Vorstandsgehälter Die 20 Topverdiener Europas

Bob Dudley: Der US-Amerikaner ersetzte nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko den Briten Tony Hayward an der Spitze des Ölkonzerns BP, war aber bereits vorher im Topmanagement des Konzerns aktiv. 18,9 Millionen Euro kassierte Dudley für seine Dienste im Jahr 2010 - und ist damit der bestbezahlte Konzernchefs Europas.

Vittorio Colao: Der Chef des britischen Mobilfunkanbieters Vodafone Group verdiente im Jahr 2010 rund 12 Millionen Euro. In die Untersuchung der Vorstandsgehälter, die manager magazin gemeinsam mit der Berliner Humboldt-Universität durchgeführt hat, fließen auch Aktienoptionen und andere langfristige Vergütungsbestandteile ein. Mit diesem Verdienst liegt Colao weit abgeschlagen hinter Dudley auf Platz 2 im europäischen Topverdiener-Ranking, jedoch knapp vor ...

Alfredo Sáenz Abad: Der Vorstandschef der spanischen Banco Santander kam auf 11,8 Millionen Euro für das Jahr 2010. Das sind 2 Millionen Euro mehr, als der bestverdienende deutsche Manager, Puma-Chef Jochen Zeitz, für das vergangene Jahr kassierte.

Stephen Elop: Der Nokia-Chef kann sich über einen Mangel an Arbeit nicht beklagen, um verlorene Marktanteile wieder gutzumachen und den finnischen Handy-Riesen wieder auf Expansionskurs zu bringen. Über einen Mangel an Vergütung allerdings auch nicht: Mit 11,5 Millionen Euro sicherte sich Elop Platz 4 unter Europas Topverdienern.

Frank Chapman: Der Chef des britischen Energiekonzerns BG kassierte für das Jahr 2010 11,3 Millionen Euro. Das reichte für Platz 5.

Paul Bulcke: Der Chef des Schweizer Konsumgüterkonzerns Nestlé verdiente 2010 rund 10,5 Millionen Euro - Platz 6. Nur knapp unter der 10-Millionen-Euro-Grenze blieb der bestverdienende deutsche Konzernlenker ...

Jochen Zeitz: Der Vorstandschef des Sportartikel- und Lifestylekonzerns Puma ist mit einem Salär von 9,8 Millionen Euro Deutschlands bestverdienender Konzernchef des Jahres 2010. Er liegt damit auf Platz 7 im europäischen Ranking. Der im Nebenwerteindex MDax notierte Konzern ist inzwischen mehrheitlich im Besitz des französischen Konzerns PPR - dennoch übersteigt das Einkommen des Pumachefs die Bezüge der Dax-Topmanager. Dass Geld nicht allein glücklich macht, ist Zeitz bewusst - im Jahr 2010 veröffentlichte er gemeinsam mit dem Benediktinermönch Anselm Grün das Buch "Gott, Geld und Gewissen".

Peter Voser: Der Vorstandschef des Ölkonzerns Royal Dutch Shell kassierte 2010 9,4 Millionen Euro. Das bedeutet Platz 8 im Ranking und einen knappen Vorsprung vor einem mächtigen deutschen Automanager.

Martin Winterkorn: Der Chef des Volkswagenkonzerns hat das Wachstum forciert. VW schickt sich an, Toyota als weltgrößter Autohersteller zu überholen. Dann dürfte Winterkorn auch im Topverdiener-Ranking weiter Boden gutmachen: Im Jahr 2010 erreichte er mit Bezügen in Höhe von 9,3 Millionen Euro Platz 9 im europäischen Ranking und Platz 2 unter den deutschen Topmanagern. Im Schnitt verdiente ein Dax-Manager im Jahr 2010 4,58 Millionen Euro. Winterkorn verdiente doppelt so viel - und würde sich auch niemals mit dem Durchschnitt messen wollen.

Michael F. Geoghegan: Der Chef von Europas größter Bank HSBC kassierte im Jahr 2010 9,3 Millionen Euro. Zwei Jahre nach Ausbruch der Bankenkrise reichte das noch für Platz 10 im Ranking.

Mathias Döpfner: Der Vorstandschef des Axel Springer Verlags kassierte im Jahr 2010 8,94 Millionen Euro Vergütung. Das bedeutet Platz 3 unter Deutschlands bestbezahlten Topmanagern und Platz 11 im Europaranking.

Peter Löscher: Der Siemens-Chef folgt mit 8,91 Millionen Euro unmittelbar hinter Springer-Chef Döpfner. Das ist Platz 4 in Deutschland und Platz 12 im europäischen Ranking. Im Schnitt stiegen die Bezüge der Dax-Vorstände im Jahr 2010 wieder um 28 Prozent, nachdem sie im Jahr 2009 um knapp 2 Prozent gesunken waren.

Brady Dougan: Der Chef der Schweizer Großbank Credit Suisse bleibt mit 8,87 Millionen Euro für das Jahr 2010 knapp hinter Siemens-Chef-Löscher zurück. Mit Platz 13 im Gehaltsranking sicherte er sich aber einen knappen Vorsprung vor einem direkten Konkurrenten aus Deutschland.

Josef Ackermann: Der Chef der Deutschen Bank verdiente im Jahr 2010 8,83 Millionen Euro. Das ist Platz 14 im Europa-Ranking. Der einstige Topverdiener unter Deutschlands Konzernchefs muss sich für das vergangene Jahr im Deutschland-Vergleich mit Platz 4 hinter Zeitz, Döpfner und Löscher zufrieden geben.

Dieter Zetsche: Der Vormann der Daimler AG kassierte im Jahr 2010 8,69 Millionen Euro. Das ist Platz 5 unter Deutschlands Topmanagern und Platz 15 im europäischen Vergleich.

Jürgen Grossmann: Der Chef des Energiekonzerns RWE muss die Energiewende in Deutschland verdauen und das Geschäft neu ausrichten. Im Jahr 2010 reichte es aber noch für Bezüge in Höhe von 8,59 Millionen Euro. Damit ist Grossmann der siebte der sieben deutschen Topmanager, die es in die Rangliste der 20 bestbezahlten Unternehmenslenker in Europa geschafft haben. Platz 16.

Paul A. Walsh: Der Chef des britischen Getränkekonzerns, zu dem unter anderem die Marken Johnnie Walker, Smirnoff und Guinness gehören, kam im Jahr 2010 auf Bezüge in Höhe von 8,4 Millionen Euro.

Andrew Witty: Auf Platz 18 im Ranking der bestbezahlten Konzernlenker Europas schaffte es Paul Walsh, Lenker des britischen Pharmakonzerns Glaxo Smith Kline. 8,32 Millionen Euro waren GSK die Dienste Wittys wert.

Joseph Jimenez: Gleiche Branche, vergleichbare Bezüge. Mit 8,30 Millionen Euro verdiente der Chef des Schweizer Pharmakonzerns Novartis nur minimal weniger als sein britischer Kollege Witty. Keine bittere Pille.

David Brennan: Auf Platz 20 im Topverdiener-Ranking findet sich David Brennan, Chef des Pharmakonzerns Astra Zeneca. Mit 7,7 Millionen Euro lag Brennan immer noch 1,5 Millionen Euro über dem Durchschnittsgehalt von 6,2 Millionen Euro, das Stoxx-Unternehmen im Schnitt im vergangenen Jahr an ihre Vorstandschefs zahlten. Für die Dax-Chefs waren es im Schnitt 4,58 Millionen Euro, für die Nummer eins eines M-Dax-Unternehmen 2,32 Millionen Euro - wobei Topverdiener Jochen Zeitz mit seinem Einkommen 2010 den Durchschnitt um Längen schlägt.