Notorisch erfolglos Diese Hybridautos motten die deutschen Hersteller unauffällig ein

BMW ActiveHybrid 3: Hoher Preis, geringer Nutzen - bei den Hybridmodellen von BMW gilt diese Gleichung besonders eindrucksvoll. Satte 52.300 Euro sollten Kunden für den Mittelklasse-Zwitter hinblättern, und weigerten sich. Kein Wunder, verbrauchte der inzwischen eingestellte Wagen offiziell 5,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Ein sparsamer Diesel-3er kommt dagegen mit 3,9 Litern aus - und ist 20.000 Euro billiger.

BMW ActiveHybrid 5: Eine Klasse höher sieht es ähnlich aus: Der 5er-Hybrid kostet gut 65.000 Euro und verbraucht 2,5 Liter mehr Sprit auf 100 Kilometern als ein 20.000 Euro billigerer Diesel. Bald ist der Wagen Geschichte: "Der ActiveHybrid 5 wird noch bis zum nächsten Modellwechsel verfügbar sein", heißt es bei BMW.

BMW Active Hybrid 7: Das Ende naht auch für das Hybrid-Flaggschiff der Münchener. Ab Oktober ist er gestrichen, in der Modellübersicht taucht er schon nicht mehr auf. Der Oberklasse-Wagen war die erste BMW-Limousine mit Hybridantrieb. Inzwischen setzen die Münchener auf Plugin-Hybride, weil sich mit ihnen die CO2-Sparziele besser erreichen lassen. So verbraucht der für 2016 geplante 7er offiziell nur gut zwei Liter Sprit auf 100 Kilometern.

BMW X6 Hybrid: Den wuchtigen Crossover gibt es bereits seit 2012 nicht mehr mit Gemischt-Antrieb.

Mercedes E-Klasse Hybrid: Auch Daimler verkleinert seine Hybrid-Modellpalette. Die Limousine der oberen Mittelklasse wird seit diesem Jahr zumindest in Europa nicht mehr angeboten. Pikant: Der mit Diesel betankte Wagen erfüllte nicht die Abgasnorm Euro 6. Eine Neuauflage rechnete sich nicht. Für das kommende Jahr erwarten Marktkenner eine Plugin-Variante. In der C-Klasse bleibt Mercedes dem klassischen Hybrid dagegen bisher treu.

Audi A6 Hybrid: Der Wagen war 2011 die erste deutsche Vollhybrid-Limousine. Seit 2014 ist der Wagen nicht mehr im Programm.

Audi Q5 Hybrid: "Mit dem Audi Q5 hybrid quattro schlagen wir ein weiteres Kapitel in der Geschichte unserer Effizienz-Technologien auf", heißt es noch immer auf der Audi-Homepage. Allein - zumindest in Europa ist das Kapitel wieder zugeschlagen. Den Hybrid-SUV - 2011 der erste mit Lithium-Ionen-Batterie - gibt es nur noch in den USA.

Audi Q7 Hybrid :Das Dickschiff mit der Kraft aus zwei Motoren hat es nicht über das Stadium eines Prototypen geschafft. Auch Audi setzt künftig auf Plugin-Hybride.

VW Touareg Hybrid: Auch die Schwestermarke Volkswagen tritt bei den Hybriden auf die Bremse. Den Touareg gibt es wegen schwacher Verkaufszahlen seit Kurzem nicht mehr in Europa und den USA - in China wird er noch angeboten. Als letzter Vollhybrid bleibt den Wolfsburgern der Jetta.

Porsche Cayenne S Hybrid: In Zuffenhausen genossen klassische Hybride ebenfalls nur für eine kurze Übergangszeit das Vertrauen der Manager. Nach wenigen Jahren hat der Plugin-Cayenne ("E-Hybrid") die Nachfolge des S Hybrid angetreten.

Porsche Panamera S Hybrid: Diesen Wechsel hat Porsche auch beim Panamera vollzogen...

Der Panamera S E-Hybrid ist aus Sicht des Herstellers wesentlich attraktiver, weil er offiziell viel weniger Sprit verbraucht.

Damit geht die Geschichte der deutschen Vollhybridautos zumindest vorerst langsam zu Ende. Sie hat nicht erst in diesem Jahrhundert begonnen, sondern bereits etwa 1900 - mit dem Lohner-Porsche als so genannter Mixte-Wagen.