Neuer Markt Fonds mit unklarem Anlageziel
Frankfurt am Main - Nach der Verurteilung der Investmentbank Julius Bär auf Schadensersatz sieht "Finanztest" auch für andere Fondsanleger Chancen, ihr am Neuen Markt verlorenes Geld wieder zu bekommen. Möglich sei dies, wenn aus dem Fondsprospekt nicht eindeutig hervorgeht, dass das Kapital in den spekulativen Neuen Markt floss.
In der aktuellen Ausgabe nennt die Zeitschrift Fonds, die als Kandidaten für Klagen in Frage kommen. Als Fonds mit unklarem Anlageziel im Fondsprospekt nennt "Finanztest": Adig Adiselect (WKN 976956), Dit Spezial (WKN 847517), DAC Kontrast Universal (WKN 849069), KJW Universal (WKN 976748), Nordinvest Europe Growth (WKN 979204) und VMR Strategie Quadrat (WKN 987581).
Hintergrund ist ein Prospekthaftungs-Urteil des Landgerichts Frankfurt: Nach Ansicht der Richter ist der Verkaufsprospekt des JB Creativ-Fonds (WKN 978500) unvollständig. Der Creativ-Fonds wurde unter dem inzwischen gefeuerten Fonds-Manager Kurt Ochner bekannt und investierte den Angaben zufolge stark in Unternehmen aus dem Neuen Markt. Knapp 60 Prozent des Depots bestanden laut Halbjahresbericht der Fondsgesellschaft aus solch spekulativen Werten.
Im Verkaufsprospekt des Fonds vermisst das Landgericht aber klare Worte. Das Anlageziel "Neuer Markt" hätte dort "als solches" stehen müssen. Deswegen hatten sie die Investmentbank Julius Bär den Angaben zufolge zweimal zu Schadenersatz von insgesamt knapp 3,7 Millionen Euro verurteilt.
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