Pleite-Projekt Burj al Babas Reiche Araber lassen Türken auf 500 Schlössern sitzen

Ein königliches Leben versprach der Bauentwickler Sarot seinen Kunden im Bauprojekt Burj al Babas. Kitschige Schlösschen ...

... wurden gleich 587-fach in die Berge der nordwesttürkischen Provinz Bolu, auf halbem Weg zwischen Ankara und Istanbul, gebaut - ergänzt von türkischen Bädern, Einkaufszentren, Hotels, Kongresszentren, Spa und Moschee. Die Zielgruppe: reiche arabische Investoren, die sich den ortsuntypischen Stil ausdrücklich gewünscht haben.

Wie "Hürriyet" und "Bloomberg" berichten, musste das 200-Millionen-Dollar-Projekt nun Konkurs anmelden und wurde gerichtlich zu einem Baustopp verdonnert.

Geplant waren insgesamt 732 Villen. Verkauft wurden laut den Berichten 350 davon, ausschließlich an Kunden aus den arabischen Golf-Staaten - aber nicht unbedingt bezahlt.

"Wir konnten Forderungen von 7,5 Millionen Dollar nicht eintreiben", erklärt Sarot-Chef Mehmet Emin Yerdelen. Daraufhin habe das Unternehmen Gläubigerschutz beantragt, gegen den Gerichtsbeschluss zur Liquidierung wolle man vorgehen - mit nur 100 weiteren verkauften Häusern ließen sich die Schulden ablösen. Ist das Projekt ein Opfer des türkisch-arabischen Konflikts nach dem Fall Khashoggi?

Die Nachbarn im drei Kilometer entfernten Städtchen Mudurnu haben andere Sorgen: Sie beschweren sich über den Kontrast zur denkmalgeschützten Altstadt im osmanischen Stil, die sich um Unesco-Kulturerbestatus bewirbt.