
Immobilienpreise steigen zweistellig: Käufer drängen auf Mallorcas Immobilienmarkt
Ferienimmobilien auf Mallorca So kaufen Deutsche Mallorcas Immo-Markt aus der Krise

Immobilienpreise steigen zweistellig: Käufer drängen auf Mallorcas Immobilienmarkt
Das Geschehen auf dem Wohnimmobilienmarkt der spanischen Baleareninseln war 2016 erstmals wieder annähernd so lebhaft wie vor der Immobilienkrise, die 2008 in Spanien ausbrach - und deutsche Käufer haben einen wesentlichen Anteil an diesem Comeback.
Wie offizielle Zahlen aus Spanien zeigen, die in diesen Tagen veröffentlicht wurden, wechselten auf den Balearen 2016 insgesamt knapp 15.500 Immobilien den Besitzer. Das entspricht einer Steigerung um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr, so das spanische Ministerium für Inlandsentwicklung. Zudem übersteigt der Wert erstmals wieder deutlich das Niveau von 2008, als die Zahl der gehandelten Immobilien gegenüber dem Boomjahr 2007 um rund 43 Prozent auf rund 12.200 eingebrochen war.
Hauptmarkt auf den Balearen ist erwartungsgemäß Mallorca, wo 2016 allein insgesamt fast 12.200 Immobilien verkauft wurden. Ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2015.
Das Transaktionsvolumen auf Mallorca und ihren Schwesterinseln legte im vergangenen Jahr in ähnlicher Größenordnung zu. Nach Angaben des Ministeriums betrug insgesamt 3,5 Milliarden Euro, womit es gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent gestiegen ist.
Mit dem Aufschwung heben sich die Inseln signifikant vom spanischen Festland ab, wo die Zahl der Immobilientransaktionen im vergangenen Jahr lediglich um knapp 14 Prozent auf rund 437.000 stieg. Der spanische Gesamtmarkt bewegt sich damit nach wie vor unter dem Niveau des Krisenjahres 2008. Seinerzeit war die Zahl der Deals von rund 769.000 im Boomjahr 2007 um fast 34 Prozent auf knapp 510.000 zurückgegangen.
Maßgeblichen Anteil an der erfreulichen Entwicklung auf den Balearen haben ausländische Käufer von Ferienimmobilien - und zwar vor allem jene aus Deutschland. Einer Auswertung der spanischen Notarvereinigung zufolge beträgt der Ausländeranteil unter den Immobilienkäufern im ganzen Land im Schnitt gut 13 Prozent. Auf den balearischen Inseln allerdings ist er mit etwa 33 Prozent am höchsten.
Die gute Nachricht - Preise noch nicht überhitzt

Immobilienpreise steigen zweistellig: Käufer drängen auf Mallorcas Immobilienmarkt
Das heißt: Jede dritte Wohnimmobilie, die auf Mallorca und Co. den Besitzer wechselt, war zuletzt ein Ferienhaus oder eine Urlaubswohnung, die ein Nicht-Spanier erworben hat. Weil diese Objekte in der Regel über dem Durchschnittspreis liegen, ist der Anteil der Ausländer am Transaktionsvolumen auf den Balearen mit 1,5 Milliarden Euro oder 43 Prozent relativ betrachtet sogar noch höher.
Und wer kauft all die Ferienimmobilien? Zum größten Teil deutsche Erwerber, wie die Daten zeigen. Demnach stellt Deutschland mit 36 Prozent den größten Teil der ausländischen Immobilienkäufer auf den Inseln, gefolgt von Großbritannien (18,74 Prozent) und Schweden (knapp 6 Prozent).
Die gute Nachricht für all jene, die sich in letzter Zeit in Spanien eine Immobilie zugelegt haben, lautet indes: Der Markt befindet sich zwar gemessen an der Anzahl der Transaktionen wieder auf Vorkrisenniveau. Die Preise jedoch haben das Niveau aus dem Jahr 2007 noch längst nicht wieder erklommen. Seinerzeit sprachen bekanntlich nicht wenige von einer Spekulationsblase am spanischen Immobilienmarkt.
Zweistellige Preisanstiege: Deutsche drängen auf Mallorcas Immobilienmarkt
So notiert der Preisindex des spanischen Statistikamtes für das ganze Land derzeit nach dem merklichen Anstieg der vergangenen drei bis vier Jahre bei etwa 70 Punkten. Der Index für die Balearen hat sogar bereits wieder beinahe die 80 Punkte erreicht. 2007 jedoch verzeichneten die Statistiker für beide Indizes Höchststände jenseits der 100 Punkte.
Kein Wunder also, dass Marktteilnehmer trotz der Aufwärtsbewegung der vergangenen Jahre derzeit noch kein Ende des Aufschwungs erwarten. "Mallorca bietet im Gegensatz zu anderen europäischen Toplagen noch moderate Einstiegspreise, die auf eine positive Wertentwicklung schließen lassen", sagt etwa Joachim Semrau, Chef des örtlichen Maklerhauses Porta Mallorquina. Auch das Maklerunternehmen Engel & Völkers erwartet weiter steigende Preise in allen Regionen der Insel. "Internationale Käufer vertrauen auch weiterhin auf die Wertstabilität des mallorquinischen Immobilienmarktes", so Lizenzpartner Florian Hofer.