50 Prozent Kursplus seit Jahresbeginn Börsen fallen, Bitcoin steigt deutlich

Kryptowährung Bitcoin bei 21.000 US-Dollar: Erholungsversuch nach tiefem Sturz
Foto: BENOIT TESSIER / REUTERSVerluste an den Finanzmärkten, Gewinne am Kryptomarkt: Die meisten Cyberdevisen haben am Freitag weiter zugelegt. Der Bitcoin, die nach Marktwert größte Digitalwährung, stieg zeitweise über die Marke von 27.000 US-Dollar. Damit nähert er sich dem Neunmonatshoch aus dem Juni 2022. Auch andere Kryptowerte wie Ether legten am Ende einer turbulenten Woche zu. Der Marktwert aller knapp 23.000 Cyberwährungen betrug etwa 1,12 Billionen Dollar. Seit Jahresbeginn hat der Bitcoin mehr als 50 Prozent zugelegt.
Zwar ist auch der Kryptomarkt in dieser Woche von den Bankenturbulenzen in den USA und Europa durchgeschüttelt worden. Allerdings fielen die kurzzeitigen Rückschläge wesentlich moderater aus als etwa an den Aktienmärkten oder für einige klassische Währungen. Das ist ungewöhnlich, zählen Digitalanlagen doch zu den besonders schwankungsanfälligen Finanzwerten. Deutlich belastet wurden Kryptowährungen dagegen durch die Probleme der Kryptobank Silvergate Anfang März.
Erwartung fallender Zinsen stützt Bitcoin und Co
Unterstützung erhielten Bitcoin und Co. zuletzt von den deutlich gesunkenen Kapitalmarktzinsen. Aufgrund der Probleme im Bankensektor sind die Zinserwartungen an große Zentralbanken deutlich gesunken, was die Marktzinsen gedrückt hat. In den USA sind sogar wieder Spekulationen aufgekommen, die amerikanische Notenbank Fed könnte im späteren Jahresverlauf mit Zinssenkungen beginnen. Auch das hat zum allgemeinen Renditerückgang beigetragen.
Niedrigere Zinsen kommen riskanten Anlageklasse wie Digitalwährungen in der Regel zugute, weil sichere Anlagen wie Staatsanleihen dann weniger Zinsen abwerfen.
Die Verunsicherung am Kryptomarkt bleibt trotz der jüngsten Erholung groß. Nach dem Kurssturz von Bitcoin und Ether im Sommer 2022 hatte vor allem die Insolvenz der Kryptobörse FTX Anleger verunsichert und Krypto-Assets weiter belastet. Zahlreiche Handelsplätze und Krypto-Unternehmen sind im Zuge der FTX-Pleite ebenfalls in Schwierigkeiten geraten.