Wie auf Wolke sieben Vier Ideen, die das Flugzeug endlich zur Komfortzone machen
Kein Jetlag mehr: Für einen Tag nach New York, dann übers Wochenende nach China - der permanente Kampf mit den Zeitzonen macht vielen Dienstreisenden zu schaffen. Die üblichen Hausmittel dagegen heißen unter anderem: Auf Alkohol verzichten, viel draußen sein, viel schlafen und keine anstrengenden Aktivitäten in den ersten Tagen nach der Ankunft. Doch wer kann auf so etwas schon immer achten? Das Hamburger Startup Jetlite will den Jetlag im Flugzeug bekämpfen - und zwar über die Beleuchtung. Die LED-Systeme an Bord schaffen je nach Flugroute und Uhrzeit ein spezielles Licht, das die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin reguliert. Ein Test mit 32 Versuchspersonen verlief erfolgversprechend, im Herbst soll es den ersten Live-Test geben.

Abends streut das System mehr Rottöne ins Licht, wodurch Passagiere besser einschlafen.

Morgens wecken Blautöne den Fluggast,...

... der dann frisch den Tag an Bord verbringt. Auf diese Weise können sechs Stunden Zeitunterschied gefühlt auf drei zusammenschrumpfen, verspricht Jetlite.

Vergessen, wo man ist: Fenster im Flugzeug waren gestern wichtig, künftig wird es womöglich durch Anwendungen aus der Virtuellen Realität (VR) ersetzt. Aus dem Innenraum wird je nach Geschmack ein Strand in der Karibik, ein Sonnensystem oder ein Salon mit einem edlem Schachspiel. Ein Headset ermöglicht es dem Passagier in ganz verschiedene Welten einzutauchen. Die australische Fluggesellschaft Quantas hat VR-Brillen bereits getestet.

Prima Klima: Zu kalt? Zu warm? Ganz so einfach machen es sich Forscher, die das ideale Klima in Flugzeugen untersuchen, nicht. Ein vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik entwickeltes Klimamesssystem ermöglicht die vergleichende Bewertung von unterschiedlichen Klimaszenarien.

Das System misst das Raumklima an 16 verschiedenen Körperteilen und bewertet so den Gesamtkomfort. Die Ergebnisse sollen in neue Klimasysteme, die den Flug im Cockpit und in der Kabine behaglicher machen. Das könnte gegen die üblichen Klimaanlagen-Erkältungen helfen.

Manchen Forschern dient auch die Gesichtstemperatur als Gradmesser für Stress oder Komfort der Passagiere in bestimmten Flugsituationen. Ein gutes Raumklima kann der Unruhe entgegenwirken.

Platz, endlich Platz: Der Kampf um Bein- und Schulterfreiheit hat in Flugzeugen schon bizarren Revierkämpfen geführt. Höhepunkt des Stellungskrieges war sicher der so genannten Knee-Defender, der Vorderleute vom Bedienen der Rückenlehne abhalten sollte. Das amerikanische Unternehmen Molon Labe Seating verspricht Abhilfe mit flexiblen Sitzen und flexiblen Sitzreihen. Beim Ein- und Ausstieg werden diese zusammengeschoben, um den Passagieren mehr Platz beim Einräumen zu gewähren.

Auch sichert ein leicht zurückgefahrener Mittelsitz dem Passagier mehr Beinfreiheit und angeblich zwei Zoll (gut fünf Zentimeter) mehr Raum zu den Seiten.