Investment-Legende 92 und kein Ende – Warren Buffett wird wohl noch bleiben

Jung geblieben: Warren Buffett (l.)und Charlie Munger leiten Berkshire Hathaway seit Jahrzehnten
Foto: Nati Harnik/AP/dpaDie Fans von Warren Buffett und die Aktionäre von Berkshire Hathaway sollten sich wohl noch auf eine längere Zeit mit dem legendären Investor an der Spitze der Beteiligungsgesellschaft einstellen. Das sagte ein langjähriges Board-Mitglied von Berkshire am Rande der Hauptversammlung des Unternehmens an diesem Wochenende in Omaha, Nebraska.
Zwar ist Warren Buffett inzwischen bereits 92 Jahre alt. Sein Kompagnon an der Spitze von Berkshire Hathaway, Charlie Munger, hat sogar das Alter von 99 Jahren erreicht. Dennoch denken beide noch nicht ans Aufhören, so Berkshire-Board-Mitglied Ron Olson. Nachdem er viel Zeit mit den beiden legendären Investoren verbracht habe, glaube er nicht, dass ein Übergang zu Greg Abel als CEO anstehe, so Olson zu einer Gruppe von Investoren.
Abel, der bereits das gesamte Nicht-Versicherungsgeschäft von Berkshire überblickt, war von Buffett als Nachfolger an der Konzernspitze auserkoren worden. Einen Zeitpunkt für die Stabübergabe hat der Starinvestor und Multimilliardär aber bislang nicht genannt.
"Charlie mit 99? Sein Gehirn ist so gut wie eh und je", sagte Olson. "Warren ist der gleiche wie immer. Erwarten Sie also nicht, dass Greg morgen übernehmen wird." Olson sitzt seit 1997 im Board von Berkshire und gilt als ausgewiesener Kenner der Nachfolgefrage an der Spitze der Investmentgesellschaft.
Der 92-jährige Buffett leitet Berkshire seit 1965 und hat das Unternehmen von einer angeschlagenen Textilfirma in ein Konglomerat mit Dutzenden von Unternehmen verwandelt, darunter die BNSF-Eisenbahn, Berkshire Hathaway Energy sowie Produktions- und Einzelhandelseinheiten, darunter See's Candies und Dairy Queen-Eiscreme. Charlie Munger stieß Ende der 1970er-Jahre zur Spitze von Berkshire Hathaway.
Zugleich legte Berkshire Hathaway am Wochenende Geschäftszahlen vor. Die Investmentgesellschaft hat im ersten Quartal einen Gewinn von 35,5 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Darin spiegeln sich die Gewinne von Aktien wie Apple, höhere andere Anlageerträge und eine Erholung beim Autoversicherer Geico wider, wie das Unternehmen am Samstag mitteilte.
Berkshire beschleunigte zudem den Rückkauf eigener Aktien und erwarb Anteile im Wert von 4,4 Milliarden Dollar. Zugleich seien die Investitionen in andere Unternehmen wie Chevron verringert worden.
Der Nettogewinn stieg von 5,58 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 35,5 Milliarden. Hier schlägt sich auch der Anstieg des Aktienkurses von Apple um 27 Prozent nieder. Der Betriebsgewinn legte um 13 Prozent zu auf 8,07 Milliarden Dollar.