
Beliebte Urlaubsinsel: Malerische Buchten wie diese locken Jahr für Jahr viele Touristen nach Mallorca - und Immobilienkäufer ebenfalls.
Foto: Porta Mallorquina
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Jahrelang ging es mit den Preisen für Wohnimmobilien auf Mallorca aufwärts, doch zuletzt offenbar nicht mehr. Einer aktuellen Studie zufolge sank im vergangenen Jahr erstmals seit 2015 inselweit der Durchschnittspreis. War der Preis von 2015 bis 2019 noch von 4052 auf bis zu 5429 Euro pro Quadratmeter gestiegen, so ging es zuletzt auf 5324 Euro pro Quadratmeter abwärts. Das ergab eine Analyse, die wie bereits in den Vorjahren das STI Center for Real Estate Studies (CRES) aus Freiburg im Auftrag des Maklerhauses Porta Mallorquina durchgeführt hat.
Der Grund für den Preisrückgang ist nach Angaben des CRES allerdings auch technischer Natur: Es gebe schlicht nicht mehr so viele teure Luxusimmobilien im Angebot wie früher. Die veränderte Angebotsstruktur habe ein niedrigeres Durchschnittspreisniveau zur Folge.
"Das Angebot an Luxusimmobilien im Umland Palma und der Region Süd hat sich von 2019 auf 2020 überproportional verringert", so Marco Wölfle vom CRES. Das wirke sich direkt auf das durchschnittliche Preisniveau aus.
Tatsächlich sei bei den Immobilienpreisen insgesamt eine Ausweitung der Preisspannen zu beobachten: Während die Durchschnittspreise einfach ausgestatteter Objekte rückläufig seien, würden Luxusimmobilien auf der spanischen Insel nach wie vor teurer, so das CRES. Letztere kosten der Studie zufolge inzwischen bis zu 9500 Euro pro Quadratmeter, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent entspreche.
Die stärksten Preisschwankungen stellten die Analysten im Umfeld der mallorquinischen Hauptstadt Palma sowie am daran anschließenden Küstenstreifen Richtung Südosten der Insel fest. Dort sanken die durchschnittlichen Häuserpreise laut CRES zuletzt um 14 bis 18 Prozent. Im gefragten Palma selbst dagegen beobachteten die Forscher einen leichten Preisanstieg um 2 Prozent. Auch auf dem ebenfalls sehr begehrten Westzipfel Mallorcas blieben die Immobilienpreise 2019 stabil, so das CRES.
Trotz der jüngsten Marktschwäche blickt CRES-Experte Wölfle insgesamt nach wie vor optimistisch auf den Immobilienmarkt Mallorcas. Seit 2015 seien die Preise im Schnitt um 31 Prozent gestiegen, so seine Erkenntnis. Das bedeute ein Plus von 5,6 Prozent pro Jahr und damit "ein gesundes Wachstum, das sogar noch unter dem Niveau in Deutschland liegt", sagt der Fachmann. Eine Blasenentwicklung kann Wölfle auf Mallorcas Immobilienmarkt damit jedenfalls nicht erkennen.
So sieht es offenbar auch das Maklerhaus Engel & Völkers, das ebenfalls seit Jahren auf Mallorca präsent ist. Die Balearen insgesamt seien ein "sicherer Hafen" für Immobilieninvestitionen, teilte das Unternehmen kürzlich mit. Im vergangenen Jahr seien vier Milliarden Euro in Immobilien auf den Inseln investiert worden, davon 40 Prozent aus dem Ausland. Mallorca sei dabei der Favorit internationaler Käufer und Kapitalanleger.
Auch Florian Hofer, Geschäftsführer von Engel & Völkers auf den Balearen, sieht daher einen langfristig positiven Trend auf der Insel. "Eigentümer auf Mallorca können weiterhin mit einer hohen Wertstabilität ihrer Immobilie rechnen", sagt er.