Überblick Die Unworte des Jahres seit 1998

1998: "sozialverträgliches Frühableben" (Zynisch wirkende Ironisierung durch den Ex-Präsidenten der Bundesärztekammer, Karsten Vilmar)

1999: "Kollateralschaden" (Verharmlosung der Tötung Unschuldiger als Nebensächlichkeit, NATO-offizieller Terminus im Kosovo-Krieg)

2000: "National befreite Zone" (Zynisch heroisierende Umschreibung einer Region, die von Rechtsextremisten terrorisiert wird)

2001: "Gotteskrieger" (Kein Glaube an einen Gott gleich welcher Religion kann einen Krieg oder gar Terroranschläge rechtfertigen)

2002: "Ich-AG" (Reduzierung von Menschen auf Börsenniveau)

2003: "Tätervolk" (Grundsätzlich inakzeptabler Kollektivschuldvorwurf; als potenziell möglicher Vorwurf gegen Juden antisemitisch)

2004: "Humankapital" (Degradierung nicht nur von Arbeitskräften in Betrieben, sondern von Menschen überhaupt zu nur noch ökonomischen Größen)

2005: "Entlassungsproduktivität" (Verschleierung der Mehrbelastung derjenigen, die ihren Arbeitsplatz noch behalten konnten)

2006: "Freiwillige Ausreise" (Gesetzes- und Behördenterminus, wenn abgelehnte Asylbewerber aus deutschen Abschiebehaftanstalten, sog. Ausreisezentren, nach intensiver "Beratung" in ihre Herkunftsländer zurückkehren, wobei die Freiwilligkeit in vielen Fällen zweifelhaft ist)

2007: "Herdprämie" (Das Wort diffamiert nach Ansicht der Jury Eltern, insbesondere Frauen, die ihre Kinder zu Hause erziehen)

008: "Notleidende Banken" (Der Begriff stellt nach Auffassung der Jury das Verhältnis von Ursachen und Folgen der Weltwirtschaftskrise auf den Kopf)