Lufthansa prüft deutsche Strecke Rakete in der Röhre - so könnte der Hyperloop das Reisen transformieren

Faszination Hyperloop: Weltweit tüfteln Firmen und Forscher an dem Superzug, der schneller als ein Flugzeug durch die Landschaft rauschen soll. Nun bringt die Lufthansa eine Verbindung innerhalb Deutschlands ins Spiel.

Der Hyperloop besteht aus einer Röhre, aus der Luft weitgehend herausgepumpt wird ...

... und durch die Kapseln mit bis zu 1225 Stundenkilometern hindurch brausen.

Sie werden auf Luftkissen geführt und elektrisch angetrieben.

Das Konzept stellt Magnetschwebebahnen wie den Transrapid in den Schatten. Dieser hätte im Betrieb in Deutschland etwa 550 Stundenkilometer erreicht.

Das Projekt scheiterte an den Kosten - und an Anwohnern, die dem Bau der aufwändigen Trasse feindselig gegenüber standen. (Bild: Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, der eine Strecke vom Münchener Hauptbahnhof zum Flughafen propagierte.)

Für die Lufthansa wäre eine Hyperloop-Strecke naturgemäß absolutes Neuland. Allerdings kooperiert die Fluggesellschaft bisher schon mit der Deutschen Bahn. So können Fluggäste auf einigen Bahnhöfen einchecken und mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen fahren.

Für eine mögliche Hyperloop-Strecke fassen die Lufthansa-Strategen eine Verbindung zwischen Hamburg...

... und München ins Auge. Denkbar wäre einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge auch die Relation Berlin-München. In jedem Fall würde die "Fahrt" nur etwa 30 Minuten dauern.

Diese neuen Möglichkeiten wecken auch in anderen Regionen Phantasien. Für Skandinavien brachte die Unternehmensberatung KPMG eine Strecke zwischen Helsinki und Stockholm ins Gespräch. Mit dem Flugzeug dauert die Reise derzeit dreieinhalb Stunden (von Zentrum zu Zentrum), mit der Fähre ist man 17 Stunden unterwegs. Was liegt da näher ...

... als einen Tunnel unter der Ostsee zu bauen und einfach mal eine Hochgeschwindigkeitskapsel hindurch zu jagen?

Die Fahrtzeit zwischen Stockholm und Helsinki würde sich auf 28 Minuten verkürzen, rechnet Hyperloop vor.

Nach Berechnungen der Planer würde die etwa 500 Kilometer lange Verbindung zwischen Helsinki und Stockholm etwa 19 Milliarden Euro kosten. Davon entfielen etwa drei 3 Milliarden Euro auf den Tunnel unter der Ostsee.

Die Strecke würde zahlreiche Städte zwischen den beiden Hauptstädten anschließen, zum Beispiel Uppsala, Turku und Espoo.

Tatsächlich gibt es zum Hyperloop schon mehr als schicke Skizzen und Projektionen zu sehen.

Die Firma Hyperloop One hat das Prinzip in Teilen bereits auf einem Testareal in Las Vegas demonstriert.

Dort will das Unternehmen künftig dauerhaft zeigen, dass der Hyperloop sicher und zuverlässig funktionieren kann.

Auch die Firma Hyperloop Transportation Technologies plant eine Teststrecke - und zwar in Kalifornien. Dort gilt der Hyperloop als Alternative zu einem umstrittenen Hochgeschwindigkeitszug konventioneller Natur zwischen San Francisco und Los Angeles.

Hyperloop-Erfinder Elon Musk treibt das Projekt selbst nicht ökonomisch voran. Er habe dazu keine Zeit, ließ er vor einigen Jahren wissen. Kein Wunder - der Mann führt auch den Elektroautobauer Tesla und das Raketenunternehmen Space X. Stattdessen ermunterte Musk Wissenschaftler in aller Welt, die Idee voranzutreiben.

Dem Aufruf folgte unter anderen ein Team der TU München. Die Forscher siegten Anfang 2017 bei einem von Musk ausgeschrieben Wettbewerb um ein Konzept für die schnellste Kabinenkapsel.