Didi-Chefin beendet Ubers Vormarsch in China Mit diesen fünf Schachzügen hat Jean Liu Travis Kalanick kaltgestellt

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Dieser Manager ist alles andere als zimperlich: Travis Kalanick, Chef des US-Fahrdienstvermittlers Uber, expandiert schnell und schert sich wenig um rechtliche Finessen. So hat er Uber zum höchstbewerteten Start-Up der Welt gepusht - und wollte auch den Milliardenmarkt China erobern. Doch das gelang ihm nicht ganz ...

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... denn diese Frau hatte etwas dagegen: Jean Liu, Chefin des chinesischen Uber-Rivalen Didi Chuxing.

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Liu hielt den Angreifer aus den USA auf Distanz. Im Kampf gegen Didi verbrannte Uber in China Milliarden - und fügte sich schließlich dem Schicksal: Der US-Fahrdienstvermittler gibt seinen Alleingang auf und legt sein China-Geschäft mit Didi zusammen. Uber und seine Investoren im China-Geschäft halten dann 20 Prozent an Didi Chuxing. Didi investiert im Gegenzug eine Milliarde Dollar in Uber.

Jean Liu ist nun so etwas wie die unumstrittene Fahrdienst-Kaiserin von China. Ihre Kampfkraft kommt nicht von ungefähr...

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...die 38-Jährige ist eine der Vorzeigefrauen der Digitalwirtschaft in China. Seit Februar 2015 ist die Harvard-Absolventin Präsidentin von Didi und hat den Fahrdienst-Anbieter seither sie in Rekordzeit zum chinesischen Transportriesen gepusht. Ihre härteste Konkurrentin war dabei ihre Cousine Liu Zhen, ranghöchste China-Vertreterin von Uber. Jean Liu schlug die US-Konkurrenz wohl auch aus dem Feld, weil sie ganz anders vorging als Uber. Ihre fünf geschicktesten Schachzüge:

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1. Allianzen statt Alleingang: Eine der ersten großen Deals von Liu war das überraschende Zusammengehen von Didi Dache mit dem größten Konkurrenten Kuaidi Dache zu einem neuen Transportvermittlungsriesen, der heute Didi Chuxing heißt. Vor knapp einem Jahr schloss Liu Partnerschaften mit den internationalen Konkurrenten Grab, Ola Cabs und Lyft, dem schärfsten Konkurrenten von Uber in den USA.

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2. Nur die besten Digital-Partner in China: UberChina arbeitet seit 2014 mit dem chinesischen Suchmaschinenriesen und Digitalkartenanbieter Baidu zusammen. Doch Didi kann mit einem noch dickeren Pfund wuchern: Zu den Investoren von Didi zählt Tencent. Der chinesische Internetkonzern betreibt unter anderem den enorm populären Messaging-Dienst WeChat und hat Uber wiederholt von seiner Plattform ausgeschlossen. Das half Didi deutlich.

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3. Viel Geschick im Geldauftreiben: Uber wird in den USA mit über 60 Milliarden Dollar bewertet für Uber-Boss Kalanick war die China-Expansion lange Chefsache. Doch Didi erwies sich als geschickt im Geld auftreiben; was wohl auch daran liegt, dass Liu zwölf Jahre lang für die Investmentbank Goldman Sachs arbeitete (wo sie sich mit ihrer 120-Stunden-Woche brüstete). Apple stieg etwa mit einer Milliarde Dollar bei Didi ein. Zu den Didi-Geldgebern zählen die größten chinesischen Internetkonzerne, der Konzern Temasek aus Singapur und ein chinesischer Staatsfonds. Seit 2012 hat Didi so 9,6 Milliarden Dollar eingesammelt.

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4. Didi ist größer und hat mehr Angebot: Uber hat seit jeher mit einem strategischen Nachteil zu kämpfen: Gerade im IT-Bereich pushen Chinas Regulatoren und Staatsmedien heimische Unternehmen. Doch auch dank der Zukäufe ist Didi Chuxing (im Bild dessen Logo) größer: Das Unternehmen ist in 400 Städten präsent, neben Fahrtdiensten bietet es auch Mietwagen, Ridesharing, Busdienste und Testfahrten an.

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5. Didi hat die besseren Verbindungen in die IT-Szene: Jean Liu hat beste familiäre Verbindungen in die IT-Branche: Ihr Vater, Liu Chuanzhi, gründete Mitte der 1980er-Jahre den chinesischen PC-Hersteller Legend, der heute Lenovo heißt. Die ranghöchste Vertreterin von Uber in China, Liu Zhen, arbeitete zehn Jahre lang als Anwältin im Silicon Valley - und ist die direkte Cousine von Didi-Chefin Liu. Doch ihr Netzwerk in höchste chinesische Unternehmerkreise ist wohl nicht ganz so gut wie jenes der Didi-Chefin.

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