Edwin Walczak Der Buffett-Moonie
Seine Strategie:
Edwin Walczak ist bekennender Anhänger der Börsenlegende Warren Buffett, ein Buffett-Moonie, wie er selbst sagt. Herkömmliche Methoden, die "man auf der Business School lernt", lehnt er ab: "Das ist alles Müll."
Stattdessen setzen Walczak und sein Vontobel-Team auf solide Unternehmen, die in Bezug auf ihre langfristigen Aussichten unterbewertet sind. Dabei wird streng nach qualitativen und quantitativen Kriterien ausgesucht. Zu den qualitativen Kriterien gehören hohe Markteintrittsbarrieren und ein Shareholder orientiertes Management. Zu den quantitativen Kriterien zählt eine hohe Rentabilität.
Gekauft wird nur dann, wenn Walczak das Geschäftsmodell des Unternehmens versteht und die Aktie mindestens 20 Prozent unter dem ermittelten fairen Wert notiert. Die Bewertung im Vergleich zum Markt spielt keine Rolle.
Mit diesem strengen Auswahlverfahren werden etwa 70 bis 100 Unternehmen ständig beobachtet. Knapp 20 Titel finden Aufnahme in den Fonds. Dem Investmentprofi fällt das Verkaufen leicht: Entweder der faire Wert ist erreicht oder "wir hatten Unrecht mit unserer Einschätzung eines Unternehmens".
Sein bestes Investment
Sein bestes Investment: 1990 setzte Walczak auf US-Banken, obwohl die Branche in einer schweren Krise steckte. Für den Fondsmanager war aber nicht der Trend entscheidend, sondern der faire Wert der Aktien. Die Kurse waren seiner Meinung nach zu Unrecht eingebrochen, also wurde nachgekauft. Eine zu der Zeit "sehr kontroverse" Entscheidung, sagt Walczak.
Doch sie hat sich gelohnt. Sechs Monate später setzte der Aufschwung ein, der Fonds verbuchte hohe Kursgewinne. Sein Fazit: "Manchmal ergeben sich gute Möglichkeiten, wenn man sich genau entgegen dem Markt verhält."
Sein größter Fehler: Walczak unterschätzte die Probleme bei der Fusion der US-Versicherer Unum und Provident. Die Unum-Aktie verlor über 50 Prozent, der Fonds rutschte ins Minus.
Fehler gehören für ihn jedoch dazu: "Ich habe mehr von meinen schlechten Investments gelernt als von den guten. Von den guten lernt man eigentlich nichts, sondern man wird selbstgefällig."
Seine Kernaussagen
Seine Kernaussagen: Mut und Disziplin sind für Walczak Voraussetzungen für dauerhaften Erfolg im Investmentgeschäft: "Wir sind besser als andere, nicht weil wir schlauer sind, sondern weil wir disziplinierter sind." Aktien werden nicht auf Grund von Börsentrends gekauft, sondern weil die Fundamentaldaten stimmen.
Diese Strategie muss nach Ansicht des Vontobel-Mannes streng durchgehalten werden. Dazu gehört, "dass man auch unbequeme Entscheidungen treffen muss, um Wertzuwächse zu erzielen."
Erfahrung ist für Walczak enorm wichtig. Im Laufe der Jahre würden Fondsmanager kritischer werden. Und wer nicht spekulieren, sondern investieren möchte, braucht seiner Ansicht nach Sicherheit. Die gewinne ein Anleger durch Erfahrung.
Seine Favoriten und Fondsbilanz
Seine Favoriten:
Fannie Mae (856 099)
Golden West Financial (862 482)
Health Management (881 176)
Seine Fondsbilanz
Zeitraum | Fonds (WKN*) |
Anlage- segment |
Rendite** |
Über- rendite*** |
---|---|---|---|---|
30.11.91 - 31.03.02 | Vontobel US Value (972 046) | Aktien USA | 518,2 | +209,3 |
* Wertpapierkennnummer; ** in Prozent über den betrachteten Zeitraum; *** in Prozentpunkten im Vergleich zum Durchschnitt aller Fonds desselben Anlagesegments. Quelle: Feri Trust |
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