Märkte Dax erreicht Jahreshoch

Ein Dax-Schwergewicht erleidet eine Niederlage - und löst damit einen Kursanstieg aus. Weil Eon seinen Übernahmeplan in Spanien aufgibt, sinkt die Furcht vor einer langen Blockade. Der Dax hat zudem von US-Daten profitiert, legt 1,7 Prozent zu, und überschreitet die Marke von 7050 Punkten.

Frankfurt am Main - Der Dax  hat am Dienstagnachmittag einen neuen Jahreshöchststand erreicht. Mit einem Plus von zeitweise über 100 Punkten notierte er in der Spitze bei 7047 Punkten. Händler verwiesen zur Begründung auf die am Nachmittag veröffentlichten Daten vom US-Immobilienmarkt, die etwas über den Erwartungen lagen.

Auch das weltweit bekannteste Börsenbarometer, der Dow Jones in New York, konnte am Nachmittag kräftige Zuwachsraten verzeichnen. Er profitierte am Nachmittag vom sinkenden Ölpreis und erwähnten besseren Aussichten auf dem kriselnden US-Immobilienmarkt.

Nach einer freundlichen Eröffnung hatte der Dax seine Gewinne kontinuierlich ausgebaut. Er pendelte mehrere Stunden um die 7000-Punkte-Marke und notierte um 17.05 Uhr 1,6 Prozent im Plus bei 7047 Zählern. Der MDax  gewann 1,4 Prozent Er erreichte bei 10.391 Punkten ein Allzeithoch. Der TecDax  steigerte sich um 1,5 Prozent auf 862 Punkte.

Händlern zufolge beflügelte vor allem die Entscheidung von Eon , den über ein Jahr laufenden Übernahmekampf um den spanischen Versorger Endesa  zu beenden, die Versorger und damit auch den Dax. Die Titel, die bereits am Montag leichte Gewinne verbucht hatten, legten zeitweise bis auf 109,79 Euro zu und notierten mit 7 Prozent im Plus bei 109,20 Euro. Im Eon-Sog gewannen RWE-Papiere  1,7 Prozent auf 80,84 Euro. Eon und RWE sind zusammen mit knapp 15 Prozent im deutschen Leitindex gewichtet.

Aktien von Continental  verteuerten sich um 3,6 Prozent auf 100,12 Euro, nachdem wieder Übernahmegerüchte durch Finanzinvestoren am Markt kursieren. Die Verliererliste im deutschen Leitindex führten Tui  und Lufthansa  an: Offenbar auf Grund des wieder anziehenden Ölpreises verloren Tui-Werte 0,9 Prozent auf 18,24 Euro. Lufthansa-Aktien büßten 0,9 Prozent auf 20,44 Euro ein. Infineon-Aktien  gaben ebenfalls 0,9 Prozent auf 11,46 Euro nach.

In der zweiten Reihe waren Aktien des Finanzdienstleisters AWD  mit einem Plus von 3,4 Prozent auf 37,22 Euro Top-Gewinner. Titel von Bilfinger Berger  verteuerten sich um 2,6 Prozent auf 69,31 Euro. Top-Verlierer waren trotz eines deutlich gestiegenen Gewinns im vergangenen Jahr IVG Immobilien . Die Papiere verbilligten sich um 2,1 Prozent auf 25,61 Euro. 0,2 Prozent auf 26,10 Euro verloren Aktien von Praktiker . Die Baumarktkette will nach einem guten vergangenen Jahr nun Branchenführer Obi angreifen.

Im TecDax  lagen Aktien von QSC  mit 5,3 Prozent auf 6,33 Euro an der Spitze der Gewinner. Der Breitbandnetzbetreiber hatte das Umtauschverhältnis für die Aktien des Konkurrenten Broadnet  festgelegt, der mit QSC verschmolzen wird. Mehr als zwei Prozent gewannen jeweils Kontron  und Pfeiffer Vacuum . Negativ tendierten unter anderem Software AG  mit 0,6 Prozent bei 64,02 Euro.

Weiterhin in einer engen Spanne zeigte sich am Dienstagmittag der Euro zum Dollar . Es fehle derzeit an Impulsen, hieß es am Devisenmarkt. Die europäische Einheitswährung notierte bei 1,3357 Dollar und damit leicht unter dem von der Europäischen Zentralbank am Montagnachmittag festgelegten Referenzkurs von 1,3366 Dollar.

manager-magazin.de mit Material von ap, dpa, ddp

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