Todd Combs: Der Berkshire-Hathaway-Investmentmanager ist nun auch CEO beim US-Versicherer Geico
Foto: REUTERSEs ist eine Frage, die Beobachter der Investmentlegende Warren Buffett seit Jahrzehnten umtreibt. Und die zu immer neuen Spekulationen führt, da sich der mittlerweile 89-jährige Buffett zu der Frage, wer denn dereinst seine Nachfolge antreten soll, konsequent bedeckt hält.
Nachdem mit Tracy Britt im vergangenen Jahr eine einst als potenzielle Buffett-Nachfolgerin gehandelte Managerin Berkshire Hathaway verließ, um eine eigene Beteiligungsgesellschaft aufzumachen, sorgt nun eine Personalentscheidung innerhalb Berkshires für Aufsehen. Und zwar die Übernahme des Chefsessels von Todd Combs bei dem US-Autoversicherer Geico.
Combs ist bei Berkshire kein unbeschriebenes Blatt. Der 48-Jährige ist seit 2010 bei Berkhire tätig und übersieht dort aktuell Investments im Wert von 14 Milliarden Dollar. Eine Aufgabe, die er dem Unternehmen zufolge auch weiter erfüllen wird. Mit der Übernahme des Chefpostens bei Geico kommt nun ein operativer Job hinzu.
Geico, in das Buffett bereits 1951 einstieg, ist eines der ältesten Berkshire-Investments überhaupt. Bei dem zweitgrößten privaten Autoversicherer der USA, der sich seit 1996 zu 100 Prozent im Berkshire-Besitz befindet, arbeiten rund 40.000 Menschen.
Über Erfahrung im Versicherungsbereich verfügt Combs, der bislang zusammen mit Ted Weschler als möglicher künftiger Berkshire-Anlagechef gehandelt worden war, bereits. So arbeitete er für den US-Versicherungsriesen Progressive Insurance und war Berichten zufolge auch im Project Haven involviert, einem Healthcare-Joint-Venture von Berkshire mit JP Morgan und Amazon.
Allerdings macht die Beförderung Combs nicht automatisch zum designierten Nachfolger. Denn mit Greg Abel und Ajit Jain, an den Combs künfig berichten muss, gibt es bereits zwei Manager, die ebenfalls als mögliche Nachfolger gehandelt werden - und die seit 2018 bereits stellvertretende Verwaltungsratschefs sind.
Abel leitet die Energiesparte Berkshire Hathaway Energy. Jain, Cousin von Ex-Deutsche-Bank-Chef Anshu Jain, verantwortet das Versicherungsgeschäft.
Mit Ende 40 ist Combs allerdings deutlich jünger als Abel und Jain, die Ende 50 beziehungsweise bereits Ende 60 sind.
Die Aussprüche des Starinvestors und Multimilliardärs Warren Buffett ähneln den Lehren eines taoistischen Meisters - meint zumindest Buffetts frühere Schwiegertochter Mary Buffett. Je länger man sie betrachtet, desto mehr sagen sie einem, schreibt sie in "Das Tao des Warren Buffett". Hier einige Kostproben aus dem Munde des Orakels von Omaha, die Sie auf sich wirken lassen können:
Nummer eins klingt allerdings weniger nach fernöstlicher Weisheit: "Mit elf Jahren habe ich mein erstes Geld investiert. Bis dahin war mein Leben ohne Sinn."
Dann schon eher dieses: "Wer heute im Schatten eines Baumes sitzen darf, verdankt das dem, der den Baum vor vielen Jahren gepflanzt hat."
"Nur an der Wall Street gibt es das: Die Leute fahren mit dem Rolls-Royce vor, und die, die sie um Rat fragen, fahren mit der U-Bahn."
"Eine Aktie weiß nicht, dass sie Ihnen gehört."
"Ich habe noch nie nach einem Ball gejagt, solange er noch im Handschuh des Pitchers war."
"Wenn man jedes Mal auf Anhieb einlochen würde, würde man nicht sehr lange Golf spielen."
Aus gegebenem Anlass: "Für jede Spekulationsblase liegt schon eine Nadel bereit. Jedes Mal, wenn es bumm macht, gibt es wieder ein paar Anleger, die eine alte Lektion neu lernen müssen."
"Wenn Sie einmal Glück haben, versuchen Sie es nicht noch einmal auf dieselbe Weise."
"Investieren Sie Geld so, wie sich die Katholiken verheiraten - für ein Leben lang."
Und schließlich Buffetts Lebensbilanz in einem Satz: "Wenn die Märkte funktionieren würden, wäre ich heute noch arm wie eine Kirchenmaus."