Wochenausblick Start mit Vorschusslorbeeren
Frankfurt am Main - Insgesamt wird das Rückschlagpotenzial von der Mehrheit der Börsianer als begrenzt angesehen. Klaus Deppermann, technischer Analyst bei der BHF Bank, erwartet kurzfristig einen Rücksetzer von zwei bis drei Tagen, im Anschluss rechnet er aber mit der Fortsetzung der Aufwärtsbewegung.
"Der Dax hat mit dem neuen Jahreshoch ein klares Kaufsignal gegeben und das gibt dem Markt ein gutes Fundament", blickt Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel in die neue Woche. Allerdings komme die Berichtssaison in Deutschland erst richtig in Gang und mikroökonomisch müssten nun die hohen Vorschusslorbeeren auch mit guten Unternehmensdaten untermauert werden. Mit den bisher sehr guten Quartalsberichten aus den USA seien schließlich auch die Erwartungen an die Bilanzen der deutschen Unternehmen gestiegen.
"Am Dienstag wird die Deutsche Bank bereits die Erwartungen an die Quartalszahlen entscheidend prägen und die Richtung vorgeben", sagte de Schutter. Börsianer rechneten hier mit einem fabelhaften Zahlenwerk, nachdem die US-Wettbewerber und auch die Credit Suisse bereits mit ihren Zahlen geglänzt hätten. Die Berichtssaison nehme unterdessen richtig Fahrt auf. Im weiteren Wochenverlauf dürften auch die Bilanzen von Bayer , Daimler , SAP , BASF , Lufthansa , MAN , Volkswagen und Siemens aus dem Dax kaum weniger Aufmerksamkeit beanspruchen.
Mit ihren Quartalsberichten stehen aus dem HDax-Universum, das sind die 110 Unternehmen aus Dax, MDax und TecDax , insgesamt 26 Unternehmen auf der Agenda. Erfahrungsgemäß kommen da noch weitere Unternehmen mit vorläufigen Zahlen hinzu.
"Makroökonomisch steht wenig relevantes auf dem Kalender", sagte de Schutter weiter. Der Aktienmarkt dürfte sich somit voll und ganz auf die mikroökonomische Seite mit der Flut an Quartalszahlen konzentrieren. In den USA sehen die Volkswirte der Nord/LB die Auftragseingänge langlebiger Güter für Juni am Mittwoch und die Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) am Freitag im Fokus. Analyst Tobias Basse erwartet zwar ein im Vergleich zum ersten Quartal freundlicheres Bild des Wirtschaftswachstums, dennoch rechne er auch für diesen Zeitraum mit einem negativen Vorzeichen.
Im Euroraum ragten unterdessen aus Sicht der Volkswirte die Preisdaten und die Stimmungsindikatoren heraus. Die Inflationsrate in der Eurozone dürfte aus Sicht des Bankhauses HSBC Trinkaus im Juli am Tiefpunkt angekommen sein. Die wirtschaftliche Stimmung in der Eurozone wird sich unterdessen nach Einschätzung der DekaBank im Juli weiter verbessern.
Frederik Altmann, dpa-afx