Börsenschluss Dax schließt auf Sieben-Jahres-Hoch
Das Plus des Dow Jones im frühen Handel von mehr als 100 Punkten (1 Prozent) auf 12.503 Punkte, das vom sinkenden Ölpreis und besseren Aussichten auf dem kriselnden US-Immobilienmarkt verursacht wurde, gab dem Dax einen zusätzlichen Schub. Bis 17.30 Uhr gewann der Index 1,6 Prozent auf 7.046 Punkte, den höchsten Stand seit rund sieben Jahren. Der MDax schraubte sich 1,34 Prozent auf 10.383 Zähler hoch, der TecDax 1,50 Prozent auf 861 Punkte.
Am 26. Februar 2007 hatte der Dax bei 7027 Punkten geschlossen, war aber am Folgetag auf 6819 Zähler gestürzt. Am 5. März erreichte er dann mit 6534 Zählern den tiefsten Stand der letzten Wochen. Rund 8 Prozent aufwärts schaffte der Dax somit binnen eines Monats.
Conti als Schrittmacher, Hypo Real als Bremse
Angeführt wurde der Höhenflug des wichtigsten deutschen Börsenbarometers von der Kursentwicklung beim Energieriesen Eon . Nachdem der Konzern am Vorabend nach anderthalbjährigern Auseinandersetzungen einen Kompromiss bei der geplanten Übernahme des spanischen Konkurrenten Endesa fand, schoss der Aktienkurs von Eon am Morgen um mehr als 7 Prozent in die Höhe. Er schloss mit einem Plus von 6,1 Prozent.
Auch das Papier des Automobilzulieferers Continental stand mit einem Plus von 3,1 Prozent aufgrund von Spekulationen über den Einstieg eines Private-Equity-Investors sehr gut da. "Es gibt das Gerücht, ein Finanzinvestor biete 120 Euro je Conti-Aktie", sagte ein Händler. Der Autozulieferer weiß nach eigener Auskunft nichts von einer Übernahmeofferte. "Wir haben derzeit keine Kenntnis von einem solchen Angebot", sagte ein Conti-Sprecher. Das deutlichste Minus hatte hingegen die Aktie der Hypo Real Estate mit einem Rückgang von 1,0 Prozent zu verzeichnen.
Im MDax gehörten die Titel von SGL Carbon zu den Favoriten. Sie stiegen um 2,4 Prozent auf 25,50 Euro. Händlern zufolge hatten die Analysten der US-Investmentbank Merrill Lynch ihr Kursziel für die Papiere auf 30 von 23 Euro angehoben.
Größter Gewinner waren mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 70,70 Euro die Papiere des Baukonzerns Bilfinger Berger . "Die Aktien haben den charttechnischen Widerstand bei 70 Euro durchbrochen", erklärte ein Händler.
Alstria-Börsengang kein Feuerwerk
Alstria-Börsengang kein Feuerwerk
Mit einer Absage an eine Umwandlung in einen Reit enttäuschte IVG Immobilien die Investoren. Die Titel der Immobilienfirma fielen um 2,5 Prozent auf 35,44 Euro. "Offenbar hatten einige Anleger darauf gesetzt, dass IVG zum Reit wird", sagte ein Händler. "Darum ziehen sie sich jetzt erst einmal aus der Aktie zurück. IVG-Chef Wolfhard Leichnitz hatte gesagt, eine Umwandlung bringe keinen finanziellen Vorteil.
Beim bislang größten deutschen Börsengang des Jahres konnte Alstria Office nur schleppend die Anleger locken. Die Aktien der Immobilienfirma pendelten bei ihrem Debüt um den Ausgabepreis von 16 Euro. Zeitweise fielen die Titel bis auf 15,77 Euro. Alstria hatte bei Investoren 27,3 Millionen Aktien platziert und damit 437,4 Millionen Euro eingenommen.
Deutliche Erholung beim Nikkei, Euro sinkt
Nach dem Einbruch zu Wochenbeginn konnte auch der japanische Aktienmarkt am Dienstag wieder zulegen: Der Nikkei stieg um 215,64 Punkte oder 1,27 Prozent und schloss bei 17.244 Punkten.
Der Euro gab derweil leicht nach: Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs am Nachmittag bei 1,3358 Dollar fest nach 1,3366 Dollar am Vortag.
Viele Börsianer zeigten sich zuversichtlich, dass die Rally am deutschen Aktienmarkt anhält. "Es fließt immer noch frisches Geld in den Markt", sagte ein Händler. "Offenbar werden die von den Unternehmen ausgeschütteten Dividenden reinvestiert." Ein anderer Börsenexperte ergänzte: "Der Markt hat die schlechten US-Konjunkturdaten von gestern gut weggesteckt. Die Chancen stehen daher nicht schlecht, dass wir in den kommenden zwei Wochen die 7200 Punkte knacken."
manager-magazin.de mit Material von ap, dpa, reuters