Reichstenforschung als Sekundengeschäft Der Mann, der einen Moment lang der Reichste der Welt war

In unserer schnelllebigen Zeit, in der es im Sport regelmäßig um Hundertstel und Tausendstel geht, wird selbst ein eigentlich eher entspanntes Gewerbe wie die Reichstenforschung zum Sekundengeschäft. Medienhäuser wie "Forbes" oder "Bloomberg" versuchen bereits seit geraumer Zeit, den Vermögensstand der Wohlhabendsten auf dem Planeten in Echtzeit zu verfolgen. Ein an sich schon ...

... bemerkenswertes Ansinnen, das aber erst richtig spannend wird, wenn es an der Börse besonders heftig auf und ab geht. So geschehen, als vor wenigen Tagen die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, die Geldschleusen wohl noch weiter öffnen zu wollen, weltweit die Aktienkurse springen ließ. Der reichste Mann der Welt, ...

... nämlich Microsoft-Gründer Bill Gates (hier mit Frau Melinda), konnte sich darüber freuen. Weil Microsoft gleichzeitig gute Geschäftszahlen veröffentlichte, stiegen die Aktien - und Gates' Vermögen wuchs um 1,1 Milliarden Dollar auf 79,3 Milliarden Dollar (72 Milliarden Euro). Sagt jedenfalls der "Forbes"-Real-Time-Tracker. Was der Tracker zudem noch sagt, wird Gates allerdings vielleicht weniger erfreuen. Im gleichen Augenblick nämlich ...

... schossen auch die Aktien des spanischen Textilkonzerns Inditex ("Zara") in die Höhe. Dessen Gründer und Großaktionär Amancio Ortega hatte schon in den vorangegangenen Monaten vermögensmäßig enorm zugelegt. Der aktuelle Kurssprung brachte Ortega kurzzeitig auf einen Depotstand von 79,8 Milliarden Dollar, so "Forbes". Was das bedeutet, ist klar: Ein Plus von 0,6 Milliarden Dollar - Ortega war damit ...

... einen Moment lang der reichste Mann der Welt - so jedenfalls, wie gesagt, der "Forbes"-Real-Time-Tracker. Die Freude währte demnach allerdings nicht lange: Kurz darauf sank Ortegas Vermögensstand wieder auf 78,5 Milliarden - der Spanier (hier mit Tochter Marta Ortega) rückte damit zurück auf Platz 2 der weltweiten Reichstenliste.

Einer der größten Profiteure der Aktiensprünge war indes Amazon-Chef Jeff Bezos. Sein Vermögen stieg um drei Milliarden Dollar, was ihn mit etwa 53 Milliarden Dollar nun schon zum drittreichsten Amerikaner macht.

Die Google-Gründer Larry Page (l.) und Sergey Brin hatten ebenfalls einen guten Tag. Laut US-Sender CNBC stiegen ihre Vermögen binnen 24 Stunden um jeweils etwa eine Milliarde Dollar.