Frauen in der Autobranche Das sind Deutschlands wichtigste Auto-Managerinnen

Tina Müller, Opel-Marketingchefin
Von der "Shampoo-Prinzessin" zur obersten Opel-Vermarkterin - die 47-jährige Managerin hat eine beachtenswerte Karriere hingelegt. Die studierte Betriebs- und Volkswirtin machte sich in der Kosmetikbranche bei L'Oreal und Henkel einen Namen, seit August 2013 ist sie bei Opel für die strategische Marken- und Produktführung verantwortlich. Mit der "Umparken im Kopf"-Kampagne gelang Müller eine vielbeachtete Aufffrischung des angestaubten Opel-Images.

Ariane Reinhart, Personalvorstand Continental AG
Die studierte Juristin arbeitete 15 Jahre lang für den Volkswagen-Konzern, wo sie als Leiterin für Internationale Arbeitsbeziehungen anfing - und sich über die Personalleitung der Auto 5000 GmbH dann bis zum Vorstandsmitglied der Marke Bentley hocharbeitete. Im Oktober 2014 wechselte die heute 46-Jährige in den Vorstand des Autozulieferers Continental, wo sie für Personalthemen zuständig ist.

Milagros Caiña-Andree, BMW-Personalchefin
Als Dreijährige kam die gebürtige Spanierin nach Deutschland, wo sie Mitte der 1980er Jahre eine Berufsausbildung zur Industriekauffrau abschloss - und sich bei den Vossloh-Werken bis in den Personalvorstand vorarbeitete. Im Juli 2012 dockte Caiña-Andree als Personalvorstand bei BMW an. Die 53-jährige hat sich wiederholt gegen Frauenquoten ausgesprochen.

Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstand für Integrität, Volkswagen AG
Mit der Autoindustrie hat die 66-jährige erst seit wenigen Jahren zu tun - die ehemalige Verfassungsrichterin war auch schon SPD-Politikerin und Ministerin des Landes Hessen. Der Daimler-Konzern holte die angesehene Juristin 2011 als erstes weibliches Vorstandsmitglied für Integrität und Recht ins Unternehmen. Denselben Aufgabenbereich hat sie seit Januar 2016 im Volkswagen-Konzern, wo sie über die Einhaltung der geschäftlichen Spielregeln nach dem Abgasskandal wacht.

Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann, Unternehmerin
Geboren ist sie in Prag, aufgewachsen in Wien, reich wurde sie in Deutschland: Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann, 75, ist Hauptanteilseignerin des Automobilzulieferers INA Schaeffler. Die beinahe schiefgegangene Übernahme des deutlich größeren Konkurrenten Continental im Jahr 2008 machte sie bundesweit bekannt. Die Riesen-Schulden aus der Conti-Übernahme hat sie fast abgetragen. Nun zählt die Unternehmerin mit Domizil in Kitzbühel wieder zu den reichsten Deutschen.

Britta Seeger, Vertriebschefin Mercedes-Benz
In wenigen Monaten übernimmt Britta Seeger einen der wichtigsten Posten im Daimler-Reich: Ab Anfang 2017 fungiert die 46-jährige als Pkw-Vertriebschefin der Stuttgarter. Damit zieht sie auch zugleich in den Daimler-Konzernvorstand ein. Seeger übernimmt den Posten von Ola Källenius, der zum neuen Konzern-Entwicklungschef berufen wird. Ihre Sporen verdiente sich die ausgebildete Betriebswirtin unter anderem als Leiterin der Mercedes-Benz-Landesgesellschaften in Korea und der Türkei.

Susanne Klatten, BMW-Großaktionärin und Unternehmerin
Sie ist nicht nur die reichste Frau Deutschlands, sondern wohl auch die mächtigste Frau der deutschen Automobilindustrie. Die 54-jährige Tochter des Industriellen Herbert Quandt besitzt gemeinsam mit ihrem Bruder Stefan 46,7 Prozent des Autoherstellers BMW. Über ihre Beteiligungsgesellschaft Skion ist die 54-jährige Unternehmerin auch am Chemiekonzern Altana, dem Windturbinenhersteller Nordex und dem Kohlefaserspezialisten SGL Carbon beteiligt.

Imelda Labbé, Aftersales-Chefin Volkswagen AG
Einst war sie weibliches Manager-Aushängeschild bei Opel, doch im August 2013 wechselte die ausgebildete Betriebswirtin zu Europas größtem Autohersteller Volkswagen. Dort war sie bis vor kurzem Geschäftsführerin von Skoda Deutschland, nun ist die 48-jährige für das globale Aftersales-Geschäft des Volkswagen-Konzerns zuständig.

Annette Winkler, Boss der Daimler-Kleinwagenmarke Smart
Sie ist ebenso quirlig wie die Automarke, für die sie steht: Die Karriere der Smart-Chefin Annette Winkler verlief nicht gerade geradlinig. Die promovierte Betriebswirtin stieg zunächst ins Familienbusiness ein und führte jahrelang erfolgreich ein mittelständisches Bauunternehmen. Im Jahr 1995 wechselte sie jedoch überraschend in die Öffentlichkeitsarbeit bei Daimler. Seit 2010 ist die heute 56-jährige Chefin der Kleinwagenmarke Smart, unter ihrer Ägide entstand die zweite Generation des Kleinwagens in Zusammenarbeit mit Renault.

Hildegard Wortmann, BMW-Markenchefin
Seit Juni 2016 verantwortet die Betriebswirtin Wortmann die gesamte Markenführung der gleichnamigen BMW-Kernmarke. Die 49-jährige muss dabei die neue Strategie ihres Chefs Harald Krüger umsetzen. Einfach wird das nicht, denn der Schwenk hin zu Elektromobilität, selbstfahrenden Autos und Vernetzung verträgt sich nicht so ganz mit BMWs bisherigem Werbespruch "Freude am Fahren". Eine Parallele weist sie übrigens auch zu Opel-Marketingfrau Tina Müller auf: Wie sie startete Wortmann ihre Karriere im Konsumgüterbereich, wo sie für Calvin Klein-Düfte warb. Doch anders als Müller sitzt Wortmann nicht im Konzernvorstand.