RWE Der beschleunigte Führungswechsel

Schneller Abgang: Der RWE-Aufsichtsrat hat Vorstandschef Harry Roels zu einem vorzeitigen Ausscheiden bewegt. Im vergangenen Jahr zählte Roels noch zu den Spitzenverdienern im Dax. Der Niederländer ...

... geriet unter anderem in die Kritik, weil er die Interessen der Energiewirtschaft gegenüber der Politik nicht aggressiv genug vertreten habe - während sich die Branche den Klimaschutzoffensiven von Kanzlerin Angela Merkel ausgesetzt sah (von links EnBW-Chef Utz Claassen, Eon-Vormann Wulf Bernotat, Merkel, Roels und DaimlerChrysler-Cheflenker Dieter Zetsche). Außerdem wird ihm vorgehalten, RWE nicht entschieden genug durch Zukäufe gestärkt zu haben. Roels' Nachfolger ...

... Jürgen Großmann rückt bereits zum 1. Oktober an die Konzernspitze. Der 1952 in Mülheim an der Ruhr geborene und heute in Hamburg lebende Großmann hat sich als Eigentümer der Georgsmarienhütte Holding einen Namen gemacht. Der Führungswechsel bei RWE ...

... wurde bereits im Februar verkündet. Wörtlich hieß es damals in einer Ad-hoc-Meldung: "Der Aufsichtsrat der RWE AG hat beschlossen, den am 31. Januar 2008 auslaufenden Dienstvertrag von Herrn Harry Roels nicht zu verlängern. Zum Nachfolger wird Jürgen Großmann bestellt. Er wird am 1. November 2007 in die Gesellschaft eintreten und zum 1. Februar 2008 die Position des Vorsitzenden des Vorstands übernehmen." Ziemlich genau sieben Monate nach der überraschenden Ankündigung ist das Kontrollgremium erneut zusammengekommen, um Roels' Abgang weiter zu beschleunigen und Großmann vorzeitig ins Amt zu heben. Dieser wäre offenbar nicht bereit gewesen, noch monatelang als designierter CEO unter dem Vorstandschef Roels zu arbeiten. Offen bleibt hingegen ...

... die Zukunft von Aufsichtsratschef Thomas Fischer. Im Juli musste Fischer den Chefsessel bei der affärengeplagten WestLB verlassen.