Effenbergs Karriere Gladbach, Bayern, Stinkefinger

Stefan Effenberg will offenbar seine Erfahrungen aus dem Fußballgeschäft für eine zweite Karriere in der Finanzbranche nutzen.

2015 heuerte Effenberg als Trainer beim Zweitligisten SC Paderborn an. Doch sein erster Job als Coach war nach wenigen Monaten beendet.
Effenbergs Laufbahn war geprägt von Erfolgen - und deutlichen Worten und Gesten.

Ab 1987 spielte Effenberg für Borussia Mönchengladbach, wohin der gebürtige Hamburger als U21-Spieler gewechselt war. Er fiel schnell durch Einsatz, Ehrgeiz und ein besonderes Gespür für den Pass im richtigen Moment auf. Fast folgerichtig führte ihn sein Weg 1990 zum...

... FC Bayern München. Zwei Jahre hielt es "Effe" beim Rekordmeister aus, der damals unter Trainer Jupp Heynckes zunächst sehr erfolgreich war - und dann ins Chaos stürzte. Nachdem der Klub die Saison nur als Zehnter beendet hatte, wechselte Effenberg nach...

... Florenz. Beim AC wurde der Regisseur zum bestimmenden Spieler, auch wenn die erste Saison mit dem überraschenden Abstieg endete. Effenberg und seinen Kollegen Michael Laudrup (l.) und Gabriel Batistuta gelang in der folgenden Saison der Wiederaufstieg.

Rückkehr 1: Effenberg verschlug es 1994 erneut zu Borussia Mönchengladbach, ein Jahr später triumphierte der Klub im Finale des DFB-Pokals. Doch seinen wichtigsten Titel sollte Effenberg erst nach seinem nächsten Wechsel gewinnen.

Rückkehr 2: 1998 folgte der wichtigste Karriereschritt des Mittelfeldspielers, er ging erneut zum FC Bayern. Und dort gelang ihm das, was dem Klub zuletzt 1976 gelungen war: der Gewinn der Champions League.

Im Finale 2001 wurde der FC Valencia nach Elfmeterschießen besiegt, Effenberg stemmte als Kapitän die Trophäe in die Luft. Zwei Jahre zuvor hatte er sein größtes Trauma erlebt: die Last-minute-Niederlage im Endspiel gegen Manchester United.

Mit der Nationalmannschaft blieb Effenberg ein großer Erfolg verwehrt. Zwar kam er zwischen 1991 und 1998 auf 35 Einsätze, doch schon nach der WM 1994 in den USA...

... war seine Karriere bei der DFB-Elf im Prinzip beendet. Bundestrainer Berti Vogts warf Effenberg nach dessen Stinkefinger-Geste in Richtung deutscher Zuschauer aus dem Kader. Erst 1998 feierte "Effe" ein kurzes Comeback.

"Tiger": Bis heute hat Effenberg seinen tierischen Spitznamen weg. Den bekam er, als er sich 1994 nach einer verlorenen "Wetten, dass..?"-Wette den Hinterkopf rasieren und färben ließ.

Ruhestand: Seine sportliche Karriere ließ Effenberg erst 2002 beim VfL Wolfsburg und ein Jahr später in Katar ausklingen.

Nach der Karriere fiel Effenberg mit der Veröffentlichung seiner Autobiografie ("Ich hab's allen gezeigt") und kleinen Skandälchen auf. Für den Bezahlsender Sky arbeitete Effenberg als Experte und fiel dort mit klarer Meinung auf. Im September 2012 sagte er den Champions-League-Sieg des FC Bayern voraus, den der Klub im Sommer 2013 dann tatsächlich feierte.