Wind, Sonne, Stroh So krempelt Dänemark sein Energiesystem um

Das Fernwärmekraftwerk Gråsten wurde in diesem Jahr eröffnet. Die Außenwände sind mit Dünnschicht-Solarzellen versehen. Fernwärme ist das Rückgrat der dänischen Energiewende. Um heißes Wasser zu erzeugen, können in einem Kraftwerk verschiedene Energiequellen dienen.

Über dieses Förderband rollen beispielsweise Strohballen in einen Heizkessel der Anlage.

Bis zu 1500 Ballen lassen sich in dieser Halle für den Winter einlagern. Auch Holzpellets werden im Kraftwerk verfeuert.

Weit verbreitet sind in Dänemark große solarthermische Anlagen - in Gråsten gibt es ebenfalls eine. Die Sonne erhitzt Glykol, deren Wärme auf das Wasser für den Fernwärmekreislauf übertragen wird. Die Module helfen vor allem im Frühjahr und im Herbst beim Heizen, im Sommer erzeugen sie Warmwasser. Im Vordergrund Projektmanager Christian Eriksen (l.) und der stellvertretende Kraftwerksleiter Dan Appel.

Ein gigantischer Speicher enthält einen Wasservorrat, der für eine Woche Fernwärmeversorgung reicht.

Auf dem Bildschirm lässt sich jederzeit nachvollziehen, welcher Teil des Fernwärmekraftwerks gerade wie viel leistet. Die Anlage enstand nach Auskunft der Betreiber ohne Subventionen und wird die Heizkosten der Bürger senken.

Derartige dezentrale Fernwärmekraftwerke haben sich in den vergangenen Jahrzehnten in Dänemark ausgebreitet. Auch viele neue Windkraftanlagen haben die Energielandschaft verändert.

Derzeit setzen die Skandinavier verstärkt auf neue Offshore-Parks wire hier vor der Insel Anholt. Sie sollen dazu beitragen...

..., dass Dänemark bis zum Jahr 2020 die Hälfte seines Stroms aus Windkraft erzeugt. Sorgen vor einem Blackout wegen der schwankenden Einspeisung gibt es aufgrund der langjährigen Erfahrung mit viel Windstrom kaum. Viele Firmen passen ihren Strombedarf an das Aufkommen an, zudem puffern norwegische und schwedische Wasserkraftwerke die Schwankungen ab.