Die Wirtschaftskraft in Mecklenburg-Vorpommern hängt maßgeblich vom Tourismus ab. Industriell ist der Nordosten schwach - und besonders schwach, wenn man nach Konzernzentralen sucht.
In Rostock sitzt immerhin der Windradhersteller Nordex, der 2018 - in einem schwachen Jahr - 2,5 Milliarden Euro Umsatz schrieb. Als Konzernzentrale mit strategischen Funktionen kann der Standort jedoch nur bedingt gelten: Die Verwaltung ist in Hamburg angesiedelt. Zudem wird das Unternehmen von spanischen Managern geführt, die der Großaktionär Acciona aus Madrid entsendet.
Weiteres Rostocker Schwergewicht ist Meyer Neptun mit 1,7 Milliarden Euro Umsatz (Angabe für 2017). In der Hansestadt steht jedoch nur die Neptun-Werft, das Herz des gemeinsamen Unternehmens ist eher die Meyer-Werft im emsländischen Papenburg, woher auch die gleichnamige Eigentümerfamilie stammt. Rostock hatte formell lange die Hoheit als Sitz der Dachgesellschaft, doch der wurde inzwischen eine Luxemburger Holding vorgeschaltet.
Die Schweriner Energieunion ist als Strom- und Gashändler sowie Dienstleister für die Energiebranche auf 1,3 Milliarden Euro Umsatz gewachsen. Selbständig ist auch sie nicht: Die Energieunion ist eine 100-prozentige Tochter der Leipziger VNG, die mehrheitlich dem Baden-Württemberger Energiekonzern EnBW gehört.
In der Kleinstadt Stavenhagen im Osten Mecklenburgs sitzt noch ein Milliardenunternehmen: die Discounter-Kette Netto ApS & Co. KG (1,2 Milliarden Euro Umsatz), die vor allem in Ost- und Norddeutschland präsent ist - nicht zu verwechseln mit der Edeka-Tochter Netto Marken-Discount AG & Co. KG. Die Stavenhagener Netto gehört dem Salling-Konzern aus Dänemark und betont auch ihre dänische Identität.
Wer echte unabhängige Unternehmenszentralen in Mecklenburg-Vorpommern sucht, landet weit unterhalb der Milliarden-Umsatzgrenze, bei mittelständischen Holdings wie der Greifswalder Braun Beteiligungs GmbH oder der HN Holding aus Schwerin.
In Rostock sitzt immerhin der Windradhersteller Nordex, der 2018 - in einem schwachen Jahr - 2,5 Milliarden Euro Umsatz schrieb. Als Konzernzentrale mit strategischen Funktionen kann der Standort jedoch nur bedingt gelten: Die Verwaltung ist in Hamburg angesiedelt. Zudem wird das Unternehmen von spanischen Managern geführt, die der Großaktionär Acciona aus Madrid entsendet.
Foto: Bernd Wüstneck/ picture alliance/dpa