Automobilhersteller Die besten Innovationen der Automarken

Elektronischer Copilot von BMW: Das BMW-Versuchsauto auf Basis des 5er-BMWs kann selbständig lenken, die Spur wechseln und sogar die Geschwindigkeit anpassen. Möglich wird das durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von Kameras, Radarsensoren und GPS-Daten.
Mit 81 Neuerungen sicherte sich BMW Platz eins der innovationsstärksten Automobilmarken - bei starker Konkurrenz. Im vergangenen Jahr haben die 20 größten Automobilhersteller mit ihren 54 Marken insgesamt 955 Neuerungen hervorgebracht, zeigt die Innovationsstudie des Center of Automotive Management aus Bergisch Gladbach. Das waren um 40 Prozent mehr Neuerungen als im Jahr zuvor.

BMW 520d Efficient Dynamics: Freude am Spritsparen in der oberen Mittelklasse: Trotz 184 PS schluckt der sparsamste 5er-BMW nur 4,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Möglich machen das spezielle Felgen, Reifen mit niedrigem Rollwiderstand und eine Start-Stopp-Automatik. Als Innovationen wertet die Studie Neuerungen, die einen spürbaren zusätzlichen Kundennutzen bieten - und zumindest in Prototypen vorgestellt werden.

BMW 5er-Hybrid: Das Serienfahrzeug mit der Bezeichnung ActiveHybrid nutzt Sensor- und Navigationsdaten, um die Umschaltung zwischen Elektro- und Benzinantrieb automatisch an die bevorstehende Fahrsituation anzupassen. Das verlängert die Reichweite. In Stadtzentren kann das Fahrzeug etwa selbständig in auf reinen Elektrobetrieb umschalten - eine Weltneuheit unter den auf dem Markt befindlichen Hybridautos.
Die Innovationsstudie unterscheidet zwischen verschiedenen Kategorien: Neben der Innovationsstärke der Autokonzerne misst sie auch die Innovationskraft der einzelnen Automarken - und da liegt die Marke BMW klar vor Mercedes und Ford.

Mercedes' Selbstfahrer F125: Platz zwei der innovativsten Automarken geht in diesem Jahr an Mercedes. Das Konzeptauto F125 zeigen die Vision der Stuttgarter für ein Fahrzeug im Jahr 2025. Ähnlich wie BMWs 5er-Studie kann das Forschungsauto selbständig überholen und die Spur wechseln, zusätzlich kann der Fahrer aber auch den Befehl dazu erteilen. Zudem kann der F125 mit anderen Fahrzeugen drahtlos kommunizieren.

Mercedes SLK 250 CDI: Mercedes fiel nicht nur mit Visionen auf - sondern brachte seiner Sportwagen-Ikone SLK Enthaltsamkeit bei. Erstmals baut Daimler einen Dieselmotor in den SLk ein, der nur 4,9 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer verbraucht und 128 Gramm CO2 je Kilometer in die Luft bläst. Das ist der derzeit niedrigste Emissionswert bei offenen Sportwagen - und eine Weltneuheit der Marke mit dem Stern.

Aktiver Parkassistent Mercedes M-Klasse: Erstmals spendiert Mercedes auch einem Geländewagen einen Parkassistenten, der Lücken erkennt und selbst einparken kann. Der Fahrer bedient nur mehr Gas und Bremse. Die Marke Mercedes-Benz lag im Ranking der innovativsten Automarken in diesem Jahr auf Platz zwei - mit insgesamt 78 Innovationen, davon 18 Weltneuheiten.

Ford Active City Stop: Ford baute 2011 ein solches Sicherheitssystem für niedrige Geschwindigkeiten erstmals im Focus ein - eine Weltneuheit in der unteren Mittelklasse. Unterhalb von 30 km/h registriert das System die Geschwindigkeit von vorbeifahrenden Fahrzeugen und erhöht bei einem drohenden Aufprall selbständig den Bremsdruck. In der Wertung nach Automarken landet Ford überraschend auf dem dritten Platz." Als Volumenmarke tut Ford einiges, um hier nach vorne zu kommen", sagte Studienleiter Stefan Bratzel.

Ford Adaptive Cruise Control UM: Demokratisierung auf Amerikanisch: In den neuen Focus bietet Ford einen Tempomaten an, der selbständig den Abstand zum Vordermann halten kann. Zudem warnt das System vor drohenden Auffahrunfällen und bremst teils auch selbst. Das ist laut Definition des Center of Automotive eine Weltneuheit in der unteren Mittelklasse.

Ford Focus Electric: Vorgestellt hat ihn der US-Autohersteller im vergangenen Jahr, verkauft wird er in Deutschland Ende 2012: Rund 160 Kilometer weit kommt der auf Elektroantrieb umgerüstete Focus mit einer Batterieladung, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 135 km/h. In dem Fahrzeug werden zudem Sitzpolster aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet.

Toyota Yaris Hybrid: Doppelherz für Kleinwagen: 2011 hat Toyota erstmals einen Kleinwagen mit Vollhybrid-Technik vorgestellt, der ab Juni dieses Jahres bei den Händlern steht. Ein 1,5-Liter-Benziner sorgt in Kombination mit einem 45 kW-Elektromotor für einen Verbrauch von 2,8 Litern je 100km - und das bei kombinierten 99 PS. Für diese Fahrzeuggröße ist der Hybridantrieb eine Weltneuheit. In Deutschland kostet das Fahrzeug ab 17.000 Euro.

Toyota Prius Plus: Sein Hybridauto Prius hat Toyota im vergangenen Jahr auch als Van vorgestellt: Drei Sitzreihen haben darin Platz, zudem hat Toyota einen Lithium-Ionen-Akku in das Hybridauto eingebaut. Bei den Verbrauchswerten zeigt sich der Prius mit rund 5 Litern Benzin je 100 Kilometern sparsam. Bei der Innovationsstärke nach Automarken kam Toyota in dem Ranking auf den vierten Platz - eine Verbesserung um sieben Plätze im Vergleich zum Vorjahr.

Fußgängererkennung bei Toyota: Mit dem Konzeptfahrzeug NS4 gab Toyota einen Ausblick darauf, wie ein Prius-Nachfolger aussehen könnte. Der Plugin-Hybrid hat ein Assistenzsystem an Bord, das Unfälle vermeiden soll. Das Advanced Pre Collision System kann sogar Fußgänger erkennen und funktioniert dank Infrarotlicht auch bei Dunkelheit - das ist eine Weltneuheit.

City-Notbremsfunktion im VW Up: Seinem Kleinstwagen hat Volkswagen Assistenzsysteme spendiert, die bislang nur in teureren Autos zum Einsatz kamen. Als erstes Fahrzeug im Minicar-Segment hat der Up ein Sicherheitssystem an Bord, das per Lasersensor Hindernisse erkennt und bei Unfallgefahr selbsttätig bremst. Das funktioniert bei Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h - und ist eine Weltneuheit in dieser Fahrzeugklasse.

Zylinderabschaltung bei Vierzylinder: Spritsparen durch vorübergehende Zylinderstillegung funktioniert auch bei kleinen Motoren: Volkswagen hat dies erstmals bei einem 1,4-Liter-Vierzylindermotor gezeigt. Damit verbraucht der Motor um 0,4 bis 0,6 Liter Sprit weniger als sein Vorgänger, auch bei Zweizylinderbetrieb läuft der Motor noch ruhig. Das Vorserienmodell ist eine Weltneuheit. Die Automarke Volkswagen liegt in der Markenwertung auf Platz fünf, im Ranking nach Autoherstellern liegt der Volkswagen-Konzern allerdings auf Platz eins.

Sparmobil XL1 von VW: In Dubai hat Volkswagen im vergangenen Jahr mit seinem Konzeptauto XL1 für Aufsehen gesorgt. Das sparsamste Hybridauto der Welt verbraucht nur 0,9 Liter Sprit auf 100 Kilometer. Reichlich Kohlefaser und Leichtmetalle drücken das Gewicht des Sparmobils auf 795 Kilogramm. Der 0,8-Liter-Zweizylindermotor leistet 48 PS, im reinen Elektrobetrieb kommt das Auto 35 Kilometer weit. Eine Kleinserie der Weltneuheit ist geplant.

Renault Twizy: Er ist klein, elektrisch und billig: Mit dem Twizy hat Renault ein völlig neues Fahrzeugkonzept für den Stadtverkehr vorgestellt. In der Sicherheitsfahrgastzelle haben zwei Passagiere hintereinander Platz, insgesamt ist das Elektroauto 2,3 Meter lang und wiegt nur 450 Kilogramm. Knapp 8000 Euro kostet der City-Stromer - in dem Ranking ist er die Weltneuheit mit der höchsten Einzelwertung.

Elektrolieferwagen Kangoo Rapid Maxi: Im vergangenen Jahr stellte Renault den weltweit ersten Großserien-Van mit reinem Elektroantrieb vor. Der Kangoo Rapid Maxi Z.E ist als 2- oder 4-Sitzer lieferbar, mit einer Akkuladung kommt er bis zu 170 Kilometer weit. In Deutschland wird das Auto ab 25.000 Euro angeboten. Die Lithium-Ionen-Batterie des Fahrzeugs muss allerdings zu einem Preis von 86 Euro pro Monat gemietet werden. In der Wertung nach Marken-Innovationsstärke liegt Renault auf Rang sechs - und verbessert sich damit zum Vorjahr um ganze 11 Plätze.

Renault Captur: Aufsehen erregte im vergangenen Jahr auch Renaults Fahrzeugstudie Captur, eine Mischung zwischen Coupé, Roadster und Geländewagen. Auch Dachteile lassen sich bei dem Zweitürer abnehmen. Die Crossover-Mischung ist weltweit einzigartig - ob sie je in Serie geht, ist allerdings noch unklar.

Abstandsregeltempomat von Hyundai: Selbst komplettes Abbremsen und Wiederanfahren beherrscht die "Advanced Smart Cruise Control", die Hyundai in seinem neuen Modell Grandeur einbaut, dass in den USA Azera heißt und in Europa noch nicht erhältlich ist. Daimler, Volkswagen und auch Ford haben solche Systeme bereits in ihren Fahrzeugen. In dem Ranking wird der Tempomat folgerichtig als Konzernneuheit gelistet, die etwas weniger Innvationspunkte bekommt als echte Weltneuheiten.

Hyundai-Einparkassistent: Auch hier ziehen die Koreaner nun mit der Nobelkonkurrenz gleich: Hyundais automatischer Einparkassistent lenkt das Auto selbstständig in längs zur Fahrbahn befindliche Parklücken, der Fahrer muss nur Gasgeben, Kuppeln und Bremsen. Im Innovationsranking firmiert die Einparkhilfe der Koreaner folgerichtig als Konzernneuheit - in der Wertung nach Automarken liegt Hyundai wie im Vorjahr auf Platz sieben.

Hyundai Eon: Große Wachstumschancen rechnen sich der koreanische Hyundai-Konzern offenbar in Indien aus. Im ergangenen Jahr stellte Hyundai erstmals einen Billig-Kleinwagen für den indischen Markt vor. Das nur 3,90 Meter lange Fahrzeug soll in Indien umgerechnet rund 5500 Dollar kosten - und dürfte damit dem Platzhirsch Suzuki-Maruti einige preisbewusste Kunden abspenstig machen.

Audi Fliehkraftpendel: Interessanter Ansatz von Audi: Im Audi A4 mit 2,0-Liter-Turbodieselmotor verhindert künftig ein Fliehkraftpendel das Ruckeln des Motors bei niedrigen Drehzahlen. Das ermöglicht ein niedrigeres Drehzahlniveau und spart bis zu 0,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Insgesamt verbraucht der 163 PS starke Turbodiesel im A4 so nur mehr 4,4 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer - eine Innovation, die der Report als Konzernneuheit einstuft.

Neuer 1,8-Liter-Vierzylinder von Audi: Für den A5 hat Audi einen neuen 1,8-Liter-Vierzylinder vorgestellt, der durch variable Ventilsteuerung, Start-Stopp-Automatik und ein verbessertes Einspritzverfahren um 20 Prozent weniger Treibstoff als sein Vorgänger verbraucht. Zudem hat Audi das Drehmoment verbessert und die Leistung des Motors im Vergleich zum Vorgänger um 10 auf 170 PS gesteigert. Bei der Wertung der Innovationsstärke je Automobilmarke liegt Audi auf Platz acht - ein leichter Abstieg nach Platz sechs im Vorjahr.

Audi Urban Spyder: Stadtauto-Studien waren im vergangenen Jahr en vogue - auch bei der VW-Tochter Audi. Mit dem Konzeptfahrzeug Urban Spyder zeigten die Ingolstädter eine Mischung aus Minicar, Cabriolet und zweisitzigem Kabinenroller. Die Karosserie des Fahrzeugs besteht komplett aus Karbon, angetrieben wird der 500 Kilogramm leichte Winzling von zwei Elektromotoren. Trotz der Einstufung als Weltneuheit erzielte der Spyder aber keine hohen Werte bei der Innovationsstärke - wohl auch wegen der starken Konkurrenz bei Stadtauto-Studien.

Nissan Murano Cross-Cabrio: Der mit Renault verbündete japanische Autohersteller brachte im vergangenen Jahr ein ungewöhnliches Fahrzeug zu den Händlern: Das Murano Cross-Cabrio ist die weltweit erste Mischung aus Coupé, Geländewagen und Cabriolet. Unter den Nissan-Neuheiten liegt der Murano damit auf Platz eins - bei der Marken-Innovationsstärke haben die Japaner 2011 aber fünf Plätze eingebüßt und liegen nun auf Platz neun.

Nissan Acceleration Suppression: Dieses Assistenzsystem dürfte vor allem in großen Städten eine Hilfe sein: Befindet sich der Fahrer etwa in einem Parkhaus und tritt beim Parken aus Versehen das Gaspedal anstatt der Bremse, wird das Fahrzeug nicht beschleunigt. Mit Sonar-Sensoren und Kameras erkennt das Auto, ob es sich auf einer offenen Fahrbahn oder in einem engen Raum befindet. Das System ist weltweit einzigartig - serienreif ist es allerdings noch nicht.

Autopilot zur Ladestation: Harry, fahr den Elektrowagen vor: In seinem Konzeptfahrzeug Pivo 3 hat Nissan ein System eingebaut, dass das Fahrzeug selbständig per Autopilot zur nächsten Ladestation lenkt und dort die Akkus lädt. Zudem kann der Fahrzeugbesitzer sein Auto per Bedarf über eine Smartphone-App rufen - das Auto fährt selbständig zum Standort des Fahrers. Noch ist der Autopilot allerdings im Erprobungsstatus.

Volvo Diesel-Plugin-Hybrid: Der zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Autohersteller Volvo hat im vergangenen Jahr weltweit erstmals eine Kombination aus Diesel- und Elektroantrieb vorgestellt, dessen Akkus sich auch an der Steckdose aufladen lassen. Der auf Basis des Mittelklasse-Kombis V60 gebaute Vorserienwagen verbraucht im Durchschnitt nur 1,9 Liter Diesel auf 100 Kilometer, die rein elektrische Reichweite liegt bei 50 Kilometern.

Volvo ACC Stop&Go Tempomat: Auch die Schweden setzen auf intelligentere Tempomaten: In den Fahrzeugen der oberen Mittelklasse bietet Volvo nun einen Tempomaten an, der selbstständig den Abstand zum Vordermann hält und in einem Stau auch selbständig komplett abbremsen und wieder anfahren kann. Das gibt es allerdings bei anderen Herstellern auch. Im der Innovationswertung nach Automarken liegt Volvo in diesem Jahr auf Platz zehn - nach Platz acht im Jahr 2010.

City Safety-System Fußgängererkennung: Volvos Geländeautomodelle XC60, XC70 und XC90 sollen künftig automatisch auch für Fußgänger bremsen. Ein Radarsensor mit erweitertem Winkel soll Fußgänger erkennen, bevor der Fahrer sie sieht - und durch selbständiges Bremsen Unfälle verhindern. Weltweit erstmals präsentiert Volvo einen solchen Assistenten in einem Geländewagen - allerdings ist das System noch im Vorserien-Status.