Märkte Dax hängt, TecDax springt
Frankfurt am Main - Gebremst von schwächeren US-Vorgaben ist der Dax unter der Marke von 8000 Punkten in die neue Handelswoche gestartet. Der Leitindex verlor in den ersten Minuten 0,82 Prozent, bis 12 Uhr weiteten sich die Verluste aus, um 13.30 kletterte der Index dann leicht und notierte 0,7 Prozent im Minus. Am Freitag hatte der Dax noch den Sprung über die 8000-Punkte-Marke geschafft und um 1,09 Prozent auf 8007,32 Zähler zugelegt.
Solarworld , QSC und Conergy markierten mit Zuwächsen zwischen 4 und 8 Prozent die Spitzengruppe in den Technologieindex. Dabei hatte es negative US-Vorgaben gegeben. Der Dow Jones hatte nach Xetra-Schluss noch rund 77 Punkte oder 0,57 Prozent verloren und leicht im Minus geschlossen. Am Morgen stand der Dow Future aber wieder 0,10 Prozent im Plus. Der Nikkei zeigte sich in Tokio mit leichten Gewinnen. Die japanische Industrie will ihre Investitionen im laufenden Fiskaljahr deutlich aufstocken. Wie aus dem am Montag vorgelegten und weltweit beachteten Tankan-Bericht der Bank von Japan (BoJ) hervorgeht, sollen die Kapitalausgaben der Großindustrie bis 31. März 2008 um elf Prozent zum Vorjahr steigen.
Die Stimmung in den Manageretagen der großen Unternehmen blieb indessen im zweiten Quartal des laufenden Kalenderjahres unverändert. Der von der Zentralbank ermittelte Stimmungsindex der Großindustrie verharrte in den drei Monaten zum Juni bei 23.
Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Auch der Stimmungsindex für die großen nicht produzierenden Unternehmen des Landes blieb unverändert, und zwar bei 22, wie die Zentralbank der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt mitteilte.
Im Fokus steht heute mit dem Börsendebüt von Tognum der größte Börsengang seit knapp sieben Jahren. Bei vollständiger Platzierung seiner angebotenen Aktien erwartet der bis zum vergangenen Jahr als MTU Friedrichshafen firmierende Konzern ein Emissionsvolumen von bis zu 1,9 Milliarden Euro.
Tognum als Prüfstein für die Stimmung
Tognum war Ende 2005 vom Autokonzern DaimlerChrysler für 1,6 Milliarden Euro an den schwedischen Finanzinvestor EQT verkauft worden. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 7500 Mitarbeiter, davon etwa 5000 in Deutschland. Neben Schiffs- und Panzermotoren stellt Tognum auch stationäre und mobile Energieanlagen her. Bei einem Umsatz von rund 2,5 Milliarden Euro erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Gewinn von 26,7 Millionen Euro. Mit dem Emissionserlös will Tognum nach eigenen Angaben den zu Jahresende mit 632 Millionen Euro bezifferten Schuldenberg drücken. Das Unternehmen gilt als Kandidat für den MDax .
Der US-Ölpreis seinerseits ist am Montag leicht gesunken, hat sich aber über der Marke von 70 Dollar gehalten. Ein Barrel der US- Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im August kostete im asiatischen Handel am Morgen 70,43 Dollar und damit 25 Cent weniger als zum Handelsschluss am Freitag.
Ende vergangener Woche war der Ölpreis wegen einer anhaltend hohen Benzinnachfrage in den Vereinigten Staaten bei weiterhin knappem Benzinangebot deutlich gestiegen. Die jüngsten leichten Preisrückgänge beim Öl seien mit Gewinnmitnahmen zu erklären, sagten Händler. Da der Benzinmarkt der Vereinigten Staaten wegen der laufenden US-Ferienzeit, in der die Benzinnachfrage traditionell deutlich zulegt, weiterhin eng bleibe, rechnen Experten mit einem anhaltend hohen Ölpreis-Niveau.
manager-magazin.de mit Material von ddp und dpa