Börsenschluss Aktienmarkt schließt uneinheitlich
Frankfurt am Main - "Gute Unternehmensergebnisse haben zuletzt nicht mehr zu weiterem Auftrieb geführt", sagte Marktstratege Christian Schmidt von der Helaba mit dem Blick auf die überraschend vorgelegten Eckdaten der Deutschen Bank . Diese waren besser ausgefallen als erwartet, konnten die Aktien aber nicht weiter antreiben. Schmidt sagte zur insgesamt eingetrübten Stimmung an der Börse: "Die Zweifler haben wieder die Oberhand gewonnen und nun setzen auch vermehrt Gewinnmitnahmen nach positiven Neuigkeiten ein."
Tagesthema waren die kurz vor Börsenstart vorgelegten vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal der Deutschen Bank. Ein Geldsegen vom Finanzamt, eine Erholung im Privatkundengeschäft und ein Aktienverkauf haben dem Branchenprimus zu einem neuerlichen Milliardengewinn verholfen.
Marktanalyst Rohles sagte: "Die vorgezogenen Quartalszahlen befriedigten lediglich die Analysten. Die Anleger reagierten indes mit einer Gewinnmitnahmewelle." Sogar die guten Zahlen der US-Bank Morgan Stanley (Kurswerte anzeigen) - die an der Wall Street mit einem Plus von fast 7 Prozent honoriert wurden - und die in der Folge einsetzende Markterholung halfen dem Papier laut Händlern nur sehr begrenzt. Zum Handelsende verzeichneten die Papiere ein Minus von 2,4 Prozent auf 54 Euro.
Versorgertitel knüpften dagegen an ihre am Vortag eingeleitete Erholung von den zuvor deutlichen Kursverlusten an und zählten als schwer gewichtete Dax-Werte zu den Favoriten. Tagessieger waren die Aktien von Eon , die sich um 2,2 Prozent auf 27,22 Euro verteuerten. Papiere von RWE stiegen um 0,7 Prozent auf 62,26 Euro.
Einige Anleger suchen offenbar wieder dividendenstarke Titel, kommentierte ein Händler. Da passe auch ins Bild, dass sich die in den vergangenen Wochen eher vernachlässigten T-Aktie als zweitbester Dax-Wert um knapp 2 Prozent auf 9,63 Euro erholten.
Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,4 Prozent auf 2936 Zähler. Auch an den Börsen in Paris und London schlossen die wichtigsten Indizes etwas höher. Die bedeutendsten US-Indizes lagen zum europäischen Handelsschluss mit rund 0,4 Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 3,06 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 122,65 Punkte. Der Bund Future fiel um 0,57 Prozent auf 121,12 Punkte. Der Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,4921 (Dienstag: 1,4971) Dollar. Der Dollar kostete damit 0,6702 (0,6680) Euro.
manager-magazin.de mit Material von dpa