John Elkann Der Fiat-Erbe und sein Masterplan

Dass Größe überlebenswichtig sein kann, hat Agnelli-Spross John Elkann früh gelernt. Es ist nicht erste Mal, dass der Fiat-Erbe mit mutigen Entscheidungen auffällt - und die Flucht nach vorne antritt.
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Er ist der stille Herrscher im Agnelli-Reich, gilt als Mastermind hinter der avisierten Fusion mit Renault und dürfte, sollte das Zusammengehen Realität werden, nach Einschätzung vieler Chairman des dann drittgrößten Autobauers der Welt werden. Die Rede ist von John Elkann, Sproß des Agnelli-Clans und Enkel von Fiat-Urgestein Gianni Agnelli.

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Als Präsident und Verwaltungsratsvorsitzender der Exor-Holding, in der die Beteiligungen der rund 100 Agnelli-Erben gebündelt sind, ist er mit rund 29 Prozent größter Aktionär von Fiat Chrysler Automobiles (FCA). Und gilt als strategischer Kopf des Konzerns.

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1976 als Sohn von Margherita Agnelli und des Schriftstellers Alain Elkann in Italiens wichtigsten Autoclan hineingeboren und in New York, England, Brasilien und Frankreich aufgewachsen, übernimmt heute 43-Jährige früh Verantwortung im Familienunternehmen. Im zarten Alter von 21 holt sein Großvater Gianni Agnelli (links unten im Bild) den zurückhaltenden stillen Enkel (rechts oben) 1997 in den Fiat Verwaltungsrat.

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Dort bleiben dem studierten Wirtschaftsingenieur, "Il Ingegnere", wie sie ihn in Turin nennen, nur wenige Jahre, sich ins Geschäft einzufinden. 2003 stirbt sein Großvater. Wenige Monate später auch dessen Bruder, Fiat-Präsident Umberto Agnelli. John Elkann muss übernehmen. Hilfe holt sich John - genannt Jaki - Elkann bei Sergio Marchionne. Ihn wirbt er an, um den strauchelnden Konzern wieder in die Gewinnzone zu hieven.

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Dabei schreckt das Duo Elkann-Marchionne auch nicht vor unpopulären Entscheidungen zurück: Marchionne fährt für Elkann einen harten Sparkurs, baut intern Bürokratie ab, reduziert die Entwicklungszeit für neue Modelle drastisch. 2009 schließlich fädelt das Duo die Übernahme des US-Autobauers Chrysler ein. 2016 wird dann auch noch der ausgegliederte Luxusautobauer Ferrari an die Börse gebracht.

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Doch nach 14 Jahren geht die Ära Marchionne abrupt zu Ende. Im Juli 2018 stirbt Marchionne und Elkann setzt mit dem neuen CEO Mike Manley den erste Nichtitaliener an der Spitze des Turiner Konzerns. Manley soll nun die Elektrifizierung des Autobauers durchziehen, gegen die sich Marchionne aus Profitabilitätsgründen lange gesträubt hatte. Und den Abschied vom Diesel: Bis 2022 will der Autobauer keine Dieselautos mehr bauen.

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Sollte das Zusammengehen mit Renault tatsächlich Realität werden, hätte der Firmenerbe ein weiteres Ziel des einstigen Duos erreicht. Illusionen, dass damit die Zukunft auf ewig gesichert ist, macht sich der mit der italienischen Adeligen Lavinia Borromeo verheiratete Vater dreier Kinder nicht. Ihm sei durchaus bewusst, wie gering die Wahrscheinlichkeit sei, dass ein Unternehmen mehr als 200 Jahre überlebe, machte er im vergangenen Jahr in einem Interview deutlich.

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Dennoch tut der für seine Fokussierungsqualitäten gerühme Elkann einiges, um die Überlebenswahrscheinlichkeit seines Familienunternehmens zu erhöhen. Er internationalisiert, knüpft eifrig Kontakte zur Tech-Branche und nach Asien. Alles, um das Erbe zu erhalten und weiter zu mehren. Und - für den Italiener besonders wichtig - der Verantwortung gegenüber der Familie gerecht zu werden.

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