Börsenschluss Dow schiebt Dax ins Plus
Frankfurt am Main - Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch freundlich geschlossen und damit die am Dienstag verzeichneten Verluste mehr als ausgeglichen. Der Leitindex Dax gewann angesichts steigender Kurse an der Wall Street 0,12 Prozent auf 7.439,18 Zähler hinz. Der MDax schloss mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 9.950 Punkte. Der TecDax legte um 0,3 Prozent auf 887,56 Zähler zu.
Hoffen auf Zinssenkung in den USA
"Am Markt fehlten wesentliche Impulse aus dem makroökonomischen Bereich oder von Unternehmensseite", kommentierte Marco Bargel, Chefvolkswirt der Postbank , die Seitwärtsbewegung im Dax. Lediglich in den ersten Handelstunden habe es etwas Bewegung gegeben, als erneut aufkommende Spekulationen um eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank die negativen Vorgaben aus den USA zu Handelsbeginn überkompensiert hätten.
"Sollte es im September nicht zu einer Zinssenkung in den USA kommen, dürften die Marktteilnehmer dies sicherlich negativ beurteilen", ergänzte Bargel.
In New York legten die Aktien zum Handelsbeginn zu. Der US-Leitindex Dow Jones gewann bis 17.45 Uhr MESZ 1,1 Prozent hinzu, nachdem der Index am Vortag sehr schwach geschlossen hatte. Auch der Nasdaq Composite zeigte sich nach dem Kursrutsch vom Vortag erholt und gewann bis zum Handelsschluss in Frankfurt 1,3 Prozent hinzu.
DaimlerChrysler gefragt
Aktien von DaimlerChrysler gehörten nach einem turbulenten Kursverlauf am Nachmittag zu den gefragtesten Papieren im Dax. Die Ankündigung des Konzerns, Aktien im Wert von 7,5 Milliarden Euro zurückzukaufen, lockte Käufer hervor. Zudem hob der Konzern die Gewinnprognose für 2007 an.
Vor diesem Hintergrund sei in den nächsten Tagen mit Hochstufungen der DaimlerChrysler-Aktie durch diverse Analysehäuser zu rechnen, was den Kurs weiter antreiben sollte, sagte ein Händler.
Spekulationen um Lufthansa und Emirates gehen weiter
Papiere der Lufthansa bauten ihre Kursgewinne aus und setzten sich mit plus 3,29 Prozent auf 21,36 Euro an die Dax-Spitze. Händler verwiesen auf erneute Gerüchte um ein Interesse von Emirates Airlines. Am Markt würden 30 Euro je Aktie als Kaufpreis herumgereicht, sagten mehrere Händler übereinstimmend. "Das Gerücht kommt immer wieder auf. Die Frage ist aber, warum Emirates 40 Prozent Prämie bezahlen sollte", sagte ein Händler. Insgesamt wurden die Spekulationen als "weniger glaubhaft" eingestuft.
ThyssenKrupp und Salzgitter erholt
ThyssenKrupp verteuerten sich um 0,62 Prozent auf 42,18 Euro. Börsianer verwiesen auf eine Hochstufung des Stahlsektors durch Morgan Stanley als Antrieb. Papiere von Salzgitter gewannen im MDax 1,95 Prozent auf 137,97 Euro. Die Experten hoben ihre Einstufung von "Cautious" auf "In-Line". Die Einschätzung gegenüber dem Sektor habe sich mit erhöhten Gewinnprognosen für 2008 und 2009 deutlich verbessert.
Siemens schwach
Auf den Verkaufszetteln der Anleger standen indessen erneut die Siemens-Aktien, die angesichts charttechnischer Verkaufssignale ein Prozent nachgaben.
Den Kursrückgang der Merck-Titel um ebenfalls ein Prozent führten Händler auf einem Rückschlag bei der Entwicklung eines Krebsmedikaments zurück.
Nebenwerte: Rally bei Nordex und Air Berlin
Air Berlin drehen ins Plus
Auch bei den Nebenwerten setzte kurz vor Schluss eine Erholung ein. Dabei holten die Aktien des Telekomkonzerns QSC nach der Bestätigung ihrer Quartalszahlen mit einem Plus von 5,5 Prozent ihre Vortagesverluste von gut sieben Prozent fast wieder auf.
Nordex setzten ihren Höhenflug nach eintägiger Unterbrechung am Vortag wieder fort und gewannen angesichts latenter Übernahmespekulationen sechs Prozent.
In Reaktion auf einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal büßten die im SDax enthaltenen Papiere von Air Berlin zeitweise 7,4 Prozent auf ein Jahrestief von 10,81 Euro ein, ehe laut Händlern Schnäppchenjäger die Aktie wieder in die Höhe katapultierten. Mit plus neun Prozent auf 12,75 Euro führten die Aktien schließlich die Gewinnerliste im SDax an.
Händler verwiesen auch auf Analysten, die nach einer Konferenz wohl zufriedener als zunächst an der Börse erwartet gewesen seien.
Der Euro-Kurs sank wieder unter die Marke von 1,36 Dollar und notierte zuletzt bei 1,3586 Dollar. Er blieb damit deutlich unter dem am Dienstag festgestellten Referenzkurs von 1,3664 Dollar. Und die Ölpreise sind am Mittwoch nach der Veröffentlichung von schwachen Konjunkturdaten in den USA wieder etwas abgerutscht. Im asiatischen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Oktober 71,55 Dollar und damit 18 Cent weniger als am Vortag. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um elf Cent auf 70,44 Dollar.
manager-magazin.de mit Material von dpa, dpa-afx, reuters