Immobilien Vorsicht vor der Blase

Das Hermannsdenkmal bei Detmold. Für die westfälische Stadt diagnostizieren die Forscher eine Immobilienblase. Immobilien werden dort seit 2010 jedes Jahr teurer. Gleichzeitig erwarten Demografen, dass die Stadt in Westfalen schrumpft. Hier herrscht laut DIW Blasengefahr.

Die größte Lücke ist aber in München entstanden. Um zweistellige Prozentraten steigen die Preise für neue und bereits genutzte Wohnimmobilien. Die Mieten kommen da längst nicht mehr mit. Falls kräftige Mieterhöhungen auch künftig ausbleiben, drohen Investoren in Bayerns Landeshauptstadt hohe Verluste.

Auch Berlin hat in den Jahren seit der Finanzkrise einen Ruf als Monopoly-Spielbrett für Immobilien-Spekulanten erworben. Die Mieten in der Hauptstadt sind aber seit 2010 noch stärker gestiegen als die Kaufpreise. Deshalb sehen die DIW-Volkswirte keine Blase in der Hautpstadt.

Blick auf den Sandtorkai in der Hamburger Hafencity. Auch in Deutschlands zweitgrößter Stadt steigen die Immobilienpreise schneller als die Mieten. Deswegen: Blasengefahr in Hamburg

In Köln steigen die Preise bei schon existierenden Wohnungen um gut sechs Prozent, die Mieten ziehen langsamer nach. Alles im historischen Trend, sagen die DIW-Forscher. Sie sehen keine Blasengefahr in Deutschlands viertgrößter Stadt.

Blasen drohen nicht nur in Großstädten. Regensburg ist ein Beispiel für eine kleine Großstadt, in der der Immobilienmarkt heißläuft. Um mehr als elf Prozent wurden Bestandsimmobilien seit 2010 jedes Jahr teurer, mehr als doppelt so stark wie die Mieten.

Dass explodierende Preise nicht automatisch eine Blase bedeuten, zeigt sich anschaulich im fränkischen Bamberg. Neue Wohnungen verteuerten sich seit 2010 im Jahresdurchschnitt um fast 14 Prozent - so stark wie in keiner anderen der 127 untersuchten Städte. Die Mieten bei Erstbezug wuchsen aber auch zweistellig. Deswegen müssen sich Eigentümer dort nicht allzu sehr vor einer Blase fürchten.