Börsenschluss Frankfurt im Sommerschlaf
Frankfurt am Main - Die deutschen Aktienindizes sind am Montag mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Dax gewann 0,52 Prozent auf 5712 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 1,13 Prozent auf 7975 Zähler nach oben. Der TecDax legte um 2,31 Prozent auf 667 Punkte zu.
Händler sprachen allerdings von sehr geringen Handelsumsätzen. Mit rund 61,5 Millionen Papieren wechselten im Dax weniger als halb so viele Aktien den Besitzer wie an einem Durchschnittstag.
In den USA hätten viele Börsianer einen "Brückentag" vor dem Feiertag an diesem Dienstag genommen, das Geschehen an den Aktienmärkten sei daher ruhig, hieß es. "Es fehlen die Impulse aus den USA, und bei uns gibt es auch wenig bewegende Nachrichten", sagte Aktienhändler Norbert Pütz von der Postbank. Am Montag findet an der New Yorker Wall Street lediglich eine verkürzte Sitzung statt, am Dienstag bleibt der Handel wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen.
Die Kurse an der New Yorker Wall Street notierten am Montag im frühen Handel fester. Der Dow Jones erhöhte sich bis 17.45 Uhr (MEZ) um 0,6 Prozent auf 11.226 Punkte. Der Nasdaq Compositekletterte um 0,7 Prozent auf 2186 Zähler. Händler rechneten vor dem Feiertag für den weiteren Verlauf mit einem ruhigen Geschäft bei niedrigen Umsätzen.
Der Euro wurde am Abend nahezu unverändert zu 1,2787 Dollar gehandelt, nachdem die Europäische Zentralbank am Nachmittag einen Referenzkurs von 1,2790 Dollar festgestellt hatte. Auch hier wirke sich der Feiertag beruhigend auf den Handel aus.
"König Fußball" stützt Adidas-Aktie
Adidas Stärkster Gewinner im Dax waren ThyssenKrupp, die 3,1 Prozent auf 27,60 Euro unter anderem wegen guter Vorgaben aus dem Rohstoffsektor gewannen. Adidas legten 2,6 Prozent auf 38,36 Euro zu. "Solange König Fußball das Sagen hat, solange geht es Adidas prächtig", kommentierte ein Börsianer die Entwicklung. Zugute komme Adidas auch, dass mit Deutschland und Frankreich gleich zwei von den Herzogenaurachern ausgerüstete Mannschaften das Halbfinale der Fußball-WM erreicht haben. Frankreich spielt am Mittwoch gegen Portugal. Gefragt waren auch Lufthansa, Commerzbank, Infineon und Continental, die jeweils gut 1 Prozent fester schlossen.
Stärkster Verlierer waren hingegen Metro, die 0,7 Prozent auf 44,00 Euro einbüßten, , obwohl das Bundeskartellamt entgegen einem Zeitungsbericht keinen Verdacht gegen die Tochter Media-Saturn-Hansa und Intel wegen illegaler Preisabsprachen hegt.
Aktien von Altana verloren 0,62 Prozent auf 43,29 Euro. Der Pharmakonzern muss im Zuge der Gesunkheitsreform den Preis für sein umsatzstärkstes Medikament, das Magenmittel Pantoprazol, um fast ein Drittel senken. Das sei zwar erwartet worden, sagte ein Händler. "Aber wie es eben so ist, wenn man die schlechte Nachricht dann nochmal schwarz auf weiß vor sich hat, dann ist der Katzenjammer doch groß."
EADS-Aktie schließt im Minus
Im MDax büßten EADS nach anfänglichen Kursgewinnen 1,15 Prozent auf 22,31 Euro ein. Nach dem Desaster um die Verzögerungen bei der Auslieferung des Airbus A380 bekommt der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern nach nur einem Jahr eine neue Führungsriege. Nach Einschätzung des Bankhauses Sal.Oppenheim hat der Konzern die Chance für einen fundamentalen Umbau der Organisationsstruktur nicht genutzt.
Titel des Bezahlsenders Premiere legten 6,07 Prozent auf 8,04 Euro zu und kletterten damit an die Spitze des MDax. Die Analysten von Exane BNP Paribas hatten sich positiv zum Bezahlsender geäußert. Trotz der jüngsten Rückschläge für Premiere biete das verbleibende Geschäft Potenzial. Zudem bleibe das Unternehmen ein interessanter Übernahmekandidat.
Im TecDax waren die Solarwerte mit Aufschlägen von bis 4,3 Prozent gefragt. Der Sektor werde zu Wochenbeginn von dem weiter steigenden Ölpreis gestützt, hieß es. Zu den Gewinnern zählten hier vor allem Solarworld, Conergy und Q-Cells.
manager-magazin.de mit Material von ddp, dpa und reuters