Schlussglocke Dax fällt dritten Tag in Folge

In Trippelschritten zurück: Dax macht aktuell keine Fortschritte
Foto: AMANDA ANDERSEN/ REUTERSFrankfurt am Main - Der Aktienhandel in Frankfurt hat am Donnerstag leichte Verluste hinnehmen müssen. Der deutsche Aktienleitindex Dax verlor 0,4 Prozent auf 6185 Punkte, lag damit aber deutlich über dem Tagestief von 6129 Zählern. Der MDax fiel um 0,7 Prozent auf 8655 Punkte, und der TecDax gab 0,2 Prozent auf 773 Zähler nach. Auf den Kursen lasteten vor allem schwächere Einkaufsmanager-Indizes aus Europa und erneute Sorgen um irische Anleihen, hieß es.
Die New Yorker Wall Street drehte nach einem schwachen Handelsstart ins Plus. Der Dow-Jones-Index stieg gegen 18.45 Uhr um 0,1 Prozent auf 10.754 Punkte. Der technologielastige Nasdaq-Composite legte um 0,7 Prozent auf 2350 Zähler zu. Schwache Nachrichten gab es zunächst vom Arbeitsmarkt. Positive Nachrichten folgten dann jedoch vom Immobilienmarkt wie auch vom Index der Frühindikatoren.
Nach Ansicht von Chefhändler Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser befindet sich der Dax weiterhin in einer Phase der Festigung und Stabilisierung, nachdem er Anfang der Woche wieder in Richtung seines Jahreshochs bei rund 6387 Punkten gelaufen war. "Die Börse muss atmen und jetzt holt sie mal wieder tief Luft, denn auch mit 6185 Punkten sind wir noch nicht allzu weit entfernt von den bisherigen Jahreshöchstständen im Dax", sagte Helmer.
Die Vorzugsaktien von Volkswagen büßten als schwächster Wert im Leitindex 2,24 Prozent auf 88,75 Euro ein. Sie litten darunter, dass Scania- Chef Leif Östling Erwartungen dämpfte, dass die vom Mutterkonzern Volkswagen gewünschte Zusammenarbeit mit MAN schnell zu Einsparungen führen wird.
Stahlwerte gerieten in ihren jeweiligen Indizes ebenfalls unter Druck, nachdem unter anderem die Experten der Bank of America /Merrill Lynch in Studien fallende Stahlpreise thematisiert hatten. Die Anteilsscheine von ThyssenKrupp verloren 2,21 Prozent, die von Klöckner & Co. sackten am MDax-Ende um 4,07 Prozent ab, und die Salzgitter-Titel folgten mit minus 3,48 Prozent.
Die verbesserte Stimmung im deutschen Einzelhandel, die so gut ist wie zuletzt vor zehn Jahren, verhalf indes den Metro-Aktien an die Dax-Spitze, wo sie um 2,89 Prozent auf 46,76 Euro zulegten. Die Papiere von Bayer gewannen 1,38 Prozent auf 51,47 Euro und profitierten davon, dass der Chemie- und Pharmakonzern die Vermarktung seines Multiple-Sklerose-Mittels Betaferon in China startet.
Europaweit reduzierten die Börsen ihre Verluste bis Handelsschluss: Der EuroStoxx 50 sank um 0,51 Prozent auf 2738,61 Punkte. In Paris verlor der CAC 40 rund 0,7 Prozent, und der britische FTSE 100 gab um rund 0,1 Prozent nach.
Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,00 (Vortag: 2,05) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,20 Prozent auf 128,21 Punkte. Der Bund Future stieg um 0,47 Prozent auf 131,36 Punkte. Der Kurs des Euro fiel und bewegte sich bis zum Abend nur wenig: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3323 Dollar fest; am Mittwoch waren es 1,3364 Dollar. Ein Dollar kostete damit 0,7506 Euro.