Europas Konzernadel Welche deutschen Unternehmen nur hinterher traben

Bessere Geschäfte: Europas Konzerne haben ihre Gewinne im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Euro 500" des manager magazins. Die Gewinne der 500 größten börsennotierten Firmen Europas erhöhten sich 2010 um 60 Prozent von insgesamt 321 auf 514 Milliarden Euro. Der Börsenwert der Unternehmen sank dagegen bis Ende September 2011 um rund 13 Prozent auf insgesamt 5680 Milliarden Euro.

Schwache Leistung: Enttäuschend schnitten die 55 deutschen Konzerne in punkto Rentabilität und Kursentwicklung ab. Die um die Kapitalkosten korrigierte Eigenkapitalrendite lag um knapp 3 Prozentpunkte niedriger als der europäische Durchschnitt. Beim Total Shareholder Return rangierten die deutschen Unternehmen im Schnitt einen halben Prozentpunkt unterhalb des europäischen Mittelwerts. Lediglich drei deutsche Adressen schafften es unter die ersten 50 der Konzernrangliste.

Europas Star: Der Staat steckt in der Krise, Portugal Telecom dagegen triumphiert. Die Telefongesellschaft hat im Schnitt das beste Ergebnis der 500 Konzerne im manager-magazin-Vergleich erzielt; Die Analyse "Euro 500" ist die umfassendste Untersuchung europäischer Unternehmen. Erstellt wird die jährliche Studie von Professor Bernhard Pellens, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Unternehmensrechnung an der Ruhr-Universität Bochum. Die Siegerdaten der Portugal Telecom im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 120,22 Prozent
Überrendite fundamental: 112,61 Prozent
Total Shareholder Return: 10,24 Prozent
Überrendite Börse: 2,64 Prozent

Das Bestplatzierte deutsche Unternehmen: Der Hochtechnologie-Maschinenbauer Aixtron erreichte als erfolgreichster hiesiger Konzern Rang 24 im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 21,15 Prozent
Überrendite fundamental: 13,67 Prozent
Total Shareholder Return: 50,53 Prozent
Überrendite Börse: 43,06 Prozent

Nummer zwei unter den deutschen Unternehmen: Der Industriekonzern MTU erreichte Rang 33 im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 23,25 Prozent
Überrendite fundamental: 14,16 Prozent
Total Shareholder Return: 42,40 Prozent
Überrendite Börse: 33,31 Prozent

Nummer drei unter den deutschen Unternehmen: Der Technologiekonzern Software AG erreichte Rang 50 im europäischen Vergleich. Damit schaffte die Software AG gerade noch den Sprung unter die 10 Prozent der Topperformer Europas.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 24,01 Prozent
Überrendite fundamental: 16,04 Prozent
Total Shareholder Return: 31,22 Prozent
Überrendite Börse: 23,26 Prozent

Nummer vier unter den deutschen Unternehmen: Das Medienhaus Springer erreichte Rang 57 im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 32,95 Prozent
Überrendite fundamental: 25,80 Prozent
Total Shareholder Return: 12,86 Prozent
Überrendite Börse: 5,7 Prozent

Nummer fünf unter den deutschen Unternehmen: Das Technologieunternehmen Wincor Nixdorf erreichte Rang 69 im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 38,80 Prozent
Überrendite fundamental: 30,90 Prozent
Total Shareholder Return: 0,76 Prozent
Überrendite Börse: -7,14 Prozent

Deutsche nur Schlusslicht: Gleich sechs hiesige Unternehmensgrößen finden sich in der Liste der größten Verlierer des vergangenen Jahres wieder - unter den 50 europaweit am schlechtesten platzierten Firmen.

Das am fünftschlechtesten platzierte deutsche Unternehmen: Der Stahlfabrikant Salzgitter erreichte Rang 471 der 500 Unternehmen im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 2,42 Prozent
Überrendite fundamental: -6,84 Prozent
Total Shareholder Return: -19,82 Prozent
Überrendite Börse: -29,07 Prozent

Das am viertschlechtesten platzierte deutsche Unternehmen: Die Bauindustriefirma HeidelbergCement erreichte Rang 474 der 500 Unternehmen im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: 3,58 Prozent
Überrendite fundamental: -9,10 Prozent
Total Shareholder Return: -16,86 Prozent
Überrendite Börse: -29,54 Prozent

Das drittschlechtest platzierte deutsche Unternehmen: Das Technologiehaus Infineon erreichte Rang 475 der 500 Unternehmen im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: -28,48 Prozent
Überrendite fundamental: -36,47 Prozent
Total Shareholder Return: 17,0 Prozent
Überrendite Börse: 10,0 Prozent

Das am zweitschlechtesten platzierte deutsche Unternehmen: Der Autozulieferer Continental erreichte Rang 481 der 500 Unternehmen im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: -14,50 Prozent
Überrendite fundamental: -25,26 Prozent
Total Shareholder Return: -0,48 Prozent
Überrendite Börse: -11,24 Prozent

Das am schlechtesten platzierte deutsche Unternehmen: Die Commerzbank erreichte Rang 497 der 500 Unternehmen im europäischen Vergleich.
Die Daten im Überblick:
Eigenkapitalrendite: -4,91 Prozent
Überrendite fundamental: -17,05 Prozent
Total Shareholder Return: -45,93 Prozent
Überrendite Börse: -58,07 Prozent