Märkte Dax fällt, Dow steigt
Frankfurt am Main - Frankfurt am Main - Der deutsche Aktienmarkt hat am Montag uneinheitlich geschlossen. Der Leitindex Dax verlor 0,6 Prozent auf 5785 Punkte. Dagegen gewann der MDax 0,2 Prozent auf 7436 Zähler, und der TecDax legte 0,7 Prozent auf 815 Punkte zu. "Der Wochenstart war nicht erfreulich für die Börsianer. Nach dem überraschenden Rückgang beim Auftragseingang der deutschen Industrie im Oktober nach sieben Anstiegen in Folge mussten Anleger lange nach neuen Kaufargumenten suchen", sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade.
Richtungslos zeigten sich die Kurse auch an der New Yorker Wall Street - bis US-Notenbankchef Ben Bernanke das Wort ergriff. Hatte der US-Leitindex Dow-Jones-Industrial beispielsweise bis 18.45 Uhr um moderate 0,3 Prozent auf 10.419 Punkte zugelegt und der technologielastige Nasdaq Composite unverändert bei 2194 Zählern notiert, drehten die Indizes plötzlich deutlicher ins Plus.
"Wir haben noch ein Stück des Weges vor uns, bevor wir sichergehen können, dass sich die konjunkturelle Erholung selber trägt", gab sich der Chef der US-Notenbank zumindest ein wenig optimistisch. Fraglich sei allerdings, ob die Erholung genügend Jobs schaffen werde, um die hohe Arbeitslosenquote deutlich zu reduzieren.
Der Euro-Kurs zog am Abend ebenfalls etwas deutlicher an. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,4818 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte am Mittag einen Referenzkurs von 1,5787 Dollar festgestellt.
Die Erholung des Dollar hat am Montag den Ölpreis auf rund 75 Dollar je Barrel WTI gedrückt. "Dies zeigt unseres Erachtens einmal mehr die relative Schwäche am Ölmarkt", erklärte die Commerzbank. Mit 74,84 Dollar kostete das Fass 0,9 Prozent weniger als am Freitagabend. Auch Brent verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 77,03 Dollar. Das Ölkartell Opec berät am 22. Dezember in Angola die Lage auf dem Ölmarkt.
Im Dax verloren MAN-Aktien 2,0 Prozent auf 52,56 Euro. K+S-Titel büßten 1,9 Prozent auf 42,55 Euro ein. Siemens-Anteilsscheine ermäßigten sich nach einer Abstufung um 1,6 Prozent auf 62,46 Euro. Gegen den Trend verteuerten sich BASF-Papiere um 1,5 Prozent auf 42,53 Euro. Analyst Patrick Hussy vom Stimmungsforscher Sentix zog das Fazit: "Die Hängepartie am deutschen Aktienmarkt geht weiter."
In der zweiten Reihe waren vor allem Stada-Papiere gesucht. Die Aktie legte 3,6 Prozent auf 24,71 Euro zu. Der Kurs der Postbank-Titel stieg um 1,9 Prozent auf 24,73 Euro. Dagegen verloren Sky-Aktien weitere 5,5 Prozent auf 2,06 Euro.
Interessanter Nebenaspekt: Hedgefonds haben Anfang Dezember offenbar Aktien sowie Energie- und Edelmetallpositionen weiter übergewichtet. In der ersten Dezemberwoche seien unterdessen die Spekulationen auf fallende Anleihekurse und einen weiter schwachen US-Dollar aufgelöst worden, schrieben Merrill Lynch-Analystin Mary Ann Bartels in ihrer wöchentlichen Studie "Hedge Fund Monitor".
Die deutschen Staatsanleihen haben ihre Gewinne am Montag im späten Handel ausgebaut. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg zuletzt um 0,34 Prozent auf 123,16 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 3,185 Prozent.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx und reuters