Nach der SEB zieht auch die Credit Suisse die Reißleine: Der milliardenschwere offene Immobilienfonds CS Euroreal wird abgewickelt, nachdem er zuvor von Kunden, die ihre Anteile zurückgeben wollten, überrannt worden war. Rund 200.000 Sparer kommen nun vorerst nicht mehr an ihr Geld.
Krisenmodus: Offene Immobilienfonds in Deutschland haben Probleme
Foto: Frank May/ dpa
Frankfurt am Main - Genauso wie zuvor der SEB Immoinvest hatte auch der Fonds der Schweizer Großbank Credit Suisse seinen Anlegern nach zwei Jahren erstmals wieder angeboten, ihre Anteile zurückzugeben.
Doch die Rückgabewünsche der Anleger haben die zur Verfügung stehende Liquidität weit überstiegen, wie das Fondsmanagement der Credit Suisse Asset Management Immobilien Kapitalanlagegesellschaft am Montag in Frankfurt mitteilte: "Im Sinne der Gleichbehandlung aller Anleger können die eingegangenen Rückgabewünsche daher nicht bedient werden."
Der Fonds hat aktuell ein Volumen von rund 6 Milliarden Euro. Das Management hat jetzt fünf Jahre Zeit, die 98 Liegenschaften zu verkaufen und die Anleger nach und nach auszuzahlen. Die erste Ertragsausschüttung ist im zweiten Halbjahr geplant, spätestens mit der regulären Ertragsausschüttung im Dezember.
Credit
Suissebezifferte die Bruttoliquidität aktuell auf rund 32 Prozent des Fondsvermögens. Die Höhe der ersten Auszahlung stehe noch nicht fest.
Auch der SEB ImmoInvest war mit dem selben Plan der kurzfristigen Blitzöffnung gescheitert und hatte in der vergangenen Woche seine Auflösung angekündigt. Beide Produkte sind jeweils rund sechs Milliarden Euro schwer und damit die Flaggschiffe unter den Offenen Immobilienfonds in Deutschland.