Markt am Boden Hauspreise in US-Metropolen

Las Vegas: Die Spielermetropole in der Wüste Nevadas ist das Epizentrum der US-Immobilienkrise. Bis Mitte 2006 war der Bau- und Preisboom hier besonders stark, seitdem geht es abwärts - bis Juni 2011 sanken die Preise im Durchschnitt um 59 Prozent, wie der jüngste, Ende August 2011 veröffentlichte Case-Shiller-Index zeigt. Den meistbeachteten Indikator für den US-Immobilienmarkt hat Ökonom Robert Shiller mitentwickelt, der führende Experte für Spekulationsblasen. Verzockt haben sich die Investoren nicht nur in Las Vegas ...

Phoenix: Die Metropole Arizonas hat ebenfalls mehr als die Hälfte ihres Immobilienvermögens verloren. Bis Juni 2011 sanken die Hauspreise laut den neuesten verfügbaren Daten um 56 Prozent. Trübe sieht es auch in anderen Teilen des Sun Belt aus:

Miami: Auch in der größten Stadt Floridas sind Häuser heute knapp 50 Prozent billiger als 2006, trotz einer leichten Erholung um 1,5 Prozent seit Februar 2011. Der Immobilienmarkt von Miami hatte zuvor aber auch einen sagenhaften Aufstieg erlebt, anders als in ...

Detroit: Die Autohauptstadt der US-Industrie befindet sich schon seit Jahrzehnten im wirtschaftlichen Niedergang und hat rund die Hälfte ihrer Einwohner verloren. Von den 20 großen im Case-Shiller-Index erfassten Metropolen hat Detroit traditionell das mit Abstand niedrigste Preisniveau - und trotzdem seit 2006 nochmals 48 Prozent verloren, obwohl die staatlich finanzierte Rettung der Autokonzerne General Motors und Chrysler inzwischen wieder neue Jobs nach Michigan gebracht hat. Ebenso wenig hilft offenbar der Ruf als Seniorenparadies in ...

Tampa: In der Metropolregion an der Westküste Floridas sind die Hauspreise inzwischen um 46 Prozent gesunken, im Juni ging es gegenüber Mai einen Tick aufwärts. Eine ausgeprägte Erholung der Preise gab es schon in anderen früher überhitzten Märkten, nämlich ...

San Francisco: Hier waren die Preise 2009 und 2010 im Zuge des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs deutlich gestiegen. Doch auch an der Golden Gate Bridge ist die Hoffnung auf ein Ende der Immobilienkrise wieder verflogen. Auf Jahressicht sind die Häuser wieder 6 Prozent billiger geworden, seit dem Höhepunkt der Spekulationsblase beträgt das Minus 39 Prozent.

San Diego: Der Immobilienmarkt der Hafenstadt an der mexikanischen Grenze folgt dem gleichen Muster, auch hier sind die Immobilien im Durchschnitt 39 Prozent billiger als noch vor fünf Jahren. Ähnlich sieht es in der dritten kalifornischen Metropole aus:

Los Angeles: Um 38 Prozent sind die Hauspreise in der zweitgrößten US-Stadt gefallen, liegen absolut gesehen aber noch weit höher als anderswo. Viel billiger ist der Hauskauf in ...

Minneapolis: Mit Einstürzen hat die Großstadt im nördlichen Staat Minnesota ihre Erfahrung. Im Winter 2010 traf es das Dach des Footballstadions "Metrodome", zuvor eine Autobahnbrücke über den Mississippi - und auch die Hauspreise zeigten sich wenig solide. Um 35 Prozent sind sie bisher gesunken.

Chicago: Die Heimatstadt von US-Präsident Barack Obama liegt mit einem Preisrückgang von 32 Prozent etwa im Mittel der 20 großen Metropolen.

Seattle: Die Heimat von Weltkonzernen wie Boeing und Microsoft traf die Immobilienkrise mit Verzögerung, doch inzwischen sind Häuser auch hier um 28,5 Prozent billiger geworden. Ähnlich sieht es im Nachbarstaat Oregon aus:

Portland: Die Stadt am Fuß des Vulkans Mount St. Helens gilt als besonders lebenswert, zählt aber auch zu den Metropolen, die den Tiefpunkt der Hauspreise noch nicht gefunden haben. Um 28 Prozent ging es bisher abwärts. Es gibt aber auch Städte, deren Immobilienmarkt sich bereits wieder erholt ...

Washington: In der Bundeshauptstadt wurden bereits mehrere Programme ersonnen, wie der Immobilienmarkt gestützt werden könne. Auch aktuell wird über Hilfen zur Entschuldung der Hausbesitzer diskutiert. Nicht überall hat das bisher geholfen, doch in Washington selbst sind die Preise seit dem Tiefpunkt im März 2009 wieder um 7,5 Prozent gestiegen. Gegenüber 2006 bedeutet das aktuelle Niveau, US-weit das teuerste, aber immer noch einen Rückgang um 28 Prozent.

Atlanta: Die Südstaatenmetropole in Georgia ist für die Zentralen von Coca-Cola, CNN und den größten Flughafen der Welt bekannt - und für ungehindertes Wachstum der Stadt ins Umland. Doch auch unbegrenztes Immobilienangebot im "neuen Süden" hat Übertreibungen der Preise nicht verhindert, inzwischen sind sie wieder um 24 Prozent gesunken.

New York: Die Finanzmetropole galt lange als relativ stabil, doch die Immobilienpreise sind auch am East River um 23 Prozent gefallen. Angesichts der aktuellen Entlassungswelle der Investmentbanken fürchten Branchenexperten einen weiteren Rückgang der Nachfrage. Ganz andere Sorgen hat man in ...

Cleveland: Die einstige Hochburg der Stahlindustrie am Eriesee zählt zum Rust Belt. Die Hauspreise sind beinahe so niedrig wie in Detroit, wenn auch inzwischen unterschritten von denen in Las Vegas. Seit dem Höhepunkt im Jahr 2006 sind sie um 20 Prozent gesunken.

Charlotte: Die Südstaatenstadt ist Sitz der Bank of America, die kürzlich von Warren Buffett gestützt werden musste. Auch in North Carolina sind die Hauspreise inzwischen um 17 Prozent verbilligt.

Boston: Die neuenglische Metropole gilt als Hafen der Stabilität. Besonders großes Auf und Ab erlebten die Hauspreise in Massachusetts nicht, doch mit einem Minus von 16 Prozent sind sie fast schon wieder auf dem Tiefpunkt von 2009 angelangt.

Denver: Die "Mile High City" am Rand der Rocky Mountains in Colorado zählt schon zu den ruhigen Pflastern - mit einem Rückgang der Hauspreise um 11 Prozent. Nur eine der 20 vom Case-Shiller-Index erfassten Metropolen steht noch besser da:

Dallas: Doch auch die Ölmetropole in Texas musste sich vom Traum verabschieden, als erste Großstadt den in der Krise erlittenen Preisverfall wieder wettzumachen. Inzwischen sind Häuser in Dallas wieder 10 Prozent billiger als im April 2007, Tendenz weiter fallend. Die Chancen des texanischen Gouverneurs Rick Perry, sich im kommenden Präsidentschaftswahlkampf mit Verweis auf seinen wirtschaftlichen Erfolg zu profilieren, nehmen ab.