Private Dresscodes So treten Sie immer stilsicher auf

Abendgestaltung am Ende eines Seminar- oder Kongresstages: Vom trügerisch-entspannten "Absacker" an der Hotelbar bis zum Kegelabend oder der Nutzung der Wellness-Oase kommt der Gruppendynamik vieles in den Sinn. Für den richtigen Griff in den Kleiderschrank (schon beim Kofferpacken) hilft der Gedanke, welches Bild ein Foto von Ihnen abgeben sollte, falls einer der Kollegen mal auf den Auslöser seines Smartphones drückt.

Essenseinladungen/ Brunch: Man bricht das Brot miteinander. Nicht nur bei Bewerbern oder Anwärtern auf eine Beförderung wollen Chefs manchmal sehen, wie es so um die Kultur bei Tisch bestellt ist. Die richtige Kleidung hilft dabei, "Haltung" zu bewahren und solche Situationen nicht allzu lässig zu nehmen

Eine Einladung im Nobelrestaurant: Sie drückt viel Wertschätzung aus und ist gleichzeitig eine Herausforderung an unser Stilempfinden. Gerade Frauen fragen sich hier, wie viel Weiblichkeit im Business sein darf. Zudem rückt die menschliche Beziehung unter den Protagonisten in den Mittelpunkt, weil unter der (hoffentlich unaufdringlichen) Aufmerksamkeit der Kellner nichts mehr vom Gespräch ablenkt. Da sollten Sie mit ein paar guten Small-Talk-Themen vorbereitet sein.

Grill- und Gartenfeste: Sie finden keineswegs immer nur zwischen Holzbänken statt, sondern können mit livrierten Kellnern und Hussen-bezogenen Stühlen durchaus ein eleganter Event sein -hier eine nicht ganz so zwanglose Gartenparty mit der Queen. Entsprechend kann der Dresscode von "Casual" bis zu "Cocktail" reichen.

Kulturgenuss wie Theater oder Konzert: Wer sich hier mit dem Hinterteil zur Sitzreihe im letzten Moment zu seinem Mittelplatz vordrängt, tut seiner Karriere keinen Gefallen. Auch Hut oder trendige Mützen sind überhaupt nicht mehr "Casual", wenn sie dem Dahintersitzenden die Sicht versperren. Bei der Kleiderwahl sollte man besonders hier "zu Ende denken" und Rücksichtnahme einplanen. Und übrigens: Sich schick zu machen ist nicht nur etwas für alte Leute :cb:

... sondern gilt auch, wenn auf der Bühne Avantgardistisches zu sehen ist.

Eine Beerdigung: Weil das Thema oft im wortwörtlich tot geschwiegen wird, etwas ausführlicher: Wenn Sie einen Kollegen oder Geschäftspartner verabschieden müssen, besprechen Sie am besten im Kollegenkreis, wer an der Beerdigung teilnehmen sollte und möchte und auch die gemeinsame Kondolenzkarte, die mit nur wenigen Worten Betroffenheit und Anteilnahme ausdrücken kann und von allen unterschrieben wird, überbringt. Wichtig ist, sich als Abteilung oder Firma geschlossen zu zeigen. Es ist Chefsache, dafür zu sorgen. Falls Sie als Vorgesetzter eines Verstorbenen einen Nachruf machen und eine Rede halten möchten, melden Sie dieses Grußwort bitte rechtzeitig vor der Feier an. Im europäischen Kulturkreis bleibt es meist bei Schwarz, welches Respekt ausdrückt, und daher als Trauerfarbe verstanden wird. Zumindest dunkle Farben sind angezeigt, das kann auch ein Grau (Neutralität, Seriosität, Ausgleich Hintergrund) sein oder ein dunkles Marineblau, welches unter anderem für Kontrolle und Zuverlässigkeit steht. Trauerkleidung bedeutet aber nicht, dass man auf einen modischen, typgerechten Schnitt verzichten muss! Kleiderwünsche des Verstorbenen oder der Angehörigen werden natürlich berücksichtigt - selbst, wenn sie "weiß" oder "Dresscode fröhlich" lauten. Oder man am besten in Motorradkluft erscheinen soll.