Wie sich Schaeffler an Conti verschluckte

1 / 20

Zwölf Jahre lang ging es stetig aufwärts, nachdem Maria-Elisabeth Schaeffler (hier mit Sohn Georg F. W. Schaeffler) 1996 das Erbe ihres Mannes Georg angetreten hatte. Das Unternehmen verdiente prächtig, übernahm Konkurrenten, vervielfachte den Umsatz. Dann griff Schaeffler nach der dreimal größeren Continental AG - und verschluckte sich.

Foto: DPA

2 / 20

Sommer 1963: Maria-Elisabeth (hier ein Foto von der Conti-HV 2009) heiratet den Unternehmer Georg Schaeffler. Kurz vor seinem Tod 1996 bittet Schaeffler seine Frau, die Schaeffler KG in die Zukunft zu führen.

Foto: Getty Images

3 / 20

Oktober 2001: Schaeffler kauft nach einer spektakulären Übernahmeschlacht den Wälzlagerhersteller FAG Kugelfischer. Es ist die dritte große Übernahme binnen drei Jahren, die das Team um Maria-Elisabeth Schaeffler, Geschäftsführer Jürgen Geißinger (rechts) und Rechtsberater Rolf Koerfer abschließt. Der Umsatz erreicht 6,5 Milliarden Euro.

Foto: DPA

4 / 20

Herbst 2006: Hubertus von Grünberg und Manfred Wennemer, Aufsichtsrats- und Vorstandschef der Continental AG, schlagen Maria-Elisabeth Schaeffler eine Rolle als Ankeraktionär vor. Schaeffler lehnt nach mehreren Gesprächen ab.

Foto: DPA

5 / 20

11. Juli 2008: Die Schaeffler-Spitze informiert Wennemer und von Grünberg, sie werde Conti übernehmen. Schaeffler hat sich heimlich Zugriff auf 36 Prozent der Conti-Aktien gesichert.

Foto: DDP

6 / 20

16. Juli: Wennemer kündigt harte Gegenwehr an. Schaefflers Vorgehen sei "egoistisch, selbstherrlich und verantwortungslos".

Foto: DPA

7 / 20

30. Juli: Schaeffler bietet den Conti-Eignern 70,12 Euro je Aktie.

Foto: DPA

8 / 20

21. August: Continental und Schaeffler einigen sich. Vor allem von Grünberg hat sich für die Franken eingesetzt. Schaeffler hat sein Angebot auf 75 Euro erhöht und beschränkt sich für vier Jahre auf eine Minderheitsbeteiligung. Vorstandschef Wennemer tritt zurück.

Foto: DPA

9 / 20

13. September: Conti schockt die Finanzmärkte. Der Konzern warnt, er werde seine Ziele für 2008 nicht erreichen.

Foto: DDP

10 / 20

14. September: Die amerikanische Bank Lehman Brothers steht vor der Pleite. Weltweit stürzen die Aktienkurse. 75 Euro je Conti-Anteil sind plötzlich hochattraktiv.

Foto: REUTERS

11 / 20

16. September: Die Übernahmefrist endet. Conti-Aktionäre dienen Schaeffler 82,41 Prozent der Anteile an. Zuvor hielt Schaeffler bereits 7,78 Prozent der Anteile.

Foto: DDP

12 / 20

8. Januar 2009: Nach der Genehmigung durch die EU zahlt Schaeffler die Aktionäre aus. Insgesamt kosten die Anteile gut elf Milliarden Euro. Bis Mitte März wird ihr Wert auf rund zwei Milliarden Euro sinken. Die Autokrise bringt die ganze Branche ins Wanken.

Foto: AFP

13 / 20

20. Januar: Schaeffler verlangt von Grünbergs Rücktritt. Schon seit dem Spätherbst tobt ein erbitterter Streit. Von Grünberg fürchtet, Schaefflers Finanznot werde Conti schaden.

Foto: DPA

14 / 20

23. Januar: Ski-Weltcup in Kitzbühel. Die "Bild" zeigt Maria-Elisabeth Schaeffler im Pelzmantel und mit Champagnerglas: "Diese Milliardärin will an unser Steuergeld."

Foto: Getty Images

15 / 20

24. Januar: Von Grünberg kündigt seinen Rücktritt an. Schaefflers Rechtsberater Rolf Koerfer (Bild) soll ihn ersetzen. Vier Schaeffler-Vertreter ziehen in den Aufsichtsrat ein.

Foto: DPA

16 / 20

29. Januar: Krisensitzung in Berlin: Schaeffler will Staatshilfe. Involviert sind unter anderen Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und der niedersächsische Regierungschef Christian Wulff.

Foto: DDP

17 / 20

18. Februar: Rund 8000 Schaeffler-Mitarbeiter demonstrieren in Herzogenaurach für staatliche Hilfen. Maria-Elisabeth Schaeffler ist zu Tränen gerührt.

Foto: DDP

18 / 20

23. Februar: Schaeffler KG und IG Metall schließen ein Bündnis. Schaeffler führt die Mitbestimmung ein, die Gewerkschaft setzt sich im Gegenzug für Staatshilfe ein. Georg Schaeffler sagt, die Gesellschafter seien bereit, die Mehrheit an der KG abzugeben.

Foto: AP

19 / 20

6. März: Von Grünberg legt auch sein Amt als einfaches Aufsichtsratsmitglied nieder. Die Kapitalvertreter haben ihn zuvor von ihrer Vorschlagsliste für die Neuwahl gestrichen. Am 27. März übernimmt Schaeffler-Berater Koerfer den AR-Vorsitz. Seine Wahl hattte sich aufgrund einer Klage verzögert.

Foto: DPA

20 / 20

7. Mai: Schaeffler kündigt Gespräche mit der Belegschaftsvertretung über einen möglicherweise massiven Personalabbau an. Am 13. Mai teilt Schaeffler mit, dass insgesamt 250 Millionen Euro Personalkosten eingespart werden sollen. Damit sind bis zu 4500 Stellen in Deutschland bedroht. Schaeffler will aber ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen.

Foto: DDP