Krankenversicherung 54 von 71 Krankenkassen erhöhen den Beitrag

Es wird teurer: Die meisten Krankenkassen in Deutschland haben ihre Beiträge erhöht
Foto: Jens Kalaene / dpaDie große Mehrheit der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland hat zum Jahresbeginn die Beiträge erhöht. Von den 71 Kassen, die für alle gesetzlich Versicherten geöffnet sind, hätten 54 die Beiträge angehoben, teilte die Stiftung Warentest am Montag in Berlin mit. Die Erhöhungen lägen zwischen 0,06 und 0,70 Prozentpunkten. Nur zwei Krankenkassen senkten ihre Beiträge, und zwar um 0,14 und 0,31 Prozentpunkte. 15 Kassen hielten die Beiträge stabil.
Insgesamt gibt es dem Spitzenverband der Krankenkassen zufolge in Deutschland 96 gesetzliche Kassen, nicht alle stehen aber jedem offen, wie etwa bestimmte Betriebskrankenkassen.
Der höchste Beitragssatz liegt aktuell den Angaben zufolge bei 16,59 Prozent, der günstigste bei 15,40 Prozent. Der von der Stiftung prognostizierte Beitragsdurchschnitt liegt 2023 bei 16,20 Prozent. Details zu der Untersuchung veröffentlichte die Stiftung im Internet unter www.test.de/krankenkassen.
Krankenkassen müssen Versicherte nicht per Brief informieren
Versicherten riet die Stiftung Warentest in diesem Jahr zu besonderer Aufmerksamkeit, denn anders als bisher sind die Kassen nicht mehr verpflichtet, die Erhöhung per Brief mitzuteilen: "Es bleibt nichts anderes übrig, als Webseite oder Mitgliederzeitschrift im Blick zu behalten, denn hier muss die Kasse spätestens vier Wochen vorher informieren", heißt es bei "Finanztest".
Der Wechsel zu einer günstigeren Krankenkasse sei in der Regel einfach: Nach einem Antrag bei der neuen Kasse übernimmt diese die Kündigung bei der alten. Anschließend müsse nur noch der eigene Arbeitgeber informiert werden. Allerdings sollten Versicherte nicht nur auf den Beitragssatz achten, sondern auch auf das jeweilige Leistungsangebot.