Börsenschluss Es geht abwärts
Frankfurt am Main - Der deutsche Aktienmarkt hat am heutigen Fronleichnam-Feiertag seine Talfahrt der vergangenen Tage fortgesetzt. Zwar stieg der Dax noch zu Handelsbeginn wieder in Richtung 7900 Punkte, rutschte dann aber ab und wies zuletzt ein Minus von 1,4 Prozent auf 7618,61 Zähler auf.
Ebenfalls deutlich bergab ging es für den MDax der mittelgroßen börsennotierten Aktiengesellschaften; das Börsenbarometer büßte 1,75 Prozent seines gestrigen Schlussstandes ein und steht nun bei 10.665,60 Stellen. Darüber hinaus rutsche der Technologieindex TecDax um 1,26 Prozent auf 882,02 Zähler ab. Die Marke von 8000 Punkten, die der Dax letzten Freitag zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder überwunden hatte, rückt damit in weite Ferne.
Nach Expertenmeinung fiel das Minus so kräftig aus, weil insgesamt nur wenig Geschäft zu verzeichnen war. In vielen Handelsräumen - vor allem in der Finanzmetropole Frankfurt - arbeitete an Fronleichnam nur eine Notbesetzung.
Die einzige Dax-Aktie, die sich heute dem Abwärtssog nachhaltig entziehen konnte, war die der Deutschen Post. Der Titel ging 1,1 Prozent höher aus dem Handel und kostete schließlich 23,96 Euro. Zuvor war erneut das Gerücht aufgetaucht, der Hedgefonds TCI wolle von der staatlichen Förderbank KfW Post-Anteile übernehmen. Die KfW lehnte eine Stellungnahme ab.
Immer mal wieder ins Plus lugte auch die Aktie von DaimlerChrysler, die letztlich aber mit einem Minus von 0,48 Prozent bei 64,6 Euro schloss. Ein positiver Analystenkommentar hatte zwischenzeitlich für Kauforders gesorgt: Die Wertpapierexperten der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley rechnen offenbar mit steigenden DaimlerChrysler-Kursen.
Zu den größten Verlierern zählten heute dagegen die Aktien der Finanzbranche, und mit einem Abschlag von 2,5 Prozent auf 35,45 Euro musste besonders die Commerzbank Federn lassen. An das Ende der Dax-Liste rutschten allerdings die Titel von Eon, die sich um 2,64 Prozent auf 113,34 Euro verbilligten.
Von den teils deutlichen Verlusten in New York und am deutschen Markt zeigt sich der japanische Aktienmarkt weiter relativ unbeeindruckt. Tokios führender Nikkei-225-Index legte um 0,07 Prozent auf 18.053,38 Punkte zu. Dagegen hatte der Dow-Jones-Industrial-Index in New York 0,95 Prozent auf 13.465,67 Punkte nachgegeben. Das war in Amerika der dritte Handelstag in Folge mit sinkenden Aktienkursen.
Die Ölpreise sind am Donnerstag angesichts einer gesunkenen Auslastung der US-Raffinerien deutlich gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate zur Auslieferung im Juli kostete am Mittag 67,06 US-Dollar und damit 1,10 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent stieg um 47 Cent auf 71,49 Dollar.
Dagegen ist der Euro-Kurs am Donnerstag etwas gefallen, bleibt aber auf hohem Niveau. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Abend mit 1,3472 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte ihren Referenzkurs zuvor auf 1,3470 Dollar festgesetzt, nach am Mittwoch. Ein Dollar kostete damit 0,7424 Euro.
manager-magazin.de mit Material von dpa-afx und vwd