Elbe Havarie vor dem Hamburger Hafen

In der Elbe bei Stade ist am Mittwoch vergangener Woche ein rund 400 Meter langes Containerschiff auf Grund gelaufen.

Die "CSCL Indian Ocean" ist außerhalb der Fahrrinne steckengeblieben. Grund war ein Ruderschaden, der das Schiff manövrierunfähig gemacht hatte.

Selbst zahlreiche Schlepper konnten den Frachter nicht freiziehen.

Es wurde auch schon versucht, den Containerriesen rückwärts freizuziehen - ebenfalls vergeblich.

Der nächste Bergungsversuch ist für Dienstagfrüh geplant, wenn eine Springflut eine höhere Flutwelle auf der Elbe verspricht.

Sollte auch das nicht gelingen, kommt am Dienstagnachmittag noch einmal eine solche Springflutwelle nach Hamburg - eine weitere Chance.

Die Baureihe des CSCL-Globe-Typs zählt zu den größten Containerschiffen weltweit. Die moderne "CSCL Indian Ocean" - Stapellauf war erst 2015 - kann fast 19.000 Container laden. Ihr Tiefgang beträgt bis zu 16 Meter.

Bei ihrer Havarie war das Schiff allerdings nicht voll beladen. Der Tiefgang betrug Berichten zufolge lediglich knapp 12 Meter - damit hätte das Schiff selbst bei Ebbe problemlos den Hamburger Hafen erreichen können.

Ein Problem für den Schiffsverkehr stellt die Havarie der CSCL Indian Ocean nicht dar, denn das Schiff liegt außerhalb der Fahrrinne.

Anwohnern zufolge machen sich bereits zahlreiche Schaulustige auf, um den gestrandeten Riesen zu sehen.

Angesichts des Unfalls rückt die umstrittene geplante Elbvertiefung wieder in den Fokus. Hamburg will die Elbe vertiefen, um auch die größten Frachter im Hafen abfertigen zu können.

Umweltschützer versuchen die Elbvertiefung jedoch zu verhindern. Eine entsprechende Klage liegt derzeit beim Bundesverwaltungsgericht.

Der Hamburger Hafen befürchtet ohne Elbvertiefung den Anschluss an die internationale Konkurrenz zu verlieren. Im JadeWeserPort in Wilhelmshaven beispielsweise ist schon heute ein Tiefgang von 16 Metern möglich.

Auch den Hafen in Bremerhaven können Schiffe nur mit einem Tiefgang von maximal 14,50 Metern ansteuern.