Milliarden mit Öl, Gas und Kohle Russlands Rohstoffeinnahmen übersteigen Kriegskosten

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Russland mit fossilen Energieträgern mehr Einnahmen erwirtschaftet, als das Land für den Krieg ausgegeben hat. Zwar gehen die Exporte zurück – die höheren Preise wiegen aber schwerer.
Ölförderung in Russland: Die Rohstoffeinnahmen des Landes sprudeln nach wie vor

Ölförderung in Russland: Die Rohstoffeinnahmen des Landes sprudeln nach wie vor

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SERGEI KARPUKHIN/ REUTERS

Russland verdient mit dem Export von Öl, Gas und Kohle an Deutschland und andere Länder weiter Milliarden. In den ersten sechs Monaten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine habe Russland mit den Ausfuhren fossiler Energieträger aufgrund der stark gestiegenen Preise Einnahmen in Höhe von 158 Milliarden Euro erwirtschaftet, schrieb die unabhängige und in Finnland ansässige Forschungsorganisation "Centre for Research on Energy and Clean Air" (Crea) in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht .

Das ist demnach mehr, als Russland schätzungsweise für den Ukraine-Krieg ausgibt: Diese Kriegskosten werden von Crea auf etwa 100 Milliarden Euro geschätzt. Der Export fossiler Brennstoffe habe mit etwa 43 Milliarden Euro zum russischen Staatshaushalt beigetragen und somit geholfen, Kriegsverbrechen in der Ukraine zu finanzieren.

Die EU habe ihre fossilen Einfuhren aus Russland in den vergangenen sechs Monaten deutlich verringert, merkten die Forscher an. Dennoch importierte sie russische Energie mit einem Wert von schätzungsweise 85 Milliarden Euro.

Hauptabnehmer unter den EU-Staaten blieb dabei Deutschland: Die Bundesrepublik importierte nach Crea-Angaben in dem analysierten Zeitraum russische Energieträger für insgesamt 19 Milliarden Euro – weltweit gab nur China (34,9 Mrd. Euro) mehr Geld für russische Energie aus. Auf Platz drei folgten die Niederlande mit Ausgaben in Höhe von 11,1 Milliarden Euro.

Der Bericht umfasst die sechs Monate zwischen dem 24. Februar - dem Tag des russischen Einmarsches in die Ukraine - und dem 24. August. Die Organisation hat die Analyse auf Basis von Daten aus dem Pipeline- und Schiffshandel zusammengestellt.

dri/dpa

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