- und Außenhandel (Sachsen-Anhalt) laut WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung ein Mindest-Grundgehalt von 3499 Euro im Monat. Gearbeitet werden müssen 39 Stunden - vier mehr als in Wolfsburg.
Foto: Fabian Bimmer/ dpaSozialpädagoge: Die Arbeit mit Menschen wird oft schlechter bezahlt als die mit Maschinen - das wird beim Vergleich zwischen dem Gehalt für VW-Arbeiter und Akademikern besonders deutlich. Eingestellt werden Sozialpädagogen derzeit ab einem Gehalt von 2846 Euro im Monat, wie das WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung festhält.
Foto: Monika Skolimowska/ dpaIm aktuellen Tarifabschluss haben Volkswagens Arbeitnehmervertreter noch weitere Vorteile herausgehandelt (im Bild: Betriebsratschef Bernd Osterloh). Ein Zusatzentgelt, das erstmals im August 2019 ausgezahlt werden soll, beträgt 27,5 Prozent eines Monatsgehalts. Beschäftigte mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen können wählen, ob sie stattdessen lieber sechs zusätzliche freie Tage hätten. Außerdem fließt mehr Geld in die betriebliche Altersvorsorge. Von all dem können viele Akademiker nur träumen.
Foto: FABIAN BIMMER/ REUTERS