Überblick Die Probleme der drei Bayer-Sparten

Ausgebremst: Auf insgesamt 51 Milliarden Euro taxieren Banker die drei Bayer-Sparten - und liegen damit nahe am aktuellen Börsenwert. Potenzial hat die Aktie vor allem, wenn der Pharmabereich überdurchschnittlich wächst.

Verschnupft: Das Pharmageschäft steht unter Druck. Die Hoffnungen ruhen auf dem Schlaganfallmittel Xarelto. Doch bevor hier Gewinne fließen, müssen hohe Summen in die Vermarktung investiert werden.

Überzüchtet: Der Gewinn der Agrarchemie brach ein, weil im Pflanzenschutz, der traditionellen Bayer-Domäne, die Margen sinken. Im zukunftsträchtigen Segment des gentechnisch veränderten Saatguts hat der Konzern dagegen Defizite.

Ausgereizt: Das Geschäft mit hochwertigen Kunststoffen läuft im Moment ordentlich. Künftig droht auch hier Margendruck. Konkurrenten wie die BASF weichen heute auf andere Bereiche aus - ein für Bayer kaum gangbarer Weg.

In der ersten Reihe: Marijen Dekkers ist ein Konzernchef, wie ihn Bayer noch nicht kannte - unabhängig, reich und amerikanisch geprägt. Er arbeitet mit einem Team, das noch sein Vorgänger Werner Wenning zusammenstellte.

Wolfgang Plischke: ist schon vom Alter her ein Forschungschef des Übergangs.

Richard Pott: handelt als Arbeitsdirektor den Stellenabbau mit dem Betriebsrat aus.

Werner Baumann: wurde kurz vor Wennings Abschied zum Finanzchef befördert.

Sandra E. Peterson: hat mit der Sanierung der Agrarsparte alle Hände voll zu tun.

Jörg Reinhardt: muss den Pharmabereich auf Vordermann bringen; verdient mehr als Dekkers.

Patrick Thomas: rettete mit seiner Material-Science-Sparte 2010 den Konzerngewinn.