Folgen von Inflation und Krieg Wohnungsbau in Deutschland könnte 2023 einbrechen

Hohe Kosten, fehlendes Baumaterial sowie der Mangel an Handwerkern machen viele Bauvorhaben in Deutschland derzeit unkalkulierbar. Branchenverbände warnen bereits vor einem Einbruch des Wohnungsbaus im kommenden Jahr.
Hausbau: Inflation und Materialmangel bereiten Häuslebauern Sorgen

Hausbau: Inflation und Materialmangel bereiten Häuslebauern Sorgen

Foto: Julian Stratenschulte / dpa

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die Corona-Pandemie warnen Branchenverbände vor einem Einbruch des Wohnungsbaus in Deutschland im kommenden Jahr. Materialmangel und ein rasanter Anstieg der Kosten machten die Kosten neuer Bauvorhaben unkalkulierbar - sowohl für die auftraggebenden Wohnungsunternehmen, als auch für viele ausführende Baufirmen und Handwerker. So heißt es übereinstimmend in Wohnungs- und auch Baubranche.

«Wir hatten im Jahr 2021 Rekordfertigstellungszahlen, wir werden im Jahr 2022 gute Fertigstellungszahlen haben, und wir werden einen Einbruch im Jahr 2023 erleben», sagt Hans Maier, der Direktor des Verbands der bayerischen Wohnungswirtschaft (vdw), der Deutschen Presse-Agentur.

In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie klagten 90 Prozent der Unternehmen über Preissteigerungen, 80 Prozent über Lieferengpässe.

Bauherren und Baufirmen vereinbaren in ihren Verträgen in der Regel vor Baubeginn Festpreise. Wenn die Materialkosten so schnell steigen wie derzeit, laufen die Bauunternehmen Gefahr, am Ende trotz voller Auslastung Verluste zu machen. Um roten Zahlen vorzubeugen, bewerben sich viele Firmen deswegen nicht mehr um neue Aufträge.

Und die Wohnungsunternehmen reduzieren ihrerseits die Planungen für neue Bauvorhaben: «Wir haben Baukostensteigerungen, wir haben Kapitalkostensteigerungen, und die staatlichen Förderungen fangen das nicht auf», sagt vdw-Direktor Maier.

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