Johnson vs. Cameron Die Rivalen

Boris Johnson und David Cameron: Die beiden Politiker sind die wichtigsten Gegenspieler im Duell zwischen Befürwortern und Gegnern des Brexit.

Cameron hat 15 Jahre lang gegen die Europäische Union gewettert, nun versucht er den Wählern einen EU-Austritt als Horrorszenario zu verkaufen.

"Alles, was die EU-Anhänger tun, ist euch Angst zu machen", hält Johnson dagegen. "Angst vor den wirtschaftlichen Folgen, Angst vor den Reaktionen der anderen Europäer. Sie unterschätzen unsere Stärke, die Stärke Großbritanniens."

Johnson informierte seinen Parteifreund Cameron per SMS darüber, dass er für den Brexit trommeln werde. Neun Minuten später verschickte er seine Presseerklärung.

Vor der Unterhauswahl 2015 machten beide noch gemeinsam Wahlkampf für die Tories, nun stehen Johnson und Cameron in verschiedenen politischen Lagern.

Aus reinem Machtkalkül stellt sich Londons Ex-Bürgermeister damit gegen den Premierminister. Der EU-Austritt wäre wohl das Ende für den Regierungschef, dann will sein langjähriger Rivale das Amt übernehmen.

Johnson kam zu dem Schluss, dass es seiner politischen Karriere eher dienen dürfte, Cameron herauszufordern als an seiner Seite zu kämpfen.

Aus dem Handschlag ist inzwischen ein Armdrücken zwischen Johnson und Cameron geworden.

Die Rivalität hat eine lange Vorgeschichte und reicht zurück bis in die gemeinsame Schulzeit auf dem Elite-Internat Eton.

Boris Johnson ist eine Marke. Der Mann mit dem blonden Haarschopf ist in Großbritannien weitaus beliebter als der dröge Cameron.

Bei der letzten TV-Debatte vor dem Referendum in der Wembley Arena jubelten Tausende Brexiteers ihrem Idol Johnson zu.

Johnsons Nachfolger im Amt des Bürgermeisters von London gab ihm Paroli: Labour-Politiker Sadiq Khan.

Am Donnerstag geht der hitzige Wahlkampf zu Ende. Dann entscheiden die Briten über die Zukunft ihres Landes.