Gründerförderung Die Start-up-Programme der Großkonzerne

Microsoft, SAP und die Telekom tun es ebenso wie Fielmann, Bayer oder die Allianz: manager magazin zeigt, mit welchen Start-up-Brutkästen Großkonzerne in Deutschland Gründer locken.
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Microsoft, SAP und die Telekom tun es ebenso wie Fielmann, Bayer oder die Allianz: manager magazin zeigt, mit welchen Start-up-Brutkästen Großkonzerne in Deutschland Gründer locken.

Foto: Microsoft
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Microsoft Ventures Accelerator

Programm: Microsoft gehört inzwischen zu den weltweit aktivsten Förderern von Start-ups. Das 2012 gestartete Accelerator-Programm des Konzerns vereint Standorte rund um den Globus: von Seattle, über Peking, Bangalore oder Tel Aviv bis nach Berlin, wo Konzernchef Steve Ballmer erst im November das neue Gründerzentrum Unter den Linden eröffnet hat.

Leistung: In Berlin haben junge Start-ups die Möglichkeit, vier Monate lang die Förderung von Microsoft in Anspruch zu nehmen, also Büros und Microsoft-Systeme zu nutzen und sich mit dem Partnernetzwerk des Software-Konzerns auszutauschen. Microsoft verlangt dafür in der Regel keine Beteiligung am Start-up.

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Foto: Getty Images
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SAP Start-up Focus

Programm: Europas größter Software-Konzern hat es mit seinem eigenen Start-up-Programm ebenfalls darauf abgesehen, das eigene Ökosystem zu stärken. Konkret geht es den Walldorfern dabei um Themen wie mobile Anwendungen, Cloud-Dienste und Big Data. Wer es in das Programm schaffen will, muss allerdings bereits ein Produkt und mindestens einen Kunden vorweisen.

Leistung: SAP bringt die Start-ups vor allem mit den eigenen Partnern zusammen. Auf speziellen Veranstaltungen, die wie Messen organisiert sind, können die Gründer sich und ihre Produkte potenziellen Geschäftspartnern vorstellen.

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Foto: Ronald Wittek/ picture alliance / dpa
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Innovation Arena (Deutsche Telekom)

Programm: Die Deutsche Telekom betreibt über die gesamten Start-up-Phasen hinweg verschiedene Förder- und Beteiligungsprogramme. Die Bonner haben jetzt in Berlin einige dieser Innovationsaktivitäten (T-Labs, Hub:raum, Creation Center) auf dem historischen Gelände des ehemaligen "Fernamt 1" zusammengelegt, wo sie unter dem Namen Innovation Arena firmieren.

Leistung: Mittelpunkt der Aktivitäten ist der Inkubator Hub:raum. In diesem Brutkasten für Start-ups sollen Geschäftsmodelle gefördert und entwickelt werden, noch bevor sie am Markt etabliert sind. Dafür stellt die Telekom nicht nur bis zu 300.000 Euro Beteiligungskapital pro Start-up bereit, sondern auch Büroräume und Infrastruktur. Sie verlangt dafür allerdings eine Beteiligung von bis zu 10 Prozent.

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Wayra (Telefónica)

Programm: Seit September 2011 rollt der spanische Telekomgigant Telefónica sein Accelerator-Programm Wayra über drei Kontinente hinweg aus. Ableger gibt es beispielsweise im Silicon Valley, in London, Tel Aviv, Sao Paulo und Madrid - und seit Oktober 2012 auch in München, wo die Telefónica-Tochter O2 Deutschland ihren Sitz hat.

Leistung: Wie auch beim Telekom-Inkubator Hub:raum können Technologie-Start-ups bei Wayra Projektideen einreichen. Gründerteams, die ausgewählt werden, erhalten ein Investments von bis zu 50.000 Euro und zunächst sechs Monate lang ein Arbeitsquartier in der Wayra-Akademie in München. Telefonica sichert sich auf diesem Weg stets 10 Prozent der Unternehmensanteile und - anders als die Telekom - ein Vorkaufsrecht für erfolgreiche Produkte.

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Innovation Cube (Bitkom, Samsung)

Programm: Gemeinsam mit dem koreanischen Elektronikkonzern Samsung, der im September 2013 bereits ein Accelerator-Programm in New York gestartet hat, sucht der Branchenverband Bitkom noch bis Ende 2013 Start-ups, die sich thematisch rund um das Thema "Smart Services" für das Leben in der Stadt der Zukunft bewegen.

Leistung: Beim "Bitkom Innovation Cube supported by Samsung" erhalten junge Firmen und Gründer die Möglichkeit, ihre Projekte führenden Vertretern des koreanischen Elektronikkonzerns vorzustellen und sich mit ihnen über künftige Trends auszutauschen. Ein wirkliches Accelerator-Programm steht wohl eher nicht dahinter.

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Foto: REUTERS
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Axel Springer Plug & Play (Axel Springer)

Programm: Seit diesem Jahr existiert Axel Springers Start-up-Brutkasten Plug & Play. Der Accelerator des Verlags (Bild, Welt) sitzt in Berlin und sucht nach Gründern, die zu den Vorreitern im Digitalgeschäft zählen.

Leistung: Zweimal im Jahr bietet Plug & Play Start-ups ein Drei-Monats-Programm an. Darin enthalten sind 25.000 Euro Kapital, Büroräume, Coachings und der Zugriff auf das Netzwerk des Verlags. Ebenfalls im Programm enthalten: ein möglicher Trip ins Silicon Valley.

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VHB Digital (Verlagsgruppe Handelsblatt)

Programm: Die Verlagsgruppe Handelsblatt investiert ebenfalls in digitale Geschäftsmodelle. Dazu haben die Düsseldorfer gemeinsam mit dem Kölner Inkubator Crossventures die Beteiligungsgesellschaft VHB Digital aus der Taufe gehoben. VHB Ventures entwickelt und beteiligt sich von Berlin aus an digitalen Geschäftsmodellen, die inhaltlich eine Nähe zum Verlagsgeschäft und zu den Titeln der Verlagsgruppe Handelsblatt aufweisen.

Leistung: Der Verlagsinkubator wirbt unter anderem mit der Reichweite seiner Produkte, Know-how und Kapital. Als erstes Förderprojekt wurde jüngst das Anlegerportal Wikifolio auserkoren, auf dem Kleinanleger mit Beträgen ab 25 Euro Investitionsstrategien anderer Kleinanleger folgen können.

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Bevation (Bertelsmann)

Programm: Bertelsmann ist ein weiterer Medienkonzern, der unter die Start-up-Förderer gegangen ist. Mit ihrem Berliner Inkubator Bevation legen die Gütersloher den Schwerpunkt auf E-Commerce, Online-Subscription Service und Community/Content. Angedockt ist Bevation an der DirectGroup Germany, einer Konzerntochter, die Medienvertriebs- und Direktmarketinggeschäfte von Bertelsmann in Deutschland verantwortet.

Leistung: Die Gründerteams bekommen für die Entwicklung ihrer Ideen hin zu einem funktionierenden Geschäftsmodell Unterstützung von der DirectGroup Germany.

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ProSiebenSat1 Accelerator

Programm: Das Start-up-Programm der ProSiebenSat.1 Media AG unterstützt Gründer in einer frühen Phase. Schwerpunkt sind die Bereiche Unterhaltung und E-Commerce. Zweimal im Jahr ruft ProSiebenSat.1 junge Unternehmer dazu auf, sich zu bewerben. Aus allen Einsendungen qualifizieren sich bis zu sieben Start-ups für das Accelerator-Programm.

Leistung: Die TV-Sendergruppe wirbt mit Know-how und seinem Netzwerk. Jeder Teilnehmer erhält darüber hinaus 25.000 Euro Starkapital und Büroräume in München Unterföhring. Das beste Accelerator-Team eines Jahres bekommt zudem eine Wildcard für den SevenVentures Pitch Day, bei dem TV-Werbung im Gegenwert von mehreren Millionen Euro ausgelobt werden.

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Covus (ProSiebenSat1)

Programm: Die TV-Sendergruppe hat neben dem ProSiebenSat1 Accelerator noch ein weiteres Eisen im Feuer: den Inkubator Covus Ventures. Der Hintergrund: 2011 hatte sich ProSiebenSat.1 mit 51 Prozent an Covus Games, einem Betreiber von Spieleportalen wie www.browsergames.de, beteiligt. Covus besitzt nach eigenen Angaben rund 40.000 Domains. Das Gemeinschaftsunternehmen Covus soll nun von Berlin aus mehrere Beteiligungen im Digital Commerce aufbauen, die von den Synergien aus E-Commerce und TV profitieren.

Leistung: Covus Ventures wirbt seit Herbst 2012 mit Wachstumskapital, Programmierleistung und gewachsenen Strukturen. Darüber hinaus winken den Start-ups umfangreiche Mediapakete gegen Beteiligung. Unterstützt wird Covus Ventures dabei von Seven Ventures, der Venture-Tochter der ProSiebenSat1 Group.

“ Hier geht's zum zweiten ProSiebenSat1-Accelerator 

Foto: ARND WIEGMANN/ REUTERS
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You is now (Scout24)

Programm: Der Inkubator der im November von der Deutschen Telekom für 1,5 Milliarden Euro verkauften Scout24-Gruppe hat gleich mehrere verschiedene Programm im Portfolio. Darunter ein längeres an der Scout24-Gruppe angehängtes Förderprogramm in München sowie ein kürzeres an der Immobilienscout24-Gruppe angehängtes in Berlin.

Leistung: In Berlin werden Gründerteams aus der Immobilienbranche drei Monate lang unterstützt, wobei sie Büros, Geld und Hilfe durch Mentoren erhalten. Gegen Ende des Programms dürfen die Neugründungen am so genannten Demoday vor Branchenexperten in kleiner Runde ihre bisher ausgearbeiteten Geschäftsmodelle pitchen. In München hingegen ist das Programm auf zwölf Monate ausgelegt. Außerdem ist die Fokussierung nicht so sehr auf Immobilien ausgelegt. Die Gründer erhalten nach Angaben von You is now eine Finanzierung von bis zu 500.000 Euro sowie Zugriff auf Know-how, Ressourcen, Infrastruktur und Reichweite der Scout24-Marktplätze.

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Fielmann Ventures

Programm: Fielmann Ventures ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Fielmann AG. Das Unternehmen unterstützt Gründer mit Geschäftsideen, die sich rund um die Kernmärkte des Optik- und Hörgeräte-Konzerns durchsetzen wollen. Federführend bei Fielmann Ventures ist im Übrigen Marc Fielmann, der Sohn des Konzerngründers Günther Fielmann.

Leistung: Fielmann Ventures will Projekte mit Fachwissen, Skalierungskompetenz und Wagniskapital unterstützen.

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M Cube (Check24)

Programm: Vergleichbar mit anderen Inkubatoren sucht auch der in diesem Jahr gestartete Start-up-Brutkasten "M Cube" nach Gründern in der Phase der frühen Produkt- und Unternehmensentwicklung. Gemeinsam sollen so Prototypen entwickelt werden, die sich bevorzugt mit Versicherungsthemen auseinandersetzen. Das Ziel ist die Einwerbung einer Folgefinanzierung. Start-ups, die diese Finanzierung erhalten haben, verlassen den Inkubator wieder.

Leistung: M Cube wirbt mit der Expertise und einem Mentoring durch die Gründer des Vergleichsportals Check24 sowie einem Netzwerk potenzieller Investoren.

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Allianz Digital Accelerator

Programm: Im Juli 2013 hat Europas größter Versicherungskonzern den Allianz Digital Accelerator in München auf den Weg gebracht. Das Ziel: Geschäftsmodelle für die Allianz entwickeln, diese in den Konzern einbetten und so zu schnellem Wachstum führen.

Leistung: Der Accelerator des Versicherungskonzerns wirbt vor allem mit dem eigenen Ökosystem als Testlandschaft und Chance zur Skalierung für neue Geschäftsmodelle.

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Foto: dapd
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CoLaborator (Bayer)

Programm: Der Leverkusener Pharmakonzern will Start-ups sowohl in San Francisco als auch in Berlin in so genannten "CoLaborators" fördern. Dabei handelt es sich um Bayer-eigene Inkubatoren, die sich auf LifeScience spezialisiert haben und an ähnlichen Themen arbeiten wie Bayer selbst. Der Standort des Berliner CoLaborators, das offiziell noch in diesem Jahr eröffnet werden soll, liegt nur einen Spaziergang entfernt von den Forschungslaboren des Pharmakonzerns in Berlin, Wedding.

Leistung: Bis zu zehn Start-ups werden von Bayer künftig Labore und Ausrüstung erhalten - und natürlich besteht Aussicht auf eine Beteiligung Bayers.

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Foto: ? Fabrizio Bensch / Reuters/ REUTERS
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