Ranking der größten Zughersteller So mischt der Siemens-Alstom-Deal die Bahnindustrie auf

Die Fusion der Bahntechnik von Siemens mit Alstom mischt die Branche auf. So sieht das Ranking der größten Hersteller nach dem Deal aus.
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Mit Siemens Mobility gibt der letzte große deutsche Bahnhersteller seine Eigenständigkeit auf. Dafür schafft die Fusion mit dem französischen Wettbewerber Alstom eine neue klare Nummer eins in Europa. Selbst im globalen Ranking zieht Siemens-Alstom weit nach vorn - und könnte noch weitere der wenigen verbliebenen Konkurrenten in seinen Sog ziehen.

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Für Siemens-Chef Joe Kaeser, der schon 2014 im französischen Präsidentenamt um Alstom buhlte, lohnt sich das Werben. Der Siemens-Konzern soll 50 Prozent des neuen Unternehmens behalten, das ähnlich wie Airbus im Flugzeugbau eine fast konkurrenzlose Macht in Europas Bahnindustrie wird.

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Die Führung bekommt Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge, die Zentrale soll bei Paris bleiben. Siemens übernimmt eine ähnliche Rolle wie in der Windkraftfusion mit der spanischen Gamesa: Maßgebliche finanzielle Beteiligung, Kontrolle über Aufsichtsrat und Teile des Managements.

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Zusammen kommt Siemens-Alstom nach eigenen Angaben auf 15,3 Milliarden Euro Jahresumsatz in der Bahntechnik. Neben den prestigeträchtigen Superzügen TGV und ICE, die bislang konkurrierten, will das Unternehmen vor allem mit der digitalen Signaltechnik von Siemens und Bahnservices punkten - hier sind in Europa mehr lukrative Aufträge zu erwarten als in rollendes Material.

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Kaeser verweist als Grund für die Fusion ausdrücklich auf "einen dominanten Player in Asien, der die Marktdynamik verändert": Der chinesische Staatskonzern CRRC, 2015 aus zwei Unternehmen fusioniert, hat mit seinem eigenen 400-km/h-Superzug Fuxing der westlichen Konkurrenz nach wenigen Jahren Starthilfe den Rang abgelaufen. Nach Zahl der produzierten Züge sind die Chinesen uneinholbar vorn - und drücken die Preise. Umsatzmäßig ist der Vorsprung mit laut Alstom 30,5 Milliarden Euro nicht ganz so groß.

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Den undankbaren dritten Platz behält Bombardier Transportation mit 6,8 Milliarden Euro. Der kanadische Konzern hätte seine in Berlin sitzende Bahntochter auch gerne bei Siemens angedockt, bis zuletzt war diese Option noch auf dem Tisch. Für die Deutsche Bahn und andere Kunden ist Bombardier als Lieferant die wichtigste verbliebene Alternative. Doch das von Daimler und ABB übernommene Massengeschäft - immerhin der größte Hersteller in Deutschland - bringt rote Zahlen. Wohin die laufende Sanierung führt, ist unklar.

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Der ewige Siemens-Rivale General Electric ist in der Bahntechnik mit 4,3 Milliarden Euro Umsatz weit abgehängt, zumal Teile seines Geschäfts schon vor Jahren an Alstom und damit nun an Siemens gingen. Direkte Konkurrenten sind die Konzerne ohnehin kaum. GE rüstet in den USA vor allem die dort dominierenden Güterbahnen mit Diesel-Antrieb aus. In den Geschäft tummeln sich in ähnlicher Größenordnung auch noch weitere US-Firmen wie Caterpillar, Wabtec, Trinity Rail oder Greenbrier.

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Abgeschlagen ist mit 4,1 Milliarden Euro Bahntechnik-Umsatz Hitachi - trotz der japanischen Pionierrolle mit dem Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen und weiter hohen Investitionen in ein effizientes Bahnsystem. Andere Hersteller wie Kawasaki und Mitsubishi sind dort ebenfalls noch aktiv - scheuen aber den Kapitalaufwand für neue Megaprojekte wie eine Magnetschwebebahn. Hitachi hat 2015 auch noch den italienischen Hersteller Ansaldo Breda übernommen und damit die Auswahl auf dem europäischen Markt weiter ausgedünnt.

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Nur wenige der kleinen Wettbewerber schalten weiter auf Wachstum. Dazu zählt der Schweizer Hersteller Stadler, der 2015 Teile der Fahrzeugproduktion des eher auf Schienentechnik spezialisierten deutschen Unternehmens Vossloh übernahm.

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